Nachrichten 20.07.2017
Isernhagen Zahl der Nachtflüge steigt ums 8,5-FacheSeit 2016 ist Siegfried Lemke offizieller Vertreter der Gemeinde Isernhagen in der Fluglärmschutzkommission (FLK). Der 70-Jährige beklagt eine steigende Belastung der Bürger. Und er warnt vor weiteren Beschränkungen der Planungshoheit der Kommune.
Die neue Standard-Anflugroute führt seit Februar 2017 westlich von Burgdorf entlang. Viele Flugbewegungen bündeln sich über Isernhagen. Quelle: privat
Isernhagen
Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist der einzige in Norddeutschland ohne Flugpause in den Nachtstunden. Die derzeitige Betriebsgenehmigung sieht eine Betriebszeit von 24 Stunden vor – ohne eine Ruhepausen für den Nachtflugverkehr.
Eigene Messstation im Garten
Drei offizielle Messstationen in Isernhagen unterhält die Airport-Hannover GmbH: in K.B., An der Bues, in H.B. an der Burgwedeler Straße 64 sowe in F.B. an der Dorfstraße 2 A. Daneben hat der frühere Grünen-Ratsherr und aktuelle FLK-Vertreter Lemke schon seit rund vier Jahren seine eigene Messtation auf seinem Privatgrundstück an der Glockenheide in Kirchhorst.
Nach Lemkes Auswertung hat sich die Anzahl der An- und Abflüge in den letzten 30 Jahren um den Faktor 8,5 vervielfacht. Der Vergleich basiert auf den jeweils sechs verkehrsreichsten Monate eines Jahres: Waren es 1985 innerhalb dieses Messzeitraums 1000 Flugbewegungen, waren es in den sechs betreffenden Monate im Jahr 2016 laut Lemke rund 8500.
Noch gravierender sei sogar der Anstieg der Lärmemissionen: „Es werden immer größere Fluggeräte eingesetzt, deren Schallleistung oft doppelt so hoch ist, wie bei den Modellen der Vorgängergeneration.“ Nun befürchtet Lemke zusätzliche Beeinträchtigungen, denn: „Um Burgdorf von Fluglärm zu entlasten, wird seit Februar eine neue Standard-Anflugroute aus Richtung Osten genutzt. Das könnte die Isernhagener stärker in Mitleidenschaft ziehen.“
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Nachrichten 20.07.2017
"Eine politische Äußerung wäre angesagt"
Vor diesem Hintergrund hatte Lemke seinen ersten Lärmschutzbericht vor dem Rat dazu genutzt, um dessen Mitglieder für die Forderung nach „weniger Fluglärm und einen wirkungsvollen Schutz der Nachtruhe“ zu sensibilisieren. „Eine politische Äußerung der Gemeinde wäre angebracht“, findet das Mitglied der FLK mit Blick auf die anstehende Verlängerung der 2019 auslaufenden Betriebsgenehmigung für den Flughafen Hannover-Langenhagen, über die das Verkehrsministerium als Oberste Luftfahrtbehörde des Landes zu entscheiden habe – und zwar unter Berücksichtigung von Vorgaben zum Nachtflugverkehr.
Lemkes Lärmschutzbericht haben die Ratsmitglieder zwischenzeitlich als Protokollanhang erhalten – inklusive einer mit „Ausblick“ überschriebenen Datensammlung. Darin enthalten ist auch eine Karte mit der Darstellung der aktuellen Nachtflugzone, die im Nordosten bis an den Ortsrand der Farster Bauerschaft, weiter südlich an Großhorst heranreicht.
Weitere Tabuzonen für Siedlungsentwicklung?
Siegfried Lemke warnt, dass es dabei nicht bleiben werde, sollte der Nachtflugverkehr weiter wie bisher zunehmen. „Ich befürchte eine Steigerung der Lärmentwicklung. Dadurch würden weitere Teile von Isernhagen, also dann auch Neuwarmbüchen und Kirchhorst, von einem Bauverbot betroffen sein.“ Für die Bereiche innerhalb des Nachtfluggebietes ist bereits jetzt eine Siedlungsentwicklung tabu. Weitere Einschränkungen der kommunalen Planungshoheit drohten, mahnt der Fluglärmschutzbeauftragte.
Hintregrund I:
Aus diesen 20 Mitgliedern besteht die Fluglärmkommission (FLK)
Neben Isernhagen entsenden auch Burgwedel, Garbsen, Hannover, Langenhagen, Neustadt am Rübenberge, Seelze, Wedemark und Wunstorf als Anliegerkommunen des Flughafens Langenhagen Vertreter in die Kommission. Darüber hinaus sind die Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH, ebenso wie die Luftverkehrsgesellschaften Condor und Hapag-Lloyd Mitglied. Auch die Bundesvereinigung gegen Fluglärm, der BUND-Landesverband Niedersachsen und die Arbeitsgemeinschaft Fluglärm-Großraum Hannover, das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zählen zum Mitgliederkreis. Die Region Hannover sowie die Industrie- uind Handelskammer sind ebenfalls vertreten.
Hintergrund II:
Das sind die Aufgaben der FLK
Die Kommissionen zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftverunreinigungen durch Luftfahrzeuge berät das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und die Flugsicherungs-Organisationen über Maßnahmen zum Schutz gegen Fluglärm. Es werden regelmäßig Sitzungen durchgeführt, in denen örtliche Fluglärmprobleme erörtert und einer Lösung zugeführt werden sollen.
Es besteht das Recht auf Unterrichtung durch die Genehmigungsbehörde, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und der Flugsicherungs-Organisationen über die aus Lärmschutzgründen beabsichtigten Maßnahmen. Die FLK hat gegenüber dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung sowie den Flugsicherungsorganisationen ein Vorschlagsrecht für Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm.
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http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Protest-gegen-Fluglaerm-in-Hannover
02.01.2018
Initiativen kämpfen für Nachtflugverbot
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
In Norddeutschland ist Langenhagen sogar der einzige Flughafen ohne Nachtflugeinschränkung. Die chinesische Post will deshalb an diesem Standort einen Logistikumschlagplatz ansiedeln. „Die dafür fehlende Lizenz beziehungsweise Genehmigung wird Anfang 2018 erteilt werden“, sagte Udo Sass, Deutschland-Direktor der China Express Germany, die für die Planung der Hannover-Aktivitäten zuständig ist. „Für eine Flugvorbereitung werden einige Monate benötigt, sodass wir positiv von ersten Chartern im Sommer 2018 ausgehen“, sagte Sass der Deutschen Presse-Agentur. Die Charterflüge würden im Winterflugplan dann auf reguläre Linienflüge umgestellt.
Hintergrund sind Pläne der chinesischen Post, europäische Waren, die von Chinesen im Internet bestellt werden, nach China und umgekehrt chinesische Produkte nach Europa zu transportieren. Der Flughafen in Hannover-Langenhagen mit seinen drei Landebahnen ist für bis zu 80 Starts und Landungen pro Stunde ausgelegt. Flughafen-Chef Raoul Hille war im vergangenen Sommer davon ausgegangen, dass pro Woche perspektivisch drei bis fünf Flugzeuge der China Post die niedersächsische Landeshauptstadt anfliegen werden. Mit der neuen Kundschaft war der Airport seit rund fünf Jahren im Gespräch gewesen. Für den Flughafen ist der Nachtflug ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, das Land Niedersachsen als Anteilseigner hat diese Auffassung bisher immer geteilt.
„Wir fordern, das endlich der Gesundheitsschutz der Bevölkerung in den Vordergrund gerückt wird“, sagt demgegenüber Poppe. Die Lärmschutzinitiativen verweisen auf den aktuellen Fluglärmbericht des Umweltbundesamtes. „Das Fluglärmschutzgesetz in seiner aktuellen Fassung bietet nur unzureichende Entlastung für die vom Fluglärm belastete Bevölkerung“, heißt es dort. Das Amt plädiert unter anderem für die Einführung eines Nachtflugverbots auf stadtnahen Flugplätzen.
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Bisher hatten die Initiativen vor allem auf politischem Wege für ihre Ziele gekämpft und dabei Hoffnung in die ehemalige rot-grüne Landesregierung gesetzt. „Das hat sich nicht erfüllt“, sagt Holger Zenz, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Lärmschutz Südbahn in Langenhagen. Die Zahl der schlafraubenden nächtlichen Flüge sei ständig gestiegen auf mittlerweile im Schnitt knapp 40 im Zeitraum zwischen dem späten Abend und dem frühen Morgen.
Dass nun statt der Grünen die CDU zusammen mit der SPD Regierungspartei in Niedersachsen ist, steigert die Erwartungshaltung der Fluglärmgegner nicht gerade. Sie setzen deshalb auf einen Strategiewechsel. Sie wollen die Öffentlichkeitsarbeit verstärken und damit breitere Schichten in der Bevölkerung mobilisieren. „Viele ärgern sich über die Nachtflüge, aber sie finden keinen Weg, wie sie dagegen angehen sollen“, sagt Poppe. Die Burgdorferin Katrin Bittner schätzt, dass insgesamt rund 30 000 Anlieger rund um den Flughafen Langenhagen unter der Lärmbelästigung leiden.
„Je mehr sich engagieren, desto mehr werden wir auch ernst genommen“, erwartet Poppe. Außerdem hofft die hgnf auf Spenden, um Gutachten und rechtliche Unterstützung durch einen spezialisierten Anwalt finanzieren zu können. „Das juristische Schwert ist das scharfe Schwert, das uns bleibt“, sagt Zenz. Wie genau es geführt werden könnte, müsse am Ende die Rechtsberatung ergeben. Möglich sei beispielsweise ein Musterprozess.
Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen eines Nachtflugverbots auf den Flughafen ziehen die hgnf-Mitglieder in Zweifel. „Bei der Einführung des Rauchverbots hieß es auch, die Gastronomie werde zusammenbrechen“, erklärt Zenz. Als es dann eingeführt wurde, sei das so nicht eingetreten.
Von Bernd Haase
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HAZ 21.01.2018
BON-HA kontaktiert Ahltener
Fluglärm nervt die Ahltener ungemeinImmer mehr Flugverkehr über Ahlten? Experten haben jetzt im Ortsrat Zahlen zu diesem Thema vorgelegt. Und diese dürften die Bürger nicht besonders glücklich machen.Ahlten
Seit Monaten schon ärgern sich viel Ahltener über den Fluglärm im Dorf, den Flugzeuge beim Anflug auf Langenhagen verursachen. Jetzt haben Experten im Ortsrat Auskunft zu dem Thema gegeben. Ihr Fazit: In der Tat ist die Anzahl der Flüge, die über Ahlten führen, im vergangenen Jahr gestiegen. Grund dafür sind die deutliche Zunahme von Nachtflügen sowie das Wetter.
Der für den Flughafen Hannover-Langehagen zuständige Lärmschutzbeauftragte des Niedersächsischen Wirtschaftministeriums, Reinhart Thomas, und Lärmexperte Uwe Hummert von der Deutschen Flugsicherung waren jetzt im Ortsrat Ahlten zu Gast. Sie präsentierten Zahlen. Hummert bestätigte, dass es 2017 tatsächlich deutlich mehr Anflüge über Ahlten gegeben hat als im Vorjahr. 2016 seien es noch 1263 gewesen, im vergangenen Jahr dann 1610. Den Hauptgrund dafür seien die Wetterbedingungen gewesen. Denn bei sogenannten Westwindlagen wird der Flughafen über eine Route angeflogen, die Ahlten berührt. Normalerweise sei das für nur 30 Prozent der Anflüge der Fall. 2017 habe man die Anflugroute aber deutlich häufiger nutzen müssen.
Die Anzahl aller am Flughafen Langenhagen registrierten Flüge habe sich über die vergangenen zehn Jahre nicht wesentlich verändert, sagt Thomas. Allerdings nimmt die Anzahl der Nachtflüge zu. Waren es 2010 noch 10. 965, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 14.026 . Und das sei durchaus problematisch, gaben die Experten zu. Insbesondere in den verkehrsreichsten Monaten Mai bis Oktober würden Nachtflüge als sehr störend wahrgenommen, weil viele Menschen dann gern mit offenem Fenster schliefen.
So ist es auch in Ahlten, und viele Bürger sind mittlerweile sehr unglücklich über den Fluglärm. Eine Besucherin der Ortsratsitzung betonte, sie beobachte die Flugbewegungen über dem Dorf schon seit 2013 sehr genau. „Das nimmt ständig zu. Und wenn ich beim Flughafen nachfrage, werde ich abgekanzelt“, sagte sie. An einem Tag im Mai habe sie von ihrem Garten aus allein 40 Flugzeuge gezählt. Ein anderer Ahltener sagte, seit 1999, als er in das Dorf zog, habe sich viel verändert. Früher seien die meisten Maschinen über eine andere Route geflogen, heute kämen sie hingegen direkt über das Wohngebiet.
Mehr Tiefflieger über Ahlten? Dafür gebe es keine Anhaltspunkte und auch keine belegbaren Zahlen, sagten die beiden Experten im Ortsrat. Aber: „Wir können den Piloten nicht vorschreiben, wie sie anzufliegen haben“, sagte Uwe Hummert. Es gebe durchaus vorsichtige Piloten, die lieber konstant niedriger auf einen Flughafen anflögen, um nicht im letzten Moment gewahr zu werden, dass sie noch einmal durchstarten müssten. Falls das der Fall sei, ergänzte Thomas, seien so viele Korrekturen an Klappen und ähnlichen Teilen notwendig, dass der Vorteil des geringeren Lärms wegen der größeren Flughöhe aufgehoben sei. ks
Dass die Ahltener Proteste gegen den Fluglärm etwas nützen, ist indes fraglich. Nur bei Meßwerten, die die Gesundheit gefährdeten, gebe es die Möglichkeit Lärmschutzzonen einzurichten- oder eventuell Flugrouten zu ändern, betonten die Experten im Ortsrat. Letzteres sei jedoch sehr aufwendig, da die Deutsche Flugsicherung und das zuständige Bundesaufsichtsamt mit ins Boot genommen werden müssten: „ Und wenn wir einen Bereich weniger belasten, belasten wir den nächsten mehr“, sagte Hummert. Trotzdem werde man in einem der verkehrsreichen Monate in diesem Jahr eine mobile Messanlage für Fluglärm in Ahlten platzieren um konkrete Daten zu sammeln.
Von Sandra Köhler
HAZ 19.01.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Nachrichten/Heesseler-Dorfgemeinschaft-plant-ein-Ostertreffen-auf-Wissmers-Hof letzter Absatz
Joachim Bitter berichtete in der Versammlung über jüngste Aktivitäten der Fluglärmgener im Dorf. Diese hätten mittlerweile Kontakt aufgenommen zu einer Bürgerinitiative in der Nachbargemeinde Isernhagen, die im Schulterschluss mit anderen Flüglärmgegnern in der Region Hannover eine Dachorganisation gebildet habe mit dem Ziel, Nachtflüge am Flughafen Hannover in Langenhagen zu verhindern. Dieser Organisation wollten sich auch die Heeßeler anschließen. Volkmar Schüler arbeite bereits an einer Facebookseite zum Fluglärm in Heeßel, welche über alle weiteren Aktivitäten Auskunft geben soll.
Von Joachim Dege
HAZ 29.06.
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorf-In-Heessel-stehen-Osterfeuer-und-Hoekern-wieder-an (vorletzter Absatz)
Fluglärm: Neue Mitstreiter für die Initiative BON-HA (Bürger ohne Nachtflug-Hannover Airport) warb Katrin Bittner. Sie verwies auf Untersuchungen, die Zusammenhänge zwischen nächtlichem Lärm und Erkrankungen bewiesen. „Die Bürgerinitiativen in der Region schließen sich zusammen und streben eine gemeinsame Klage an“, sagte sie. So erstellten die Aktiven derzeit einen Flyer und prüften parallel juristische Schritte. Diese wiederum kosteten viel Geld: „Wer uns unterstützen möchte, kann spenden.“ Entsprechende Bankverbindungen werde sie über die Mailing-Liste des Ortsvorstehers versenden. „Jede Spende ist erwünscht.“ Gleichwohl, hielt eine Heeßelerin dagegen, müsse jeder Einzelne sein Konsumverhalten prüfen: „Vielen Menschen bestellen ihre Ware möglichst billig, und dann soll sie sofort geliefert werden, das passt nicht.“
20.07.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorfer-wollen-eine-geaenderte-Betriebsgenehmigung-fuer-den-Flughafen-Hannover-Langenhagen-erkaempfen
Initiative prüft Klage gegen Nachtflüge
Gespräche mit Betroffenen, politische Unterstützung, Klage wegen Körperverletzung: Acht Burgdorfer engagieren sich in regionsweiter Initiative für ein Nachtflugverbot am Flughafen Langenhagen.
Burgdorf
Ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr strebt eine Bürgerinitiative um acht Aktive an, die sich jetzt in der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) mit Akteuren aus anderen Kommunen zusammengeschlossen haben. Die Zeit drängt: Im Jahr 2020 läuft die derzeit uneingeschränkte Betriebsgenehmigung des Flughafens aus, das zuständige Wirtschaftsministerium muss dann über eine Verlängerung entscheiden. Doch schon im Januar 2019 beginnen die Beratungen darüber. Gegen eine Fortschreibung der jetzigen Regelung wollen sich die Anwohner der Weststadt und aus Heeßel wehren: mit der Unterstützung anderer Betroffener, mit Hilfe von Rat und Verwaltung sowie mit einer Klage wegen Körperverletzung.
Im Herbst vergangenen Jahres beschlossen Reinhard Klinge und Katrin Bittner aus Heeßel, sich des Themas anzunehmen: „Wir haben bei einer Ortsversammlung festgestellt, wie stark die Lärmbelästigung inzwischen ist“, sagt Bittner und fügt hinzu, seinerzeit hätten innerhalb von 30 Minuten acht Flugzeuge das Dorf überflogen. Nach einem öffentlichen Aufruf meldeten sich weitere Betroffene, darunter Barbara Barclay-Steuart und Klaus-Peter Buyken aus der Weststadt. Gemeinsam schloss sich die Initiative dem Umweltschutzverein Isernhagen an, diese wiederum bildet mit Initiativen aus Garbsen, Langenhagen und Hannover das Bündnis „Besser ohne Nachtflug“.
„Noch suchen wir weitere Mitstreiter, die uns unterstützen“, sagt Bittner. Denn das Ziel stehe fest: Nächtlicher Fluglärm soll ab dem nächsten Jahr auch in der Region Hannover der Vergangenheit angehören. Dazu will BON-HA unter anderem ab August einen Flyer verteilen, um Betroffene zu informieren. „Wir werden auch Gespräche an den Haustüren suchen“, kündigt Buyken an. Und Barclay-Steuart ergänzt, dass öffentliche Informationsstände geplant seien. Den Flyer lässt die Initiative in einer Auflage von 10.000 Stück drucken – mit privatem Geld der Aktiven, wie Bittner sagt.
Zu den Forderungen gehört unter anderem, den Gesundheitsschutz der Menschen vor der Wirtschaftlichkeit des Flughafens zu setzen und die Bürgerinitiativen sowie die Fluglärmkommission mit mehr Entscheidungsbefugnissen auszustatten. „Uns geht es darum, den vielen Lärmgeplagten zu zeigen, dass wir etwas gegen die Belastung tun können“, sagt Buyken und betont zugleich, dass sich der Protest nicht gegen den Flughafen richte.
Als Unterstützer wollen die Burgdorfer auch den Rat und die Verwaltung einbinden, für den 16. August planen sie einen Auftritt in der Bürgerfragestunde im Verkehrsausschuss des Stadtrats. „Es gab mal einen Protestbrief, aber der ist versandet“, bedauert Bittner, die mit den anderen Aktiven parallel eine Klage wegen Körperverletzung anschiebt. Gerade dafür sammelt die Initiative noch Spenden, die Suche nach juristischem Beistand befindet sich in der Schlussphase. Derzeit lassen die Aktiven nach Aussage Bittners noch prüfen, gegen wen sich die Klage richten soll: „Es gibt unterschiedliche Optionen, denkbar ist beispielsweise das Wirtschaftsministerium als Genehmigungsbehörde“, sagt sie.
Information: Unter der Internetseite bon-ha.de finden Interessierte weitere Informationen zu den Akteuren, zu den Zielen und zu Terminen.
Eine kategorische Nachtflugpause wird es am Flughafen Langenhagen nicht geben. „Die rechtliche Basis gibt dies nicht her“, sagt der seit kurzem im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft postierte Staatssekretär Berend Lindner jetzt im Gespräch mit dieser Zeitung. Gleichwohl schließt Lindner veränderte Grenzwerte und Regelungen ab 2020 nicht aus. Voraussichtlich Ende dieses Jahres werde das Land auf die unter dem Fluglärm leidenden Anwohner der Umlandkommunen zugehen, um einen neuen Nachbarschaftsdialog einzuleiten, kündigte Lindner an. Offen sei, wie dieser aussehe. nea
Von Antje Bismark
HAZ Isernhagen 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Isernhagen/Isernhagen-Kreis-der-Nachtflug-Gegner-vergroessert-sich
Kreis der Nachtflug-Gegner erweitert sich
Ein Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm rund um den Flughafen Langenhagen hat am Mittwochabend über das weitere Vorgehen informiert. 60 Besucher kamen zu der Veranstaltung.
Sprecher Dieter Poppe (Bild Mitte) informiert 60 Interessierte über das weitere Vorgehen der Gruppe „Besser ohne Nachtflug - Hannover Airport“. Quelle: Jarolim-Vormeier
Isernhagen H.B
Die Hitze hatte den Flughafen Langenhagen kurzfristig lahmgelegt, weil sich die Betondecke der zurzeit einzigen Start- und Landebahn angehoben hatte. „In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war Ruhe“: So reagierte Dieter Poppe, Sprecher der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA), bei einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend auf die vorangegangene elf Stunden lange Sperrung des Flughafens
Genau diese Ruhe in der Nacht, das wurde in der Vereinsgaststätte des TSV Isernhagen deutlich, ist das Ziel: „Wir wollen ein Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr erreichen“, informierte Poppe die 60 Besucher, die wegen der Temperaturen im Vereinsheim reichlich ins Schwitzen gerieten, über die Planungen der Gruppe. Das Zeitfenster sei aber knapp. Denn 2020 läuft die bisherige Nachtflugregelung des Flughafens aus, die Beratungen über die Zukunft fangen im Januar 2019 an. Gegen eine Fortschreibung der jetzigen Regelung will BON-HA klagen. Abzielen soll die Klage auf gesundheitliche Aspekte, die durch den ständig zunehmenden Fluglärm beeinträchtigt seien, erklärte Poppe. In seinen Augen ist das ein Aspekt, der zu knacken sei, trotz der wohl nur verbleibenden sechs Monate.
Für dieses Vorhaben benötigt die Gruppe Rechtsanwälte. „Das müssen schon Top-Juristen sein“, sagte Poppe - weil das Ministerium als Genehmigungsbehörde wohl bis in die letzte Instanz gehen werde. Dafür brauchen die Akteure auch Geld, Poppe schätzt rund 50.000 Euro.
In seinem Vortrag streifte er anhand von Zahlen auch über die derzeitige Fluglärmbelastung . Er informierte die Interessierten über das weitere Verfahren von BON-HA, ein Zusammenschluss von Einzelakteuren und Bürgerinitiativen gegen Fluglärm aus Burgdorf, Garbsen, Isernhagen und Langenhagen. Poppe stellte während der Versammlung erfreut fest: Auch Initiativen gegen den Fluglärm aus der Wedemark und Hemmingen seien nun neu dazu gestoßen. „Unser Kreis hat sich jetzt vergrößert“, stellte Poppe fest. Zu der Ost-West-Achse sei nun auch die Südachse dazu gekommen.
Gleichwohl machte er deutlich, dass noch wesentlich mehr Mitstreiter benötigt werden. Er sprach von sogenannten Multiplikatoren, die die Idee des Zusammenschlusses an Nachbarn oder Anliegern weitertragen. Um noch mehr auf sich aufmerksam zu machen, ist jetzt eine Broschüre in einer Auflage von 10.000 Stück aufgelegt worden. Einen großen Teil der Flyer haben die Besucher der Informationsveranstaltung mitgenommen, um sie in die Briefkästen in ihrer Nachbarschaft zu werfen. Gleichzeitig schlug eine Besucherin vor, Infostände auf Wochenmärkten oder auf frequentierten Plätzen aufzustellen. „Wir haben ein Ziel, und die Zeit ist knapp“, sagte die Frau. „Und wir brauchen Geld“.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Katerina Jarolim-Vormeier
Seelze 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Seelze/SPD-Dedensen-Seelze-soll-sich-zu-Nachtfluegen-aeussern
Die SPD Dedensen fordert, dass sich die Stadt Seelze an der Diskussion zu Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Langenhagen beteiligt. Dedensen sei von nächtlichem Fluglärm stark betroffen.
Dedensen
Die Stadt Seelze soll sich als betroffene Kommune in den Prozess zur Neuregelung der Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Langenhagen beim Verkehrsministerium einbringen. Dies fordert Dedensens SPD-Ortsratsfraktion in einem Antrag, über den die politischen Gremien noch beraten müssen. Ziel soll eine spürbare Entlastung der Dedensener vom Fluglärm sein.
Dedensens Sozialdemokraten verweisen darauf, dass Langenhagen einer der wenigen deutschen Flughäfen ist, an dem nahezu uneingeschränkt Nachtflüge erlaubt sind. Diese belasteten erheblich die Anwohner vor allem in Langenhagen, Garbsen und Burgdorf sowie auch Dedensen. Denn eine von der SPD im Jahr 2015 initiierte Lärmschutzmessung habe gezeigt, dass auch Dedensen von den An- und Abflugrouten maßgeblich betroffen sei. „So stellten die Messwerte damals eine Grundbelastung von deutlich über 50 Dezibel (db(a)) im Ort fest“, sagt Dedensens SPD-Sprecher Thorsten Massinger.
Aktuell ginge es um die Neuauflage der Nachtfluggenehmigung für den Flughafen ab 2020. Erste Signale des Ministeriums hätten deutlich gemacht, dass die Landesregierung durchaus bereit sei, Verbesserungen für die betroffenen Kommunen zu vereinbaren, verweist Massinger auf einen Bericht auf haz.de vom 18. Juli. Die Nachtflugerlaubnis gilt als ein Alleinstellungsmerkmal unter den norddeutschen Airports. Zuletzt war sie 2009 unter Verweis auf die wirtschaftliche Bedeutung verlängert worden. Sie lässt zeitlich unbeschränkt Flüge rund um die Uhr zu. Staatssekretär Berend Lindner, seit Kurzem Aufsichtsratsmitglied der Flughafengesellschaft, schließt daher einen kompletten Nachtflugstopp aus: „Die rechtliche Basis gibt dies nicht her“, sagt er. Auch die Bundesregierung dringe darauf, dass der Flughafen in Langenhagen nachts geöffnet bleibe. Diverse Anliegervertreter wollen jedoch eine Beschränkung erreichen. So haben sich Initiativen aus Garbsen, Langenhagen, Burgdorf und Hannover zu der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) zusammengeschlossen. Die Gruppe fordert ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Während sich bereits Langenhagen, Isernhagen, Burgdorf und Garbsen in die Diskussion eingebracht hätten, sei Seelze außen vor geblieben, sagt Massinger. Deshalb fordere die SPD Dedensen die Stadtverwaltung auf, sich proaktiv in den Diskussionsprozess um die Neuregelung der Nachtflugbeschränkungen einzubringen. „Jede Möglichkeit, etwas weniger Lärm auf Dedensen wirken zu lassen, sollten wir nutzen“, sagte Dedensens SPD-Vorsitzender Frank Chmielewski.
Von Thomas Tschörner
HAZ Langenhagen 10.09.2018
http://www.haz.de/Umland/Langenhagen/Langenhagen-SPD-und-Gruene-erwaegen-Unterstuetzung-der-Klage-gegen-Fluglaerm
Soll Stadt die Fluglärm-Klage unterstützen?
Soll Langenhagen die Klage gegen Fluglärm unterstützen? Nach den Linken diskutieren nun auch SPD und Grüne darüber. Die Anwohner-Initiative BON-HA durfte unterdessen im Ministerium vorsprechen.
Langenhagen/Isernhagen
Soll die Stadt Langenhagen finanziell die Klage mehrerer Bürgerinitiativen gegen nächtlichen Fluglärm unterstützen? Nachdem die Linken-Ratsfrau Felicitas Weck als erste einen entsprechenden Antrag vorgestellt hat, diskutieren jetzt auch die Langenhagener Ortsverbände der SPD und der Grünen über diese Frage. Die SPD Langenhagen wird nun ihrer Ratsfraktionen diesen Schritt vorschlagen. Bei den Grünen gibt es bislang noch keine eindeutige Meinungsbildung. „Wir diskutieren das noch“, sagte Grünen-Fraktionschef Dirk Musfeldt am Montag auf Nachfrage.
Der lose Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen unter dem Titel „BON-HA“ (Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport) hatte in den vergangenen Wochen seinen Plan einer Klage gegen Nachtflug nicht nur den Bürgern der Nordost-Kommunen vorgestellt, sondern damit auch in den Ortsverbänden der politischen Parteien vorgesprochen. „Jetzt wollen wir auch Termine machen mit den Fraktionen im Landtag“, sagte BON-HA-Spracher Dieter Poppe am Montag dieser Zeitung. Poppe hatte mit seinem Mitstreiter Heinz Figiel aus Isernhagen am Freitag überdies einer Einladung ins Niedersächsische Wirtschaftsministerium folgen dürfen. Rund zwei Stunden konnten sie dort ihre Bedenken und Anliegen dem Referatsleiter für Flugverkehr, Eric Oehlmann, vortragen.
„Das Gespräch war gut und wir konnten denen sagen, dass wir auch nicht auf Bäumen leben“, fasste Poppe am Montag auf Nachfrage zusammen. Von Seiten des Ministeriums, in dem im kommenden Jahr über die Neuregelung der Nachtflüge von und nach Langenhagen beraten wird, sei ihnen durchaus signalisiert worden, man höre „unsere Anliegen“. Konkrete Ansätze zu einem von Staatssekretär Berend Lindner ins Gespräch gebrachten Anrainerdialog gebe es allerdings noch nicht. Überdies hätten die Ministeriumsvertreter vor allem versucht deutlich zu machen, wo die Entscheidungsgrenzen des Landes bei dieser Regelung seien. „Wir wären ja aber schon froh, wenn es wenigstens kleine Schritte in die Richtung unseres Zieles geben würde“, sagte Poppe. Dies habe man auch das Ministerium so wissen lassen.
Für die Klage hat das Bündnis seit Beginn seiner Aktionen nach eigenen Worten 16.000 Euro gesammelt. Um durch alle Instanzen klagen zu können, so Poppes Schätzung, bedürfe es insgesamt zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Um immerhin über einen ersten Instanzen-Schritt zu beraten, wollen sich die BON-HA-Vertreter noch im September mit einer Fachanwaltskanzlei zusammensetzen.
Von Rebekka Neander
Haz-langenhagen 20.11.2019
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Linke-Region-soll-Klage-gegen-Nachtfluege-am-Flughagen-Hannover-Langenhagen-unterstuetzen
Linke: Region soll Klage gegen Nachtflüge unterstützen
Wenn die Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ gegen die Verlängerung der Nachtflugerlaubnis klagt, soll die Region sich an den Kosten beteiligen, fordert die Linken-Fraktion.
Hannover
In Hannovers nördlichen Umlandkommunen formiert sich zunehmend Protest gegen die Nachtflugerlaubnis am hannoverschen Flughafen – jetzt fordert die Linke in der Regionsversammlung, dass die Region eine mögliche Klage auch finanziell unterstützt. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (Bon-Ha) habe 23.000 Euro Spenden gesammelt und schätze den notwendigen Betrag auf 50 000 Euro. Deshalb solle sich die Region mit 25 000 Euro beteiligen, heißt es in einem Antrag der Linken an die Regionsversammlung. Zudem müsse Regionspräsident Hauke Jagau sich bei den Kommunen, die von den Nachtflügen betroffen seien, dafür stark machen, dass auch diese die Klage unterstützten, findet der Linken-Politiker Michael Fleischmann.
Der Flughafen hat eine Erlaubnis, rund um die Uhr Flüge abzuwickeln. Sie ist befristet bis Ende 2019 etwas eingeschränkt, was die Zahl lauter Starts und Landungen betrifft, diese Beschränkung läuft aus. Die Landesregierung muss neu über die Einschränkungen befinden, wobei die Nachtflugerlaubnis grundsätzlich nicht zur Debatte steht – der Bund fordert, dass der Flughafen rund um die Uhr erreichbar ist.
Flughafenchef Raoul Hille betont, dass durch Schallschutzprojekte wie etwa neue Fenster in Schlafzimmern bereits hohe Standards eingeführt seien, trotzdem wolle man sich neuen Auflagen nicht versperren. Die Nachtöffnung sei aber notwendig für den Wirtschaftsstandort.
Fleischmann dagegen argumentiert, dass die Flughäfen Hamburg, Bremen und Düsseldorf auch ohne Nachtflugerlaubnis höhere Gewinne erzielten. In Hannover verlagerten sich die Flüge zunehmend von den Tag- in die Nachtstunden. Jüngsten Zahlen zufolge erfolgten 18 Prozent der Abflüge nachts, die Zahl steige. Fluglärm, besonders nachts, sei gesundheitsschädigend. Die Bewohner vor allem in Burgdorf, Langenhagen, Isernhagen und Garbsen müssten vor den Nachtflügen geschützt werden.
Von Conrad von Meding
HAZ Burgwedel 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgwedel/Burgwedel-Burgwedel-arbeitet-an-Resolution-gegen-Fluglaerm
Burgwedel arbeitet an Resolution gegen FluglärmImmer mehr Flieger sind auch nachts unterwegs. Das nervt viele Menschen. Um die Zahl der Nachtflüge einzuschränken, erarbeitet der Burgwedeler Rat derzeit einer Resolution.Burgwedel
Fluglärm, vor allem in den Nachtstunden, nervt viele Burgwedeler. Immer mal wieder donnern laute Flieger über den Ort. „Wir müssen eine Grenze definieren, was geht und was nicht“, sagt SPD-Ratsherr Stephan Nikolaus-Bredemeier. Das soll jetzt mit einer Resolution des Burgwedeler Rates geschehen. Die brachte die SPD-WEB-Die Partei-Gruppe in die vergangenen Sitzung ein.
Ausnahmegenehmigung läuft ausHintergrund: Der Flughafen Hannover-Langenhagen verfügt über eine 24-Stunden-Betriebsgenehmigung. Für die Nachtstunden gelten jedoch Einschränkungen. Die sind in einer langen Liste mit Ausnahmen geregelt. Darin aufgeführt sind die Flugzeugtypen, die schlichtweg zu laut sind und deshalb zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens Hannover-Langenhagen nicht anfliegen oder von dort auch nicht starten dürfen. Diese Ausnahmeregelung gilt bis Ende kommenden Jahres, dann muss sie vom Niedersächsischen Verkehrsministerium erneuert werden.
Und genau an dieser Stelle wollen die Burgwedeler Kommunalpolitiker nun ansetzen und fordern verbindliche Obergrenzen für Nachtflüge. Bei der Neuregelung seien „nicht allein wirtschaftliche Interessen, sondern auch die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen, die rund um den Flughafen von Fluglärm betroffen sind, in die Abwägung einzubeziehen“, heißt es im vorgelegten Resolutionstext. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Nachtflüge“, sagt Nikolaus-Bredemeier. „Allerdings sollten Flüge im Zeitraum zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr stärker eingeschränkt werden. Darum geht es in unserer Resolution.“
Immer mehr Flieger in der Nacht unterwegsDass Nachtflüge immer beliebter werden und stetig zunehmen ist unstrittig. Das belegen die Zahlen des Flughafen Hannover Langenhagen. In den vergangenen fünf Jahren ist deren Anzahl von 11.016 im Jahr 2013 auf 14.042 im vergangenen Jahr angestiegen. Die Flugbewegungen insgesamt sind in dem Zeitraum konstant geblieben. 2013 starteten und landeten 75.596 Flugzeuge, im vergangenen Jahr waren es 75.588 und damit acht Maschinen weniger. Diese Zahlen stammen aus dem Jahresbericht 2017 von Reinhart Thomas, Fluglärmschutzbeauftragte für den Verkehrsflughafen Hannover-Langenhagen.
Ein weiterer Grund dafür, dass gefühlt die Anzahl der Flüge über Großburgwedel in den vergangenen Monaten zugenommen haben, könnte auch am Flughafen Hannover-Langenhagen selber liegen. Dort wurde über den gesamten Sommer hinweg an der Südbahn gebaut. Deshalb wickelte der Airport in dieser Zeit den kompletten Flugverkehr über die Nordbahn ab und damit rund eineinhalb Kilometer näher an Großburgwedel. Seit Ende September sind diese Arbeiten abgeschlossen und die An- und Abflüge verteilen sich wieder auf beide Bahnen.
Übrigens: Mit dem Protest gegen den Fluglärm ist Großburgwedel beileibe nicht alleine. Ganz im Gegenteil. Die Nachbargemeinden Isernhagen und Langenhagen haben bereits Resolutionen verabschiedet, in denen sie sich für eine Reduzierung der Flüge zwischen 22 Uhr und 6 Uhr aussprechen. Außerdem haben sich dort auch Bürgerinitiativen gegründet, die sich dieses Themas annehmen.
Experte soll in Ausschuss kommenDie Burgwedeler Kommunalpolitiker werden dies in den kommenden Monaten sicher auch noch öfter tun. Einstimmig hat der Rat zugestimmt, die von der SPD-WEB-Die Partei-Gruppe eingebrachte Resolution zu debattieren. Erstmals soll dies in einer der kommenden Sitzungen des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses geschehen. Dann wird es auch einen Fachvortrag durch einen Vertreter aus dem Niedersächsichen Verkehrsministerium geben. Den hat die CDU-FDP-Gruppe gefordert. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest.
Von Thomas Oberdorfer
HAZ Burgdorf 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorf-Linke-dringt-auf-Nachflugverbot
Linke dringt auf Nachtflugverbot
Die Stadt soll die Klage einer Bürgerinitiative gegen Nachtflüge am Flughafen Langenhagen anschließen, meint die Linke. Der Rat will darüber in seinen Gremien erst beraten.
Burgdorf
Flugzeuge, die nachts über Burgdorf hinweg den Hannover Aiport anfliegen, rauben manch einem den Schlaf. Bürgerinitiativen, unter anderem in Heeßel, wehren sich gegen die erteilte Nachtflugerlaubnis für den Flughafen in Langenhagen und wollen dagegen klagen. Die Stadt Burgdorf ziert sich bislang, ihre Bürger dabei zu unterstützen. Ratsherr Michael Fleischmann (Die Linke) will das ändern. Er hat beantragt, dass die Stadt eine Klage von Bürgern finanziell unterstützen soll. Eine Entscheidung darüber hat der Rat jetzt vorerst vertagt.
Erst im August hatte der Verkehrsausschuss des Rates einer Resolution gegen Fluglärm eine klare Absage erteilt. Allen voran Bürgermeister Alfred Baxmann (SPD) argumentierte damals, die Bürger könnten gegebenenfalls mit Protestaktionen und einer Klage weit mehr erreichen als die Kommune. Immer wieder leitet die Stadt nach eigenem Bekunden Bürgerbeschwerden an den Fluglärmbeauftragten des Landes weiter – ohne Erfolg.
Fleischmann will erreichen, dass sich die Stadt an den Kosten einer von der Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ geplanten Klage gegen die vom Land erteilte Nachtflugerlaubnis finanziell beteiligt, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. Burgdorf solle 5000 Euro geben, schwebt Fleischmann vor: „Ich nehme Sie beim Wort“, sagte er direkt an Bürgermeister gewandt. 50.000 Euro werde die Klage voraussichtlich kosten. 30.000 Euro habe die Initiative bereits eingesammelt. In der Regionsversammlung, in der Fleischmann ebenfalls einen Sitz hat, stellte die Linke einen ähnlichen Antrag: Die Region soll die Klage mit 25.000 Euro unterstützen.
Fleischmann argumentiert, dass der Hannover Airport der einzige Flughafen in Norddeutschland mit einer Nachtflugerlaubnis sei. Der Fluglärm zur Schlafenszeit beeinträchtige die Gesundheit der Menschen beträchtlich. Zuletzt aber hätte die Zahl der Nachtflüge noch zugenommen. Ende nächsten Jahres läuft die Genehmigung für Nachtflüge aus und müsste von der Landesregierung gegebenenfalls verlängert werden. Die Gegner fordern eine Flugpause von 22 bis 6 Uhr. Der Flughafen betont, dass die Erlaubnis sei unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort. Das sieht auch Ratsherr Hans-Dieter Morich (SPD) so. Der zog im Rat die Lacher auf sich, als er verkündete: „Ich habe ein Herz für Nachtflüge.“ Diese sicherten Arbeitsplätze in der Region. Er habe bereits erwogen, eine Bürgerinitiative zu gründen und Unterschriften zu sammeln.
Der Rat traf einstweilen keine Entscheidung, ob sich die Stadt an den Klagekosten beteiligen wird. Vielmehr verwies der Rat den Antrag Fleischmanns in den zuständigen Fachausschuss, wo er nun beraten werden soll.
Von Joachim Dege
HAZ 29.11.2018 Garbsen
http://www.haz.de/Umland/Garbsen/Garbsen-Buergerinitiative-BON-HA-wirbt-in-Osterwald-fuer-Nachtflugverbot-am-Flughafen-Hannover
Nachtflug: Initiative stellt ihre Ziele vorDie Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ hat bei einer Versammlung im Hotel Körber in Osterwald ihre Anliegen vorgestellt. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot.
Dieter Poppe stellt Anliegen und Ziele der Bürgerinitiative vor. Quelle: Anke Lütjens
Osterwald
Ein Verbot der Nachtflüge auf dem Flughafen Hannover zwischen 22 und 6 Uhr: Das ist das Ziel der Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA). Ihre Anliegen und Argumente hat sie am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung im Hotel Körber vorgestellt. Rund 60 Teilnehmer waren gekommen. „Es freut uns sehr, dass so viele gekommen sind“, sagte Hans-Peter Wendorff aus Schloß Ricklingen. Er vertritt die Bürgerinitiative Garbsen und Umgegend (Bigum) in der BON-HA.
Bürgerinitiative ist gegen VerlängerungDie BON-HA hatte sich im Herbst 2017 mit Initiativen aus Garbsen, Isernhagen, Burgdorf, Langenhagen und Hannover gegründet, um wirksamer agieren zu können. Die Interessengemeinschaft ist entschlossen, gegen die Verlängerung der Nachtflug-Genehmigung, die im Dezember 2019 endet, zu kämpfen – auch mit einer Klage. Die Mitglieder führen politische Gespräche mit den Kommunen, dem Land, dem Bund und in Europa. Sie sind in den Medien präsent und haben die Zusage für einen Besuch des niedersächsischen Verkehrsministers Bernd Althusmann.
Gesundheit steht im MittelpunktFür die Vertreter der Bürgerinitiative steht die Gesundheit im Fokus. „Wir tolerieren keine fortgesetzte Gesundheitsschädigung durch den sich ständig vermehrenden Fluglärm“, heißt es in einem Schreiben der BON-HA. Dieter Poppe aus Isenhagen führte aus, dass die Zahl der Nachtflüge Anfang der Achtzigerjahre fünf bis sechs betrug. 2010 waren es 34. Inzwischen seien es 50 pro Nacht. Für 2017 gibt der Flughafen 14.042 Nachtflüge an, davon 9500 zwischen Mai und Oktober.
Ärztin spricht über Folgen von LärmÜber die Auswirkungen des nächtlichen Fluglärm sprach Neurologin und Psychiaterin Snefried-Oda Buchweitz-Klingsöhr. Sie belegte mit wissenschaftlichen Studien, dass Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Arteriosklerose, Depressionen und Lernstörungen bei Kindern die Folgen sein können. „Der Deutsche Ärztetag hat bereits 2012 ein Nachtflugverbot gefordert“, sagte die Ärztin.
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Daten des Flughafens auf dem PrüfstandPoppe stellte die Daten des Flughafens im Hinblick auf Flugzahlen und Lautstärke auf den Prüfstand. „Der Flughafen argumentiert mit den Durchschnittswerten für die Lärmemissionen. Für die Auswirkungen auf den Menschen muss man aber die Einzelwerte nehmen“, sagte er. Außerdem widersprach er Aussagen des Hübl-Gutachtens über die Gefahr für Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplätze. Nach Angaben der Flughafengesellschaft drohe ein Abzug von 50 Prozent der hier stationierten Flugzeuge, der Nettoverlust von 1,45 Millionen Fluggästen, ein Umsatzeinbruch von 47 Millionen Euro und die Gefährdung von 2.400 Arbeitsverträgen in der Region. Das Gutachten von Prof. Lothar Hübl soll angeblich Grundlage sein für die Verlängerung der Nachtfluggenehmigung. Hübl stand bereit in den Achtzigerjahren auch in Fachkreisen in der Kritik, als er die Verlängerung der Nordbahn für unverzichtbar hielt, falls Hannover eine internationale Rolle spielen soll.
„In Frankfurt liegt die Zahl der Beschäftigten nach dem Nachtflugverbot konstant bei rund 20.000“, sagte Poppe. Flughäfen mit Nachtflugverbot wie Hamburg und Bremen verzeichneten steigende Zahlen an Fluggästen, während die Anzahl der Flugbewegungen in Hannover am Tag rückläufig sei.
Alles über das Thema Nachtflugverbot finden Sie auf haz.de/nachtflug.
Von Anke Lütjens
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HAZ Isernhagen 09.01.2019
http://www.haz.de/Umland/Isernhagen/Fluglaerm-Messstation-in-Kirchhorst-zeichnet-neue-Rekorde-auf
Fluglärm in Kirchhorst: Private Messstation hält neuen Rekord festDer Fluglärm soll über Kirchhorst im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen haben. Das berichtet der Sprecher der örtlichen Fluglärminitiative Siegfried Lemke. Im Juli soll es zu 827 nächtlichen Ruhestörungen gekommen sein. Ein neuer Rekord.
Kirchhorst
Seit Jahren gibt es in Kirchhorst eine privat betriebene Messstation, die den Fluglärm über dem Dorf aufzeichnet. Anerkannt werden die Ergebnisse dieser Messung von den offiziellen Stellen nicht. Dabei haben sie durchaus Aussagekraft, wie Sprecher Siegfried Lemke, der zeitweise sogar als Fluglärmschutzbeauftragter der Gemeinde Isernhagen aktiv war, stets betont. Die Ergebnisse der Messstation werden auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht.
Immer mehr Überflüge in der NachtIm Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Rekord. Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate bestätigt laut Lemke den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde in Kirchhorst eine Steigerung um fast 40 Prozent auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert.Während es vor vier Jahren noch Monate mit weniger als 400 nächtlichen Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 selbst im Mai 569 und im Oktober 581 Überflügen verzeichnet.
Die Wirkung dieser Zahlen kennt der Kirchhorster nur zu gut: „Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren“, sagt Lemke. Das tun sie inzwischen orts- und kommunenübergreifend. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug am Hannover Airport“ (BON-HA) hat inzwischen bereits mehr als 40.000 Euro für die rechtliche Auseinandersetzung gesammelt, um ein Nachtflugverbot durchzusetzen. Denn bis Ende diesen Jahres muss das Wirtschaftsministerium den Nachtflugbetrieb für den Flughafen in Langenhagen neu regeln. Wer die Initiative unterstützen möchtet, finden Ansprechpartner im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Carina Bahl
Hörfunk
Trailer siehe Homepage www.bon-ha.de
Meerradio Neustadt 2018
Meerradio Neustadt Januar 2019
NDR 1 2018 Sendung „Jetzt reicht´s“
FFN Januar 2019
Kontakt:
Wirtschaftminister Althusmann
Jan. 2018
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
Nov. 2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018 NP 20.11.2018
Fluglärmgegner sammeln für KlageJetzt also Langenhagen: Der Zusammenschluss der Initiativen gegen Fluglärm, BON-HA, lädt für diese Woche in die Flughafenstadt ein, um sein Projekt einer Klage vorzustellen.
Roland Bottke aus Krähenwinkel (von links), Dieter Poppe aus Isernhagen und Holger Zenz aus Langenhagen laden im Namen der Fluglärmgegner in der Region zu einer Informationsveranstaltung ein. Quelle: Stephan Hartung
Langenhagen
Es ist ein geradezu geschichtsträchtiger Ort: Im Dorfgemeinschaftshaus Krähenwinkel stellt sich am Mittwoch, 29. August, der neue Zusammenschluss der Initiativen gegen Fluglärm vor. „BON-HA“ (Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport) ist überschrieben, worunter sich seit einigen Wochen die Fluglärmgegner aus Burgdorf, Isernhagen, Garbsen und Langenhagen vereinigen. Gemeinsam sammeln sie Geld für eine Klage gegen den Nachtflug am Flughafen Langenhagen. Ihr Treffpunkt in der Flughafenstadt nun hat eine gewisse Tradition: Im Juni 2010 löste sich ebendort die erste ansässige „Bürgerinitiative (BI) Langenhagen-Krähenwinkel“ auf. Für die langjährige Vereins-Vorkämpferin Frauke Murath hatte sich seinerzeit kein Nachfolger in der BI finden lassen. Der Rest der Gruppe schloss sich damals der Garbsener „Bigum“ an.
„Im Schrank klirren nachts die Gläser“Viele der Mitstreiter aus jenen Jahren sind auch heute noch aktiv. Dazu zählen der Garbsener Peter Wendorff sowie Holger Zenz aus Langenhagen. Neu an ihrer Seite sind unter anderem Dieter Poppe aus Isernhagen sowie Roland Bottke. Bottke wohnt eigentlich in Hannover, pflegte aber zuletzt seine Mutter im Elternhaus in Krähenwinkel. Die dort verbrachten Nächte, „in denen bei jedem Überflug die Gläser im Schrank klirrten“, haben ihn buchstäblich aufgeschreckt. „In meiner Wohnung an der Podbielskistraße ist es nachts deutlich ruhiger. Da fahren noch nicht einmal die Stadtbahnen.“
Anlass der neu gewonnenen Aktivität ist die für Ende 2019 anstehende Neuregelung der Nachtflüge. Sie hat mit der seit 1952 bestehenden Betriebsgenehmigung des Flughafens nichts zu tun, sondern ist eine vom Flughafen selbst initiierte regelmäßige Überprüfung der Grenzwerte und für die Nacht zugelassenen Flugzeugtypen. „Unser Klageziel ist ein Nachtflugverbot, weil der Lärm für uns den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt“, erläuterte Poppe jetzt im Gespräch mit dieser Zeitung. Tatsächlich sind gesundheitliche Beeinträchtigung die auch nach Ansicht der Landesregierung einzige Möglichkeit, an der rechtlich ansonsten weitgehend unangreifbaren Betriebsgenehmigung etwas zu verändern. Zumal eine Neuregelung des 24-Stunden-Betriebes in der Befugnis des Bundes und nicht allein des Landes liegt.
Keine Studie beweist gesundheitliche SchädenBislang jedoch liegt keine Studie vor, die diesen Nachweis unanfechtbar belegen konnte. Staatssekretär Berend Lindner, im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium für den Flughafen zuständig, kündigte im Gespräch mit dieser Zeitung den Beginn eines neuen Nachbarschaftsdialogs frühestens für Ende 2018 an. Er hält es für wahrscheinlich, dass nach einer Evaluierung der bestehenden Grenzwerte im Bundesfluglärmschutzgesetz, die ebenfalls derzeit läuft, der Katalog der nachts in Langenhagen verbotenen Flugzeugtypen erweitert wird.
Die Initiative BON-HA lädt für Mittwoch, 29. August, 19 Uhr, alle Interessierten ins Dorfgemeinschaftshaus Krähenwinkel ein. Sie will dort über ihre Klage informieren. Diese kann erst eingereicht werden, wenn – so Poppe – mindestens 50.000 Euro zusammengekommen sind. Poppe gibt sich zuversichtlich. „Wir haben in den ersten Wochen bereits einen fünfstelligen Betrag einsammeln können.“ Sollte das Geld nicht zusammenkommen, ergänzt Poppe, „dann ist der Grad der Betroffenheit offenbar nicht hoch genug“. Zudem hofft Poppe auf einen persönlichen Termin mit Staatssekretär Lindner. Man habe mehrfach vorgesprochen, eine konkrete Antwort allerdings stehe aus.
Von Rebekka Neander
HAZ 19.09.2018
Anwohner wollen gegen Nachtflugregelung am Flughafen klagenBis Ende 2019 muss das Wirtschaftsministerium in Hannover den Nachtflugbetrieb für Langenhagen neu regeln. Zeitgleich formieren sich lärmgeplagte Anwohner in einer neuen Initiative und wollen klagen.
Langenhagen/Isernhagen/Garbsen
Fluglärm ist kein einfaches Thema. Wer dies verstehen möchte, setzt sich an einem Sommertag ein, zwei Stunden auf die Terrasse von Wolfgang Langrehr. Der SPD-Ratsherr wohnt in einem der Dörfer Langenhagens. Alle fünf bis zehn Minuten legt sich an diesem Ferientag über die Unterhaltung ein „Lärmteppich“. So nennen Gesetzesautoren, was im besten Fall nur etwas kratzig das Gespräch umhüllt. Das wirkliche Leben aber fühlt sich anders an: Mal schrill-stechend, mal dumpf-vibrierend. Mal kurz und heftig, dann wieder nervend langgezogen. Je nach Größe der Maschine, nach Gewicht, nach Wind, nach dem Punkt, an dem die Maschine tatsächlich die Bahn verlässt, überrascht das „Lärmereignis“ auf neue Weise. Erahnen lässt sich dies nicht. Und es kommt immer bedrohlich von oben. Das macht den Fluglärm so schwierig.
Zahl der Nachtflüge steigtAuch und gerade für Gesetzgeber. Wolfgang Langrehr wohnt in seinem Dorf seit Kindertagen. Er kennt es nicht anders. Auch dass die Zahl der Flüge steigt – vor allem in der Nacht. Allein von 2014 auf 2015 nahm die Zahl der Nachtflüge von 10.958 auf 12.019 zu, kletterte bis 2017 weiter auf 12.959. An den Tagen sank sie von 65.073 (2014) auf 63.026 (2017). Zugleich stieg die Zahl der Passagiere von 5,29 Millionen (2014) auf 5,87 Millionen (2017). Wegziehen würde Langrehr deshalb nie. Lieber hat der Kommunalpolitiker im Langenhagener Rat jüngst eine Resolution der Grünen unterstützt, nach der die Niedersächsische Landesregierung aufgefordert wird, „bei der Verlängerung der Betriebsgenehmigung für den Flughafen Hannover-Langenhagen Ruhepausen im Nachtflugverkehr anzuordnen“. Und auch das zeigt, wie schwer verständlich der Fluglärm selbst für Politiker ist.
Denn an der Betriebsgenehmigung kann die Landesregierung gar nichts ändern. Seit dem 25. April 1952 verfügt der Flugplatz zwischen Langenhagen und Garbsen über eine Betriebserlaubnis für 24 Stunden am Tag. Eine Beschränkung des Nachtflugbetriebs zum „Schutze der Bevölkerung“ existiert laut Niedersächsischem Ministerialblatt seit 1969. Auf Initiative der Flughafengesellschaft legt das Wirtschaftsministerium in Hannover in regelmäßigen Abständen diese Regelung der Nachtflüge neu fest. Dies geschah bis 2009 mit Verweis auf „Prognoserisiken“ alle fünf Jahre. Auf Basis des 2007 verabschiedeten Bundesfluglärmgesetzes und seiner Umsetzung auf Landesebene mitsamt der seither geltenden Lärmschutzzonen setzte der damalige Niedersächsische Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) kurz vor Ende seiner Amtszeit seine Unterschrift unter eine Neuregelung für zehn Jahre. Bis Ende 2019 muss nun die Neuauflage fertig sein.
Festgehalten ist darin, welche Flugzeugarten mit dem damit verbundenen „Lärmzeugnis“ zwischen 23 Uhr und 5.59 Uhr in Langenhagen starten und landen dürfen. Das klingt einfach, ist aber auf Basis des Bundesfluglärmgesetzes für normale Menschen kaum zu verstehen. In einem „lärmmedizinischen Gutachten“ ist zwar definiert, dass eine „erhebliche Belastung“ ab 60 Dezibel am „Ohr des Schläfers“ eintritt (bei maximal gekipptem Fenster). Ebenso sind „gemittelte Überschreitungskriterien“ als Ausnahmenkatalog definiert mit Durchschnittswerten für die „sechs verkehrsreichsten Monate“. Überdies steigt die erlaubte Lautstärke eines Flugzeugs im Verhältnis zum Gewicht. Insgesamt weniger Flüge dank größerer Maschinen sind deshalb für die Anwohner kein echter Gewinn.
HAZ 19.09.2018
„Eindeutiges Interesse“ am DurchgangsbetriebMit der Nachtflugregelung ist aber auch schon Schluss mit der Weisungsbefugnis in Hannover. Der 24-Stunden-Betrieb in Langenhagen ist Bestandteil des Luftverkehrskonzeptes der fünf norddeutschen Bundesländer. Zudem hat die Bundesregierung „eindeutiges Interesse“ am Durchgangsbetrieb. Dies sagt Berend Lindner, für den Flughafen Langenhagen zuständiger Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Was das bedeutet, erlebte die Landesregierung Nordrhein-Westfalens 2015: Deren Beschluss, für den Flughafen Köln-Bonn eine Nachtflugpause einzulegen, wurde in Berlin kassiert.
NP 14.11.2018
Nachtfluggegner laden zu Info-Abend einDas Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) richtet am Mittwoch, 28. November, eine Informationsveranstaltung aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwalder Hotel Körber.
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018
Initiative sammelt Geld für Fluglärm-KlageUm gegen nächtlichen Fluglärm zu klagen, laufen sich derzeit Bürgerinitiativen der nordöstlichen Region warm. Nach einem Treffen in Langenhagen wollen die örtlichen Linken nun Geld von der Stadt.
Krähenwinkel
Nachts in Ruhe schlafen können. Diesen Wunsch will das lose Initiativen-Bündnis „BON-HA“ notfalls mit einer Klage sich und rund „30.000 im Umland Betroffenen“ erfüllen. Ziel ist ein Nachtflugverbot für den Flughafen in Langenhagen und dies am liebsten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Seit einigen Wochen sammelt das Bündnis im Umland Spenden, um die Klage finanzieren zu können. Jetzt machten die Organisatoren um den Altwarmbüchener Dieter Poppe in Krähenwinkel Halt. Rund 50 Gäste aus verschiedenen Kommunen folgten der Einladung an einen fast historischen Ort: Im Juni 2010 hatte sich ebendort Langenhagens erste Bürgerinitiative gegen Fluglärm aufgelöst.
Dabei ist das Thema nicht nur gleichbleibend aktuell, „wir haben jetzt außerdem ein kurzes Zeitfenster, um etwas zu unternehmen“, unterstrich Organisator Dieter Poppe in seiner Einleitung. Bis Ende 2019 muss die aktuell geltende Nachtflugregelung im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium neu aufgestellt werden. Sie definiert, welche Flugzeugtypen zu welcher Zeit in Langenhagen starten und landen dürfen und welche Lärm-Grenzwerte dieser Vereinbarung zugrunde liegen. Das Verfahren soll Anfang des Jahres starten.
Nur über „Körperverletzung“ Chance auf NachtflugpauseDas vor wenigen Monaten gegründete Interessens-Bündnis BON-HA (Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport) versucht nun einen Neuanfang: Mit einer Klage wegen „Körperverletzung“ soll die ansonsten rechtlich weitgehend unangreifbare Betriebsgenehmigung des Flughafens für einen 24-Stunden-Betrieb angefochten werden. „Wir haben nur ein einziges Ziel“, betonte Poppe immer wieder: „Wir sind nicht gegen den Flughafen oder generell gegen Fluglärm. Nur nachts soll er eine Pause machen.“ Damit hebt sich diese Initiative ab von den meisten bisherigen Anläufen lärmgeplagter Anrainer. „Wir wollen keine Verlegung von Routen, die dann nur die Nachbargemeinde belasten“, erläuterte Poppe. Damit hätten sich die Initiativen in der Vergangenheit nur gegenseitig blockiert.
Poppe sieht sich und seine Mitstreiter auf gutem Weg. „Wir haben zwei Arbeitsmediziner im Boot, einen Richter und einen Rechtsanwalt“, damit man keinen „Stockfehler“ im Verfahren mache, berichtete Poppe den Zuhörern. Über Bürgerinitiativen im Dunstkreis des Frankfurter Flughafens sei man bereits im Kontakt mit einer Fachanwältin, die sich in der Materie auskenne. „Sie macht uns einen Sonderpreis von nur 200 Euro pro Beratungsstunde“, ergänzte Poppe auf Nachfrage dieser Zeitung. Und so kalkuliere die Gruppe mit 50.000 bis 80.000 Euro, um sich vor Gericht auch über mehrere Instanzen vertreten lassen zu können. „Aktuell haben wir bereits 13.000 Euro sammeln können“, verkündete Poppe in Krähenwinkel. Bis Ende des Monats, ergänzte er am Freitag, rechne er mit 20.000 Euro. Gesammelt wird das Geld derzeit auf dem Konto des Umweltschutzvereins für Isernhagen und Umgebung. „Damit sparen wir die eigene Vereinsgründung und können Spendenquittungen ausstellen“, so Poppe. Das bereits gesammelte Geld reiche für die „die Erste Instanz“.
Langenhagens Linke wollen Stadt ins Boot holenDoch viele Fragen dazu sind noch unbeantwortet. „Wir werden im September das erste Gespräch mit der Anwältin führen“, verkündete Poppe am Freitag auf Nachfrage. „Dann werden wir wissen, wie genau unsere Strategie aussehen wird.“ Tatsächlich „Verletzte“, wie in Krähenwinkel einige Gäste vermuteten, benötige man für die Klage nicht. „Das Verwaltungsgericht in Stuttgart hat auch einzig aufgrund der Erkenntnis, dass Feinstaub gesundheitsschädlich ist, ein Fahrverbot ausgesprochen“, betonte Poppe. „Fünf hustende Menschen brauchten die dafür nicht.“
Die in Krähenwinkel spontan aufgeworfene Frage, ob denn nicht wenigstens jene Kommunen finanziell unterstützen könnten, die auch politisch sich per Resolution gegen Nachtflug ausgesprochen haben, haben Langenhagens Linke bereits aufgegriffen. 15.000 Euro, so heißt es in einem jetzt veröffentlichten Antrag (2018/339), solle die Stadt Langenhagen dazugeben. Ausgezahlt werden dürfe die Summe allerdings erst, wenn tatsächlich 50.000 Euro an Spenden zusammengekommen sind.
Von Rebekka Neander
NP 20.11.2018
Nachtfluglärm-Gegner verteilen ihre Flyer Mit Flyern und bei einem Infoabend werben die Befürworter eines Nachtflugverbots um neue Mitstreiter – und um Spenden, um klagen zu können.
Mit den frisch gedruckten Flyern werben Doris und Karl-Heinz Figiel um Mitstreiter im Kampf gegen den nächtlichen Fluglärm. Quelle: Frank Walter
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagenDie Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.Informationsabend beim TSV
Speziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am HimmelDoris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter
HAZ 14.11.2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018
Nachtfluglärm-Gegner verteilen ihre FlyerMit Flyern und bei einem Infoabend werben die Befürworter eines Nachtflugverbots um neue Mitstreiter – und um Spenden, um klagen zu können.
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagenDie Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.
Informationsabend beim TSVSpeziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
HAZ 20.11.2018
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am HimmelDoris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter
HAZ. 12.2.2019
Fluglärm-Gegner dürfen Ziele vorstellenDie Fluglärm-Gegner der Bürgerinitiative BON-HA können sich in einer der nächsten Sitzungen des Isernhagener Umweltausschusses der Öffentlichkeit vorstellen.
Unter BON-HA haben sich verschiedene Fluglärm-Initiativen aus dem nördlichen Umland zusammengeschlossen. Quelle: Rebekka Neander
Isernhagen
Die Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) soll sich und ihre Ziele im Isernhagener Ratssaal einer größeren Öffentlichkeit vorstellen können. Um die Form der Veranstaltung gab es jetzt im Umweltausschuss aber einige Diskussionen.
In der Bürgerinitiative haben sich Kritiker des nächtlichen Fluglärms aus Isernhagen, Langenhagen, Burgdorf und Garbsen zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot für den Flughafen Hannover, Zwischenziel eine deutliche Reduzierung nächtlicher Flüge.
In einem gemeinsamen Antrag hatten SPD, Grüne und Bürgerstimme Isernhagen eine öffentliche Sondersitzung gefordert, bei der die Initiative dem Rat und sämtlichen Ortsräten ihre Ziele vorstellen kann. Schließlich werde das Ziel einer nächtlichen Ruhepause mitgetragen, wie die Ratsresolution gegen den Fluglärm deutlich mache.
Eine Sondersitzung soll es allerdings nicht geben, so der Tenor der Diskussion im Umweltausschuss. Für solch ein Forum für eine Privatinitiative sei die Gemeinde einerseits nicht zuständig. Andererseits würden dafür auch zusätzliche Sitzungsgelder fällig. Stattdessen soll die Gemeinde BON-HA zu einer der nächsten regulären Sitzungen des Umweltausschusses einladen. Auch dort können Bürger die Ziele der BI kennen lernen.
Von Frank Walter
HAZ 09.01.2019Fluglärm in Kirchhorst: Private Messstation hält neuen Rekord festDer Fluglärm soll über Kirchhorst im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen haben. Das berichtet der Sprecher der örtlichen Fluglärminitiative Siegfried Lemke. Im Juli soll es zu 827 nächtlichen Ruhestörungen gekommen sein. Ein neuer Rekord.
Kirchhorst
Seit Jahren gibt es in Kirchhorst eine privat betriebene Messstation, die den Fluglärm über dem Dorf aufzeichnet. Anerkannt werden die Ergebnisse dieser Messung von den offiziellen Stellen nicht. Dabei haben sie durchaus Aussagekraft, wie Sprecher Siegfried Lemke, der zeitweise sogar als Fluglärmschutzbeauftragter der Gemeinde Isernhagen aktiv war, stets betont. Die Ergebnisse der Messstation werden auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht.
Immer mehr Überflüge in der NachtIm Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Rekord. Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate bestätigt laut Lemke den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde in Kirchhorst eine Steigerung um fast 40 Prozent auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert. Während es vor vier Jahren noch Monate mit weniger als 400 nächtlichen Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 selbst im Mai 569 und im Oktober 581 Überflügen verzeichnet.
Die Wirkung dieser Zahlen kennt der Kirchhorster nur zu gut: „Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren“, sagt Lemke. Das tun sie inzwischen orts- und kommunenübergreifend. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug am Hannover Airport“ (BON-HA) hat inzwischen bereits mehr als 40.000 Euro für die rechtliche Auseinandersetzung gesammelt, um ein Nachtflugverbot durchzusetzen. Denn bis Ende diesen Jahres muss das Wirtschaftsministerium den Nachtflugbetrieb für den Flughafen in Langenhagen neu regeln. Wer die Initiative unterstützen möchtet, finden Ansprechpartner im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Carina Bahl
HAZ 29.11.2018
Nachtflug: Initiative stellt ihre Ziele vorDie Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ hat bei einer Versammlung im Hotel Körber in Osterwald ihre Anliegen vorgestellt. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot.
Dieter Poppe stellt Anliegen und Ziele der Bürgerinitiative vor. Quelle: Anke Lütjens
Osterwald
Ein Verbot der Nachtflüge auf dem Flughafen Hannover zwischen 22 und 6 Uhr: Das ist das Ziel der Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA). Ihre Anliegen und Argumente hat sie am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung im Hotel Körber vorgestellt. Rund 60 Teilnehmer waren gekommen. „Es freut uns sehr, dass so viele gekommen sind“, sagte Hans-Peter Wendorff aus Schloß Ricklingen. Er vertritt die Bürgerinitiative Garbsen und Umgegend (Bigum) in der BON-HA.
Bürgerinitiative ist gegen VerlängerungDie BON-HA hatte sich im Herbst 2017 mit Initiativen aus Garbsen, Isernhagen, Burgdorf, Langenhagen und Hannover gegründet, um wirksamer agieren zu können. Die Interessengemeinschaft ist entschlossen, gegen die Verlängerung der Nachtflug-Genehmigung, die im Dezember 2019 endet, zu kämpfen – auch mit einer Klage. Die Mitglieder führen politische Gespräche mit den Kommunen, dem Land, dem Bund und in Europa. Sie sind in den Medien präsent und haben die Zusage für einen Besuch des niedersächsischen Verkehrsministers Bernd Althusmann.
Gesundheit steht im MittelpunktFür die Vertreter der Bürgerinitiative steht die Gesundheit im Fokus. „Wir tolerieren keine fortgesetzte Gesundheitsschädigung durch den sich ständig vermehrenden Fluglärm“, heißt es in einem Schreiben der BON-HA. Dieter Poppe aus Isenhagen führte aus, dass die Zahl der Nachtflüge Anfang der Achtzigerjahre fünf bis sechs betrug. 2010 waren es 34. Inzwischen seien es 50 pro Nacht. Für 2017 gibt der Flughafen 14.042 Nachtflüge an, davon 9500 zwischen Mai und Oktober.
Ärztin spricht über Folgen von LärmÜber die Auswirkungen des nächtlichen Fluglärm sprach Neurologin und Psychiaterin Snefried-Oda Buchweitz-Klingsöhr. Sie belegte mit wissenschaftlichen Studien, dass Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Arteriosklerose, Depressionen und Lernstörungen bei Kindern die Folgen sein können. „Der Deutsche Ärztetag hat bereits 2012 ein Nachtflugverbot gefordert“, sagte die Ärztin.
HAZ 29.11.2018
Daten des Flughafens auf dem PrüfstandPoppe stellte die Daten des Flughafens im Hinblick auf Flugzahlen und Lautstärke auf den Prüfstand. „Der Flughafen argumentiert mit den Durchschnittswerten für die Lärmemissionen. Für die Auswirkungen auf den Menschen muss man aber die Einzelwerte nehmen“, sagte er. Außerdem widersprach er Aussagen des Hübl-Gutachtens über die Gefahr für Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplätze. Nach Angaben der Flughafengesellschaft drohe ein Abzug von 50 Prozent der hier stationierten Flugzeuge, der Nettoverlust von 1,45 Millionen Fluggästen, ein Umsatzeinbruch von 47 Millionen Euro und die Gefährdung von 2.400 Arbeitsverträgen in der Region. Das Gutachten von Prof. Lothar Hübl soll angeblich Grundlage sein für die Verlängerung der Nachtfluggenehmigung. Hübl stand bereit in den Achtzigerjahren auch in Fachkreisen in der Kritik, als er die Verlängerung der Nordbahn für unverzichtbar hielt, falls Hannover eine internationale Rolle spielen soll.
„In Frankfurt liegt die Zahl der Beschäftigten nach dem Nachtflugverbot konstant bei rund 20.000“, sagte Poppe. Flughäfen mit Nachtflugverbot wie Hamburg und Bremen verzeichneten steigende Zahlen an Fluggästen, während die Anzahl der Flugbewegungen in Hannover am Tag rückläufig sei.
Alles über das Thema Nachtflugverbot finden Sie auf haz.de/nachtflug.
Von Anke Lütjens
Jan. 2018
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
Nov. 2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagen
Die Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen
„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.
Informationsabend beim TSV
Speziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am Himmel
Doris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter
Isernhagen Zahl der Nachtflüge steigt ums 8,5-FacheSeit 2016 ist Siegfried Lemke offizieller Vertreter der Gemeinde Isernhagen in der Fluglärmschutzkommission (FLK). Der 70-Jährige beklagt eine steigende Belastung der Bürger. Und er warnt vor weiteren Beschränkungen der Planungshoheit der Kommune.
Die neue Standard-Anflugroute führt seit Februar 2017 westlich von Burgdorf entlang. Viele Flugbewegungen bündeln sich über Isernhagen. Quelle: privat
Isernhagen
Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist der einzige in Norddeutschland ohne Flugpause in den Nachtstunden. Die derzeitige Betriebsgenehmigung sieht eine Betriebszeit von 24 Stunden vor – ohne eine Ruhepausen für den Nachtflugverkehr.
Eigene Messstation im Garten
Drei offizielle Messstationen in Isernhagen unterhält die Airport-Hannover GmbH: in K.B., An der Bues, in H.B. an der Burgwedeler Straße 64 sowe in F.B. an der Dorfstraße 2 A. Daneben hat der frühere Grünen-Ratsherr und aktuelle FLK-Vertreter Lemke schon seit rund vier Jahren seine eigene Messtation auf seinem Privatgrundstück an der Glockenheide in Kirchhorst.
Nach Lemkes Auswertung hat sich die Anzahl der An- und Abflüge in den letzten 30 Jahren um den Faktor 8,5 vervielfacht. Der Vergleich basiert auf den jeweils sechs verkehrsreichsten Monate eines Jahres: Waren es 1985 innerhalb dieses Messzeitraums 1000 Flugbewegungen, waren es in den sechs betreffenden Monate im Jahr 2016 laut Lemke rund 8500.
Noch gravierender sei sogar der Anstieg der Lärmemissionen: „Es werden immer größere Fluggeräte eingesetzt, deren Schallleistung oft doppelt so hoch ist, wie bei den Modellen der Vorgängergeneration.“ Nun befürchtet Lemke zusätzliche Beeinträchtigungen, denn: „Um Burgdorf von Fluglärm zu entlasten, wird seit Februar eine neue Standard-Anflugroute aus Richtung Osten genutzt. Das könnte die Isernhagener stärker in Mitleidenschaft ziehen.“
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Nachrichten 20.07.2017
"Eine politische Äußerung wäre angesagt"
Vor diesem Hintergrund hatte Lemke seinen ersten Lärmschutzbericht vor dem Rat dazu genutzt, um dessen Mitglieder für die Forderung nach „weniger Fluglärm und einen wirkungsvollen Schutz der Nachtruhe“ zu sensibilisieren. „Eine politische Äußerung der Gemeinde wäre angebracht“, findet das Mitglied der FLK mit Blick auf die anstehende Verlängerung der 2019 auslaufenden Betriebsgenehmigung für den Flughafen Hannover-Langenhagen, über die das Verkehrsministerium als Oberste Luftfahrtbehörde des Landes zu entscheiden habe – und zwar unter Berücksichtigung von Vorgaben zum Nachtflugverkehr.
Lemkes Lärmschutzbericht haben die Ratsmitglieder zwischenzeitlich als Protokollanhang erhalten – inklusive einer mit „Ausblick“ überschriebenen Datensammlung. Darin enthalten ist auch eine Karte mit der Darstellung der aktuellen Nachtflugzone, die im Nordosten bis an den Ortsrand der Farster Bauerschaft, weiter südlich an Großhorst heranreicht.
Weitere Tabuzonen für Siedlungsentwicklung?
Siegfried Lemke warnt, dass es dabei nicht bleiben werde, sollte der Nachtflugverkehr weiter wie bisher zunehmen. „Ich befürchte eine Steigerung der Lärmentwicklung. Dadurch würden weitere Teile von Isernhagen, also dann auch Neuwarmbüchen und Kirchhorst, von einem Bauverbot betroffen sein.“ Für die Bereiche innerhalb des Nachtfluggebietes ist bereits jetzt eine Siedlungsentwicklung tabu. Weitere Einschränkungen der kommunalen Planungshoheit drohten, mahnt der Fluglärmschutzbeauftragte.
Hintregrund I:
Aus diesen 20 Mitgliedern besteht die Fluglärmkommission (FLK)
Neben Isernhagen entsenden auch Burgwedel, Garbsen, Hannover, Langenhagen, Neustadt am Rübenberge, Seelze, Wedemark und Wunstorf als Anliegerkommunen des Flughafens Langenhagen Vertreter in die Kommission. Darüber hinaus sind die Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH, ebenso wie die Luftverkehrsgesellschaften Condor und Hapag-Lloyd Mitglied. Auch die Bundesvereinigung gegen Fluglärm, der BUND-Landesverband Niedersachsen und die Arbeitsgemeinschaft Fluglärm-Großraum Hannover, das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zählen zum Mitgliederkreis. Die Region Hannover sowie die Industrie- uind Handelskammer sind ebenfalls vertreten.
Hintergrund II:
Das sind die Aufgaben der FLK
Die Kommissionen zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftverunreinigungen durch Luftfahrzeuge berät das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und die Flugsicherungs-Organisationen über Maßnahmen zum Schutz gegen Fluglärm. Es werden regelmäßig Sitzungen durchgeführt, in denen örtliche Fluglärmprobleme erörtert und einer Lösung zugeführt werden sollen.
Es besteht das Recht auf Unterrichtung durch die Genehmigungsbehörde, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und der Flugsicherungs-Organisationen über die aus Lärmschutzgründen beabsichtigten Maßnahmen. Die FLK hat gegenüber dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung sowie den Flugsicherungsorganisationen ein Vorschlagsrecht für Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm.
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http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Protest-gegen-Fluglaerm-in-Hannover
02.01.2018
Initiativen kämpfen für Nachtflugverbot
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
In Norddeutschland ist Langenhagen sogar der einzige Flughafen ohne Nachtflugeinschränkung. Die chinesische Post will deshalb an diesem Standort einen Logistikumschlagplatz ansiedeln. „Die dafür fehlende Lizenz beziehungsweise Genehmigung wird Anfang 2018 erteilt werden“, sagte Udo Sass, Deutschland-Direktor der China Express Germany, die für die Planung der Hannover-Aktivitäten zuständig ist. „Für eine Flugvorbereitung werden einige Monate benötigt, sodass wir positiv von ersten Chartern im Sommer 2018 ausgehen“, sagte Sass der Deutschen Presse-Agentur. Die Charterflüge würden im Winterflugplan dann auf reguläre Linienflüge umgestellt.
Hintergrund sind Pläne der chinesischen Post, europäische Waren, die von Chinesen im Internet bestellt werden, nach China und umgekehrt chinesische Produkte nach Europa zu transportieren. Der Flughafen in Hannover-Langenhagen mit seinen drei Landebahnen ist für bis zu 80 Starts und Landungen pro Stunde ausgelegt. Flughafen-Chef Raoul Hille war im vergangenen Sommer davon ausgegangen, dass pro Woche perspektivisch drei bis fünf Flugzeuge der China Post die niedersächsische Landeshauptstadt anfliegen werden. Mit der neuen Kundschaft war der Airport seit rund fünf Jahren im Gespräch gewesen. Für den Flughafen ist der Nachtflug ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, das Land Niedersachsen als Anteilseigner hat diese Auffassung bisher immer geteilt.
„Wir fordern, das endlich der Gesundheitsschutz der Bevölkerung in den Vordergrund gerückt wird“, sagt demgegenüber Poppe. Die Lärmschutzinitiativen verweisen auf den aktuellen Fluglärmbericht des Umweltbundesamtes. „Das Fluglärmschutzgesetz in seiner aktuellen Fassung bietet nur unzureichende Entlastung für die vom Fluglärm belastete Bevölkerung“, heißt es dort. Das Amt plädiert unter anderem für die Einführung eines Nachtflugverbots auf stadtnahen Flugplätzen.
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Bisher hatten die Initiativen vor allem auf politischem Wege für ihre Ziele gekämpft und dabei Hoffnung in die ehemalige rot-grüne Landesregierung gesetzt. „Das hat sich nicht erfüllt“, sagt Holger Zenz, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Lärmschutz Südbahn in Langenhagen. Die Zahl der schlafraubenden nächtlichen Flüge sei ständig gestiegen auf mittlerweile im Schnitt knapp 40 im Zeitraum zwischen dem späten Abend und dem frühen Morgen.
Dass nun statt der Grünen die CDU zusammen mit der SPD Regierungspartei in Niedersachsen ist, steigert die Erwartungshaltung der Fluglärmgegner nicht gerade. Sie setzen deshalb auf einen Strategiewechsel. Sie wollen die Öffentlichkeitsarbeit verstärken und damit breitere Schichten in der Bevölkerung mobilisieren. „Viele ärgern sich über die Nachtflüge, aber sie finden keinen Weg, wie sie dagegen angehen sollen“, sagt Poppe. Die Burgdorferin Katrin Bittner schätzt, dass insgesamt rund 30 000 Anlieger rund um den Flughafen Langenhagen unter der Lärmbelästigung leiden.
„Je mehr sich engagieren, desto mehr werden wir auch ernst genommen“, erwartet Poppe. Außerdem hofft die hgnf auf Spenden, um Gutachten und rechtliche Unterstützung durch einen spezialisierten Anwalt finanzieren zu können. „Das juristische Schwert ist das scharfe Schwert, das uns bleibt“, sagt Zenz. Wie genau es geführt werden könnte, müsse am Ende die Rechtsberatung ergeben. Möglich sei beispielsweise ein Musterprozess.
Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen eines Nachtflugverbots auf den Flughafen ziehen die hgnf-Mitglieder in Zweifel. „Bei der Einführung des Rauchverbots hieß es auch, die Gastronomie werde zusammenbrechen“, erklärt Zenz. Als es dann eingeführt wurde, sei das so nicht eingetreten.
Von Bernd Haase
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HAZ 21.01.2018
BON-HA kontaktiert Ahltener
Fluglärm nervt die Ahltener ungemeinImmer mehr Flugverkehr über Ahlten? Experten haben jetzt im Ortsrat Zahlen zu diesem Thema vorgelegt. Und diese dürften die Bürger nicht besonders glücklich machen.Ahlten
Seit Monaten schon ärgern sich viel Ahltener über den Fluglärm im Dorf, den Flugzeuge beim Anflug auf Langenhagen verursachen. Jetzt haben Experten im Ortsrat Auskunft zu dem Thema gegeben. Ihr Fazit: In der Tat ist die Anzahl der Flüge, die über Ahlten führen, im vergangenen Jahr gestiegen. Grund dafür sind die deutliche Zunahme von Nachtflügen sowie das Wetter.
Der für den Flughafen Hannover-Langehagen zuständige Lärmschutzbeauftragte des Niedersächsischen Wirtschaftministeriums, Reinhart Thomas, und Lärmexperte Uwe Hummert von der Deutschen Flugsicherung waren jetzt im Ortsrat Ahlten zu Gast. Sie präsentierten Zahlen. Hummert bestätigte, dass es 2017 tatsächlich deutlich mehr Anflüge über Ahlten gegeben hat als im Vorjahr. 2016 seien es noch 1263 gewesen, im vergangenen Jahr dann 1610. Den Hauptgrund dafür seien die Wetterbedingungen gewesen. Denn bei sogenannten Westwindlagen wird der Flughafen über eine Route angeflogen, die Ahlten berührt. Normalerweise sei das für nur 30 Prozent der Anflüge der Fall. 2017 habe man die Anflugroute aber deutlich häufiger nutzen müssen.
Die Anzahl aller am Flughafen Langenhagen registrierten Flüge habe sich über die vergangenen zehn Jahre nicht wesentlich verändert, sagt Thomas. Allerdings nimmt die Anzahl der Nachtflüge zu. Waren es 2010 noch 10. 965, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 14.026 . Und das sei durchaus problematisch, gaben die Experten zu. Insbesondere in den verkehrsreichsten Monaten Mai bis Oktober würden Nachtflüge als sehr störend wahrgenommen, weil viele Menschen dann gern mit offenem Fenster schliefen.
So ist es auch in Ahlten, und viele Bürger sind mittlerweile sehr unglücklich über den Fluglärm. Eine Besucherin der Ortsratsitzung betonte, sie beobachte die Flugbewegungen über dem Dorf schon seit 2013 sehr genau. „Das nimmt ständig zu. Und wenn ich beim Flughafen nachfrage, werde ich abgekanzelt“, sagte sie. An einem Tag im Mai habe sie von ihrem Garten aus allein 40 Flugzeuge gezählt. Ein anderer Ahltener sagte, seit 1999, als er in das Dorf zog, habe sich viel verändert. Früher seien die meisten Maschinen über eine andere Route geflogen, heute kämen sie hingegen direkt über das Wohngebiet.
Mehr Tiefflieger über Ahlten? Dafür gebe es keine Anhaltspunkte und auch keine belegbaren Zahlen, sagten die beiden Experten im Ortsrat. Aber: „Wir können den Piloten nicht vorschreiben, wie sie anzufliegen haben“, sagte Uwe Hummert. Es gebe durchaus vorsichtige Piloten, die lieber konstant niedriger auf einen Flughafen anflögen, um nicht im letzten Moment gewahr zu werden, dass sie noch einmal durchstarten müssten. Falls das der Fall sei, ergänzte Thomas, seien so viele Korrekturen an Klappen und ähnlichen Teilen notwendig, dass der Vorteil des geringeren Lärms wegen der größeren Flughöhe aufgehoben sei. ks
Dass die Ahltener Proteste gegen den Fluglärm etwas nützen, ist indes fraglich. Nur bei Meßwerten, die die Gesundheit gefährdeten, gebe es die Möglichkeit Lärmschutzzonen einzurichten- oder eventuell Flugrouten zu ändern, betonten die Experten im Ortsrat. Letzteres sei jedoch sehr aufwendig, da die Deutsche Flugsicherung und das zuständige Bundesaufsichtsamt mit ins Boot genommen werden müssten: „ Und wenn wir einen Bereich weniger belasten, belasten wir den nächsten mehr“, sagte Hummert. Trotzdem werde man in einem der verkehrsreichen Monate in diesem Jahr eine mobile Messanlage für Fluglärm in Ahlten platzieren um konkrete Daten zu sammeln.
Von Sandra Köhler
HAZ 19.01.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Nachrichten/Heesseler-Dorfgemeinschaft-plant-ein-Ostertreffen-auf-Wissmers-Hof letzter Absatz
Joachim Bitter berichtete in der Versammlung über jüngste Aktivitäten der Fluglärmgener im Dorf. Diese hätten mittlerweile Kontakt aufgenommen zu einer Bürgerinitiative in der Nachbargemeinde Isernhagen, die im Schulterschluss mit anderen Flüglärmgegnern in der Region Hannover eine Dachorganisation gebildet habe mit dem Ziel, Nachtflüge am Flughafen Hannover in Langenhagen zu verhindern. Dieser Organisation wollten sich auch die Heeßeler anschließen. Volkmar Schüler arbeite bereits an einer Facebookseite zum Fluglärm in Heeßel, welche über alle weiteren Aktivitäten Auskunft geben soll.
Von Joachim Dege
HAZ 29.06.
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorf-In-Heessel-stehen-Osterfeuer-und-Hoekern-wieder-an (vorletzter Absatz)
Fluglärm: Neue Mitstreiter für die Initiative BON-HA (Bürger ohne Nachtflug-Hannover Airport) warb Katrin Bittner. Sie verwies auf Untersuchungen, die Zusammenhänge zwischen nächtlichem Lärm und Erkrankungen bewiesen. „Die Bürgerinitiativen in der Region schließen sich zusammen und streben eine gemeinsame Klage an“, sagte sie. So erstellten die Aktiven derzeit einen Flyer und prüften parallel juristische Schritte. Diese wiederum kosteten viel Geld: „Wer uns unterstützen möchte, kann spenden.“ Entsprechende Bankverbindungen werde sie über die Mailing-Liste des Ortsvorstehers versenden. „Jede Spende ist erwünscht.“ Gleichwohl, hielt eine Heeßelerin dagegen, müsse jeder Einzelne sein Konsumverhalten prüfen: „Vielen Menschen bestellen ihre Ware möglichst billig, und dann soll sie sofort geliefert werden, das passt nicht.“
20.07.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorfer-wollen-eine-geaenderte-Betriebsgenehmigung-fuer-den-Flughafen-Hannover-Langenhagen-erkaempfen
Initiative prüft Klage gegen Nachtflüge
Gespräche mit Betroffenen, politische Unterstützung, Klage wegen Körperverletzung: Acht Burgdorfer engagieren sich in regionsweiter Initiative für ein Nachtflugverbot am Flughafen Langenhagen.
Burgdorf
Ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr strebt eine Bürgerinitiative um acht Aktive an, die sich jetzt in der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) mit Akteuren aus anderen Kommunen zusammengeschlossen haben. Die Zeit drängt: Im Jahr 2020 läuft die derzeit uneingeschränkte Betriebsgenehmigung des Flughafens aus, das zuständige Wirtschaftsministerium muss dann über eine Verlängerung entscheiden. Doch schon im Januar 2019 beginnen die Beratungen darüber. Gegen eine Fortschreibung der jetzigen Regelung wollen sich die Anwohner der Weststadt und aus Heeßel wehren: mit der Unterstützung anderer Betroffener, mit Hilfe von Rat und Verwaltung sowie mit einer Klage wegen Körperverletzung.
Im Herbst vergangenen Jahres beschlossen Reinhard Klinge und Katrin Bittner aus Heeßel, sich des Themas anzunehmen: „Wir haben bei einer Ortsversammlung festgestellt, wie stark die Lärmbelästigung inzwischen ist“, sagt Bittner und fügt hinzu, seinerzeit hätten innerhalb von 30 Minuten acht Flugzeuge das Dorf überflogen. Nach einem öffentlichen Aufruf meldeten sich weitere Betroffene, darunter Barbara Barclay-Steuart und Klaus-Peter Buyken aus der Weststadt. Gemeinsam schloss sich die Initiative dem Umweltschutzverein Isernhagen an, diese wiederum bildet mit Initiativen aus Garbsen, Langenhagen und Hannover das Bündnis „Besser ohne Nachtflug“.
„Noch suchen wir weitere Mitstreiter, die uns unterstützen“, sagt Bittner. Denn das Ziel stehe fest: Nächtlicher Fluglärm soll ab dem nächsten Jahr auch in der Region Hannover der Vergangenheit angehören. Dazu will BON-HA unter anderem ab August einen Flyer verteilen, um Betroffene zu informieren. „Wir werden auch Gespräche an den Haustüren suchen“, kündigt Buyken an. Und Barclay-Steuart ergänzt, dass öffentliche Informationsstände geplant seien. Den Flyer lässt die Initiative in einer Auflage von 10.000 Stück drucken – mit privatem Geld der Aktiven, wie Bittner sagt.
Zu den Forderungen gehört unter anderem, den Gesundheitsschutz der Menschen vor der Wirtschaftlichkeit des Flughafens zu setzen und die Bürgerinitiativen sowie die Fluglärmkommission mit mehr Entscheidungsbefugnissen auszustatten. „Uns geht es darum, den vielen Lärmgeplagten zu zeigen, dass wir etwas gegen die Belastung tun können“, sagt Buyken und betont zugleich, dass sich der Protest nicht gegen den Flughafen richte.
Als Unterstützer wollen die Burgdorfer auch den Rat und die Verwaltung einbinden, für den 16. August planen sie einen Auftritt in der Bürgerfragestunde im Verkehrsausschuss des Stadtrats. „Es gab mal einen Protestbrief, aber der ist versandet“, bedauert Bittner, die mit den anderen Aktiven parallel eine Klage wegen Körperverletzung anschiebt. Gerade dafür sammelt die Initiative noch Spenden, die Suche nach juristischem Beistand befindet sich in der Schlussphase. Derzeit lassen die Aktiven nach Aussage Bittners noch prüfen, gegen wen sich die Klage richten soll: „Es gibt unterschiedliche Optionen, denkbar ist beispielsweise das Wirtschaftsministerium als Genehmigungsbehörde“, sagt sie.
Information: Unter der Internetseite bon-ha.de finden Interessierte weitere Informationen zu den Akteuren, zu den Zielen und zu Terminen.
Eine kategorische Nachtflugpause wird es am Flughafen Langenhagen nicht geben. „Die rechtliche Basis gibt dies nicht her“, sagt der seit kurzem im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft postierte Staatssekretär Berend Lindner jetzt im Gespräch mit dieser Zeitung. Gleichwohl schließt Lindner veränderte Grenzwerte und Regelungen ab 2020 nicht aus. Voraussichtlich Ende dieses Jahres werde das Land auf die unter dem Fluglärm leidenden Anwohner der Umlandkommunen zugehen, um einen neuen Nachbarschaftsdialog einzuleiten, kündigte Lindner an. Offen sei, wie dieser aussehe. nea
Von Antje Bismark
HAZ Isernhagen 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Isernhagen/Isernhagen-Kreis-der-Nachtflug-Gegner-vergroessert-sich
Kreis der Nachtflug-Gegner erweitert sich
Ein Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm rund um den Flughafen Langenhagen hat am Mittwochabend über das weitere Vorgehen informiert. 60 Besucher kamen zu der Veranstaltung.
Sprecher Dieter Poppe (Bild Mitte) informiert 60 Interessierte über das weitere Vorgehen der Gruppe „Besser ohne Nachtflug - Hannover Airport“. Quelle: Jarolim-Vormeier
Isernhagen H.B
Die Hitze hatte den Flughafen Langenhagen kurzfristig lahmgelegt, weil sich die Betondecke der zurzeit einzigen Start- und Landebahn angehoben hatte. „In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war Ruhe“: So reagierte Dieter Poppe, Sprecher der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA), bei einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend auf die vorangegangene elf Stunden lange Sperrung des Flughafens
Genau diese Ruhe in der Nacht, das wurde in der Vereinsgaststätte des TSV Isernhagen deutlich, ist das Ziel: „Wir wollen ein Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr erreichen“, informierte Poppe die 60 Besucher, die wegen der Temperaturen im Vereinsheim reichlich ins Schwitzen gerieten, über die Planungen der Gruppe. Das Zeitfenster sei aber knapp. Denn 2020 läuft die bisherige Nachtflugregelung des Flughafens aus, die Beratungen über die Zukunft fangen im Januar 2019 an. Gegen eine Fortschreibung der jetzigen Regelung will BON-HA klagen. Abzielen soll die Klage auf gesundheitliche Aspekte, die durch den ständig zunehmenden Fluglärm beeinträchtigt seien, erklärte Poppe. In seinen Augen ist das ein Aspekt, der zu knacken sei, trotz der wohl nur verbleibenden sechs Monate.
Für dieses Vorhaben benötigt die Gruppe Rechtsanwälte. „Das müssen schon Top-Juristen sein“, sagte Poppe - weil das Ministerium als Genehmigungsbehörde wohl bis in die letzte Instanz gehen werde. Dafür brauchen die Akteure auch Geld, Poppe schätzt rund 50.000 Euro.
In seinem Vortrag streifte er anhand von Zahlen auch über die derzeitige Fluglärmbelastung . Er informierte die Interessierten über das weitere Verfahren von BON-HA, ein Zusammenschluss von Einzelakteuren und Bürgerinitiativen gegen Fluglärm aus Burgdorf, Garbsen, Isernhagen und Langenhagen. Poppe stellte während der Versammlung erfreut fest: Auch Initiativen gegen den Fluglärm aus der Wedemark und Hemmingen seien nun neu dazu gestoßen. „Unser Kreis hat sich jetzt vergrößert“, stellte Poppe fest. Zu der Ost-West-Achse sei nun auch die Südachse dazu gekommen.
Gleichwohl machte er deutlich, dass noch wesentlich mehr Mitstreiter benötigt werden. Er sprach von sogenannten Multiplikatoren, die die Idee des Zusammenschlusses an Nachbarn oder Anliegern weitertragen. Um noch mehr auf sich aufmerksam zu machen, ist jetzt eine Broschüre in einer Auflage von 10.000 Stück aufgelegt worden. Einen großen Teil der Flyer haben die Besucher der Informationsveranstaltung mitgenommen, um sie in die Briefkästen in ihrer Nachbarschaft zu werfen. Gleichzeitig schlug eine Besucherin vor, Infostände auf Wochenmärkten oder auf frequentierten Plätzen aufzustellen. „Wir haben ein Ziel, und die Zeit ist knapp“, sagte die Frau. „Und wir brauchen Geld“.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Katerina Jarolim-Vormeier
Seelze 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Seelze/SPD-Dedensen-Seelze-soll-sich-zu-Nachtfluegen-aeussern
Die SPD Dedensen fordert, dass sich die Stadt Seelze an der Diskussion zu Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Langenhagen beteiligt. Dedensen sei von nächtlichem Fluglärm stark betroffen.
Dedensen
Die Stadt Seelze soll sich als betroffene Kommune in den Prozess zur Neuregelung der Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Langenhagen beim Verkehrsministerium einbringen. Dies fordert Dedensens SPD-Ortsratsfraktion in einem Antrag, über den die politischen Gremien noch beraten müssen. Ziel soll eine spürbare Entlastung der Dedensener vom Fluglärm sein.
Dedensens Sozialdemokraten verweisen darauf, dass Langenhagen einer der wenigen deutschen Flughäfen ist, an dem nahezu uneingeschränkt Nachtflüge erlaubt sind. Diese belasteten erheblich die Anwohner vor allem in Langenhagen, Garbsen und Burgdorf sowie auch Dedensen. Denn eine von der SPD im Jahr 2015 initiierte Lärmschutzmessung habe gezeigt, dass auch Dedensen von den An- und Abflugrouten maßgeblich betroffen sei. „So stellten die Messwerte damals eine Grundbelastung von deutlich über 50 Dezibel (db(a)) im Ort fest“, sagt Dedensens SPD-Sprecher Thorsten Massinger.
Aktuell ginge es um die Neuauflage der Nachtfluggenehmigung für den Flughafen ab 2020. Erste Signale des Ministeriums hätten deutlich gemacht, dass die Landesregierung durchaus bereit sei, Verbesserungen für die betroffenen Kommunen zu vereinbaren, verweist Massinger auf einen Bericht auf haz.de vom 18. Juli. Die Nachtflugerlaubnis gilt als ein Alleinstellungsmerkmal unter den norddeutschen Airports. Zuletzt war sie 2009 unter Verweis auf die wirtschaftliche Bedeutung verlängert worden. Sie lässt zeitlich unbeschränkt Flüge rund um die Uhr zu. Staatssekretär Berend Lindner, seit Kurzem Aufsichtsratsmitglied der Flughafengesellschaft, schließt daher einen kompletten Nachtflugstopp aus: „Die rechtliche Basis gibt dies nicht her“, sagt er. Auch die Bundesregierung dringe darauf, dass der Flughafen in Langenhagen nachts geöffnet bleibe. Diverse Anliegervertreter wollen jedoch eine Beschränkung erreichen. So haben sich Initiativen aus Garbsen, Langenhagen, Burgdorf und Hannover zu der Gruppe „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) zusammengeschlossen. Die Gruppe fordert ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Während sich bereits Langenhagen, Isernhagen, Burgdorf und Garbsen in die Diskussion eingebracht hätten, sei Seelze außen vor geblieben, sagt Massinger. Deshalb fordere die SPD Dedensen die Stadtverwaltung auf, sich proaktiv in den Diskussionsprozess um die Neuregelung der Nachtflugbeschränkungen einzubringen. „Jede Möglichkeit, etwas weniger Lärm auf Dedensen wirken zu lassen, sollten wir nutzen“, sagte Dedensens SPD-Vorsitzender Frank Chmielewski.
Von Thomas Tschörner
HAZ Langenhagen 10.09.2018
http://www.haz.de/Umland/Langenhagen/Langenhagen-SPD-und-Gruene-erwaegen-Unterstuetzung-der-Klage-gegen-Fluglaerm
Soll Stadt die Fluglärm-Klage unterstützen?
Soll Langenhagen die Klage gegen Fluglärm unterstützen? Nach den Linken diskutieren nun auch SPD und Grüne darüber. Die Anwohner-Initiative BON-HA durfte unterdessen im Ministerium vorsprechen.
Langenhagen/Isernhagen
Soll die Stadt Langenhagen finanziell die Klage mehrerer Bürgerinitiativen gegen nächtlichen Fluglärm unterstützen? Nachdem die Linken-Ratsfrau Felicitas Weck als erste einen entsprechenden Antrag vorgestellt hat, diskutieren jetzt auch die Langenhagener Ortsverbände der SPD und der Grünen über diese Frage. Die SPD Langenhagen wird nun ihrer Ratsfraktionen diesen Schritt vorschlagen. Bei den Grünen gibt es bislang noch keine eindeutige Meinungsbildung. „Wir diskutieren das noch“, sagte Grünen-Fraktionschef Dirk Musfeldt am Montag auf Nachfrage.
Der lose Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen unter dem Titel „BON-HA“ (Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport) hatte in den vergangenen Wochen seinen Plan einer Klage gegen Nachtflug nicht nur den Bürgern der Nordost-Kommunen vorgestellt, sondern damit auch in den Ortsverbänden der politischen Parteien vorgesprochen. „Jetzt wollen wir auch Termine machen mit den Fraktionen im Landtag“, sagte BON-HA-Spracher Dieter Poppe am Montag dieser Zeitung. Poppe hatte mit seinem Mitstreiter Heinz Figiel aus Isernhagen am Freitag überdies einer Einladung ins Niedersächsische Wirtschaftsministerium folgen dürfen. Rund zwei Stunden konnten sie dort ihre Bedenken und Anliegen dem Referatsleiter für Flugverkehr, Eric Oehlmann, vortragen.
„Das Gespräch war gut und wir konnten denen sagen, dass wir auch nicht auf Bäumen leben“, fasste Poppe am Montag auf Nachfrage zusammen. Von Seiten des Ministeriums, in dem im kommenden Jahr über die Neuregelung der Nachtflüge von und nach Langenhagen beraten wird, sei ihnen durchaus signalisiert worden, man höre „unsere Anliegen“. Konkrete Ansätze zu einem von Staatssekretär Berend Lindner ins Gespräch gebrachten Anrainerdialog gebe es allerdings noch nicht. Überdies hätten die Ministeriumsvertreter vor allem versucht deutlich zu machen, wo die Entscheidungsgrenzen des Landes bei dieser Regelung seien. „Wir wären ja aber schon froh, wenn es wenigstens kleine Schritte in die Richtung unseres Zieles geben würde“, sagte Poppe. Dies habe man auch das Ministerium so wissen lassen.
Für die Klage hat das Bündnis seit Beginn seiner Aktionen nach eigenen Worten 16.000 Euro gesammelt. Um durch alle Instanzen klagen zu können, so Poppes Schätzung, bedürfe es insgesamt zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Um immerhin über einen ersten Instanzen-Schritt zu beraten, wollen sich die BON-HA-Vertreter noch im September mit einer Fachanwaltskanzlei zusammensetzen.
Von Rebekka Neander
Haz-langenhagen 20.11.2019
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Linke-Region-soll-Klage-gegen-Nachtfluege-am-Flughagen-Hannover-Langenhagen-unterstuetzen
Linke: Region soll Klage gegen Nachtflüge unterstützen
Wenn die Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ gegen die Verlängerung der Nachtflugerlaubnis klagt, soll die Region sich an den Kosten beteiligen, fordert die Linken-Fraktion.
Hannover
In Hannovers nördlichen Umlandkommunen formiert sich zunehmend Protest gegen die Nachtflugerlaubnis am hannoverschen Flughafen – jetzt fordert die Linke in der Regionsversammlung, dass die Region eine mögliche Klage auch finanziell unterstützt. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (Bon-Ha) habe 23.000 Euro Spenden gesammelt und schätze den notwendigen Betrag auf 50 000 Euro. Deshalb solle sich die Region mit 25 000 Euro beteiligen, heißt es in einem Antrag der Linken an die Regionsversammlung. Zudem müsse Regionspräsident Hauke Jagau sich bei den Kommunen, die von den Nachtflügen betroffen seien, dafür stark machen, dass auch diese die Klage unterstützten, findet der Linken-Politiker Michael Fleischmann.
Der Flughafen hat eine Erlaubnis, rund um die Uhr Flüge abzuwickeln. Sie ist befristet bis Ende 2019 etwas eingeschränkt, was die Zahl lauter Starts und Landungen betrifft, diese Beschränkung läuft aus. Die Landesregierung muss neu über die Einschränkungen befinden, wobei die Nachtflugerlaubnis grundsätzlich nicht zur Debatte steht – der Bund fordert, dass der Flughafen rund um die Uhr erreichbar ist.
Flughafenchef Raoul Hille betont, dass durch Schallschutzprojekte wie etwa neue Fenster in Schlafzimmern bereits hohe Standards eingeführt seien, trotzdem wolle man sich neuen Auflagen nicht versperren. Die Nachtöffnung sei aber notwendig für den Wirtschaftsstandort.
Fleischmann dagegen argumentiert, dass die Flughäfen Hamburg, Bremen und Düsseldorf auch ohne Nachtflugerlaubnis höhere Gewinne erzielten. In Hannover verlagerten sich die Flüge zunehmend von den Tag- in die Nachtstunden. Jüngsten Zahlen zufolge erfolgten 18 Prozent der Abflüge nachts, die Zahl steige. Fluglärm, besonders nachts, sei gesundheitsschädigend. Die Bewohner vor allem in Burgdorf, Langenhagen, Isernhagen und Garbsen müssten vor den Nachtflügen geschützt werden.
Von Conrad von Meding
HAZ Burgwedel 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgwedel/Burgwedel-Burgwedel-arbeitet-an-Resolution-gegen-Fluglaerm
Burgwedel arbeitet an Resolution gegen FluglärmImmer mehr Flieger sind auch nachts unterwegs. Das nervt viele Menschen. Um die Zahl der Nachtflüge einzuschränken, erarbeitet der Burgwedeler Rat derzeit einer Resolution.Burgwedel
Fluglärm, vor allem in den Nachtstunden, nervt viele Burgwedeler. Immer mal wieder donnern laute Flieger über den Ort. „Wir müssen eine Grenze definieren, was geht und was nicht“, sagt SPD-Ratsherr Stephan Nikolaus-Bredemeier. Das soll jetzt mit einer Resolution des Burgwedeler Rates geschehen. Die brachte die SPD-WEB-Die Partei-Gruppe in die vergangenen Sitzung ein.
Ausnahmegenehmigung läuft ausHintergrund: Der Flughafen Hannover-Langenhagen verfügt über eine 24-Stunden-Betriebsgenehmigung. Für die Nachtstunden gelten jedoch Einschränkungen. Die sind in einer langen Liste mit Ausnahmen geregelt. Darin aufgeführt sind die Flugzeugtypen, die schlichtweg zu laut sind und deshalb zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens Hannover-Langenhagen nicht anfliegen oder von dort auch nicht starten dürfen. Diese Ausnahmeregelung gilt bis Ende kommenden Jahres, dann muss sie vom Niedersächsischen Verkehrsministerium erneuert werden.
Und genau an dieser Stelle wollen die Burgwedeler Kommunalpolitiker nun ansetzen und fordern verbindliche Obergrenzen für Nachtflüge. Bei der Neuregelung seien „nicht allein wirtschaftliche Interessen, sondern auch die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen, die rund um den Flughafen von Fluglärm betroffen sind, in die Abwägung einzubeziehen“, heißt es im vorgelegten Resolutionstext. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Nachtflüge“, sagt Nikolaus-Bredemeier. „Allerdings sollten Flüge im Zeitraum zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr stärker eingeschränkt werden. Darum geht es in unserer Resolution.“
Immer mehr Flieger in der Nacht unterwegsDass Nachtflüge immer beliebter werden und stetig zunehmen ist unstrittig. Das belegen die Zahlen des Flughafen Hannover Langenhagen. In den vergangenen fünf Jahren ist deren Anzahl von 11.016 im Jahr 2013 auf 14.042 im vergangenen Jahr angestiegen. Die Flugbewegungen insgesamt sind in dem Zeitraum konstant geblieben. 2013 starteten und landeten 75.596 Flugzeuge, im vergangenen Jahr waren es 75.588 und damit acht Maschinen weniger. Diese Zahlen stammen aus dem Jahresbericht 2017 von Reinhart Thomas, Fluglärmschutzbeauftragte für den Verkehrsflughafen Hannover-Langenhagen.
Ein weiterer Grund dafür, dass gefühlt die Anzahl der Flüge über Großburgwedel in den vergangenen Monaten zugenommen haben, könnte auch am Flughafen Hannover-Langenhagen selber liegen. Dort wurde über den gesamten Sommer hinweg an der Südbahn gebaut. Deshalb wickelte der Airport in dieser Zeit den kompletten Flugverkehr über die Nordbahn ab und damit rund eineinhalb Kilometer näher an Großburgwedel. Seit Ende September sind diese Arbeiten abgeschlossen und die An- und Abflüge verteilen sich wieder auf beide Bahnen.
Übrigens: Mit dem Protest gegen den Fluglärm ist Großburgwedel beileibe nicht alleine. Ganz im Gegenteil. Die Nachbargemeinden Isernhagen und Langenhagen haben bereits Resolutionen verabschiedet, in denen sie sich für eine Reduzierung der Flüge zwischen 22 Uhr und 6 Uhr aussprechen. Außerdem haben sich dort auch Bürgerinitiativen gegründet, die sich dieses Themas annehmen.
Experte soll in Ausschuss kommenDie Burgwedeler Kommunalpolitiker werden dies in den kommenden Monaten sicher auch noch öfter tun. Einstimmig hat der Rat zugestimmt, die von der SPD-WEB-Die Partei-Gruppe eingebrachte Resolution zu debattieren. Erstmals soll dies in einer der kommenden Sitzungen des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses geschehen. Dann wird es auch einen Fachvortrag durch einen Vertreter aus dem Niedersächsichen Verkehrsministerium geben. Den hat die CDU-FDP-Gruppe gefordert. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest.
Von Thomas Oberdorfer
HAZ Burgdorf 20.11.2018
http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorf-Linke-dringt-auf-Nachflugverbot
Linke dringt auf Nachtflugverbot
Die Stadt soll die Klage einer Bürgerinitiative gegen Nachtflüge am Flughafen Langenhagen anschließen, meint die Linke. Der Rat will darüber in seinen Gremien erst beraten.
Burgdorf
Flugzeuge, die nachts über Burgdorf hinweg den Hannover Aiport anfliegen, rauben manch einem den Schlaf. Bürgerinitiativen, unter anderem in Heeßel, wehren sich gegen die erteilte Nachtflugerlaubnis für den Flughafen in Langenhagen und wollen dagegen klagen. Die Stadt Burgdorf ziert sich bislang, ihre Bürger dabei zu unterstützen. Ratsherr Michael Fleischmann (Die Linke) will das ändern. Er hat beantragt, dass die Stadt eine Klage von Bürgern finanziell unterstützen soll. Eine Entscheidung darüber hat der Rat jetzt vorerst vertagt.
Erst im August hatte der Verkehrsausschuss des Rates einer Resolution gegen Fluglärm eine klare Absage erteilt. Allen voran Bürgermeister Alfred Baxmann (SPD) argumentierte damals, die Bürger könnten gegebenenfalls mit Protestaktionen und einer Klage weit mehr erreichen als die Kommune. Immer wieder leitet die Stadt nach eigenem Bekunden Bürgerbeschwerden an den Fluglärmbeauftragten des Landes weiter – ohne Erfolg.
Fleischmann will erreichen, dass sich die Stadt an den Kosten einer von der Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ geplanten Klage gegen die vom Land erteilte Nachtflugerlaubnis finanziell beteiligt, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. Burgdorf solle 5000 Euro geben, schwebt Fleischmann vor: „Ich nehme Sie beim Wort“, sagte er direkt an Bürgermeister gewandt. 50.000 Euro werde die Klage voraussichtlich kosten. 30.000 Euro habe die Initiative bereits eingesammelt. In der Regionsversammlung, in der Fleischmann ebenfalls einen Sitz hat, stellte die Linke einen ähnlichen Antrag: Die Region soll die Klage mit 25.000 Euro unterstützen.
Fleischmann argumentiert, dass der Hannover Airport der einzige Flughafen in Norddeutschland mit einer Nachtflugerlaubnis sei. Der Fluglärm zur Schlafenszeit beeinträchtige die Gesundheit der Menschen beträchtlich. Zuletzt aber hätte die Zahl der Nachtflüge noch zugenommen. Ende nächsten Jahres läuft die Genehmigung für Nachtflüge aus und müsste von der Landesregierung gegebenenfalls verlängert werden. Die Gegner fordern eine Flugpause von 22 bis 6 Uhr. Der Flughafen betont, dass die Erlaubnis sei unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort. Das sieht auch Ratsherr Hans-Dieter Morich (SPD) so. Der zog im Rat die Lacher auf sich, als er verkündete: „Ich habe ein Herz für Nachtflüge.“ Diese sicherten Arbeitsplätze in der Region. Er habe bereits erwogen, eine Bürgerinitiative zu gründen und Unterschriften zu sammeln.
Der Rat traf einstweilen keine Entscheidung, ob sich die Stadt an den Klagekosten beteiligen wird. Vielmehr verwies der Rat den Antrag Fleischmanns in den zuständigen Fachausschuss, wo er nun beraten werden soll.
Von Joachim Dege
HAZ 29.11.2018 Garbsen
http://www.haz.de/Umland/Garbsen/Garbsen-Buergerinitiative-BON-HA-wirbt-in-Osterwald-fuer-Nachtflugverbot-am-Flughafen-Hannover
Nachtflug: Initiative stellt ihre Ziele vorDie Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ hat bei einer Versammlung im Hotel Körber in Osterwald ihre Anliegen vorgestellt. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot.
Dieter Poppe stellt Anliegen und Ziele der Bürgerinitiative vor. Quelle: Anke Lütjens
Osterwald
Ein Verbot der Nachtflüge auf dem Flughafen Hannover zwischen 22 und 6 Uhr: Das ist das Ziel der Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA). Ihre Anliegen und Argumente hat sie am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung im Hotel Körber vorgestellt. Rund 60 Teilnehmer waren gekommen. „Es freut uns sehr, dass so viele gekommen sind“, sagte Hans-Peter Wendorff aus Schloß Ricklingen. Er vertritt die Bürgerinitiative Garbsen und Umgegend (Bigum) in der BON-HA.
Bürgerinitiative ist gegen VerlängerungDie BON-HA hatte sich im Herbst 2017 mit Initiativen aus Garbsen, Isernhagen, Burgdorf, Langenhagen und Hannover gegründet, um wirksamer agieren zu können. Die Interessengemeinschaft ist entschlossen, gegen die Verlängerung der Nachtflug-Genehmigung, die im Dezember 2019 endet, zu kämpfen – auch mit einer Klage. Die Mitglieder führen politische Gespräche mit den Kommunen, dem Land, dem Bund und in Europa. Sie sind in den Medien präsent und haben die Zusage für einen Besuch des niedersächsischen Verkehrsministers Bernd Althusmann.
Gesundheit steht im MittelpunktFür die Vertreter der Bürgerinitiative steht die Gesundheit im Fokus. „Wir tolerieren keine fortgesetzte Gesundheitsschädigung durch den sich ständig vermehrenden Fluglärm“, heißt es in einem Schreiben der BON-HA. Dieter Poppe aus Isenhagen führte aus, dass die Zahl der Nachtflüge Anfang der Achtzigerjahre fünf bis sechs betrug. 2010 waren es 34. Inzwischen seien es 50 pro Nacht. Für 2017 gibt der Flughafen 14.042 Nachtflüge an, davon 9500 zwischen Mai und Oktober.
Ärztin spricht über Folgen von LärmÜber die Auswirkungen des nächtlichen Fluglärm sprach Neurologin und Psychiaterin Snefried-Oda Buchweitz-Klingsöhr. Sie belegte mit wissenschaftlichen Studien, dass Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Arteriosklerose, Depressionen und Lernstörungen bei Kindern die Folgen sein können. „Der Deutsche Ärztetag hat bereits 2012 ein Nachtflugverbot gefordert“, sagte die Ärztin.
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Daten des Flughafens auf dem PrüfstandPoppe stellte die Daten des Flughafens im Hinblick auf Flugzahlen und Lautstärke auf den Prüfstand. „Der Flughafen argumentiert mit den Durchschnittswerten für die Lärmemissionen. Für die Auswirkungen auf den Menschen muss man aber die Einzelwerte nehmen“, sagte er. Außerdem widersprach er Aussagen des Hübl-Gutachtens über die Gefahr für Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplätze. Nach Angaben der Flughafengesellschaft drohe ein Abzug von 50 Prozent der hier stationierten Flugzeuge, der Nettoverlust von 1,45 Millionen Fluggästen, ein Umsatzeinbruch von 47 Millionen Euro und die Gefährdung von 2.400 Arbeitsverträgen in der Region. Das Gutachten von Prof. Lothar Hübl soll angeblich Grundlage sein für die Verlängerung der Nachtfluggenehmigung. Hübl stand bereit in den Achtzigerjahren auch in Fachkreisen in der Kritik, als er die Verlängerung der Nordbahn für unverzichtbar hielt, falls Hannover eine internationale Rolle spielen soll.
„In Frankfurt liegt die Zahl der Beschäftigten nach dem Nachtflugverbot konstant bei rund 20.000“, sagte Poppe. Flughäfen mit Nachtflugverbot wie Hamburg und Bremen verzeichneten steigende Zahlen an Fluggästen, während die Anzahl der Flugbewegungen in Hannover am Tag rückläufig sei.
Alles über das Thema Nachtflugverbot finden Sie auf haz.de/nachtflug.
Von Anke Lütjens
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HAZ Isernhagen 09.01.2019
http://www.haz.de/Umland/Isernhagen/Fluglaerm-Messstation-in-Kirchhorst-zeichnet-neue-Rekorde-auf
Fluglärm in Kirchhorst: Private Messstation hält neuen Rekord festDer Fluglärm soll über Kirchhorst im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen haben. Das berichtet der Sprecher der örtlichen Fluglärminitiative Siegfried Lemke. Im Juli soll es zu 827 nächtlichen Ruhestörungen gekommen sein. Ein neuer Rekord.
Kirchhorst
Seit Jahren gibt es in Kirchhorst eine privat betriebene Messstation, die den Fluglärm über dem Dorf aufzeichnet. Anerkannt werden die Ergebnisse dieser Messung von den offiziellen Stellen nicht. Dabei haben sie durchaus Aussagekraft, wie Sprecher Siegfried Lemke, der zeitweise sogar als Fluglärmschutzbeauftragter der Gemeinde Isernhagen aktiv war, stets betont. Die Ergebnisse der Messstation werden auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht.
Immer mehr Überflüge in der NachtIm Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Rekord. Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate bestätigt laut Lemke den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde in Kirchhorst eine Steigerung um fast 40 Prozent auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert.Während es vor vier Jahren noch Monate mit weniger als 400 nächtlichen Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 selbst im Mai 569 und im Oktober 581 Überflügen verzeichnet.
Die Wirkung dieser Zahlen kennt der Kirchhorster nur zu gut: „Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren“, sagt Lemke. Das tun sie inzwischen orts- und kommunenübergreifend. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug am Hannover Airport“ (BON-HA) hat inzwischen bereits mehr als 40.000 Euro für die rechtliche Auseinandersetzung gesammelt, um ein Nachtflugverbot durchzusetzen. Denn bis Ende diesen Jahres muss das Wirtschaftsministerium den Nachtflugbetrieb für den Flughafen in Langenhagen neu regeln. Wer die Initiative unterstützen möchtet, finden Ansprechpartner im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Carina Bahl
Hörfunk
Trailer siehe Homepage www.bon-ha.de
Meerradio Neustadt 2018
Meerradio Neustadt Januar 2019
NDR 1 2018 Sendung „Jetzt reicht´s“
FFN Januar 2019
Kontakt:
Wirtschaftminister Althusmann
Jan. 2018
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
Nov. 2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018 NP 20.11.2018
Fluglärmgegner sammeln für KlageJetzt also Langenhagen: Der Zusammenschluss der Initiativen gegen Fluglärm, BON-HA, lädt für diese Woche in die Flughafenstadt ein, um sein Projekt einer Klage vorzustellen.
Roland Bottke aus Krähenwinkel (von links), Dieter Poppe aus Isernhagen und Holger Zenz aus Langenhagen laden im Namen der Fluglärmgegner in der Region zu einer Informationsveranstaltung ein. Quelle: Stephan Hartung
Langenhagen
Es ist ein geradezu geschichtsträchtiger Ort: Im Dorfgemeinschaftshaus Krähenwinkel stellt sich am Mittwoch, 29. August, der neue Zusammenschluss der Initiativen gegen Fluglärm vor. „BON-HA“ (Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport) ist überschrieben, worunter sich seit einigen Wochen die Fluglärmgegner aus Burgdorf, Isernhagen, Garbsen und Langenhagen vereinigen. Gemeinsam sammeln sie Geld für eine Klage gegen den Nachtflug am Flughafen Langenhagen. Ihr Treffpunkt in der Flughafenstadt nun hat eine gewisse Tradition: Im Juni 2010 löste sich ebendort die erste ansässige „Bürgerinitiative (BI) Langenhagen-Krähenwinkel“ auf. Für die langjährige Vereins-Vorkämpferin Frauke Murath hatte sich seinerzeit kein Nachfolger in der BI finden lassen. Der Rest der Gruppe schloss sich damals der Garbsener „Bigum“ an.
„Im Schrank klirren nachts die Gläser“Viele der Mitstreiter aus jenen Jahren sind auch heute noch aktiv. Dazu zählen der Garbsener Peter Wendorff sowie Holger Zenz aus Langenhagen. Neu an ihrer Seite sind unter anderem Dieter Poppe aus Isernhagen sowie Roland Bottke. Bottke wohnt eigentlich in Hannover, pflegte aber zuletzt seine Mutter im Elternhaus in Krähenwinkel. Die dort verbrachten Nächte, „in denen bei jedem Überflug die Gläser im Schrank klirrten“, haben ihn buchstäblich aufgeschreckt. „In meiner Wohnung an der Podbielskistraße ist es nachts deutlich ruhiger. Da fahren noch nicht einmal die Stadtbahnen.“
Anlass der neu gewonnenen Aktivität ist die für Ende 2019 anstehende Neuregelung der Nachtflüge. Sie hat mit der seit 1952 bestehenden Betriebsgenehmigung des Flughafens nichts zu tun, sondern ist eine vom Flughafen selbst initiierte regelmäßige Überprüfung der Grenzwerte und für die Nacht zugelassenen Flugzeugtypen. „Unser Klageziel ist ein Nachtflugverbot, weil der Lärm für uns den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt“, erläuterte Poppe jetzt im Gespräch mit dieser Zeitung. Tatsächlich sind gesundheitliche Beeinträchtigung die auch nach Ansicht der Landesregierung einzige Möglichkeit, an der rechtlich ansonsten weitgehend unangreifbaren Betriebsgenehmigung etwas zu verändern. Zumal eine Neuregelung des 24-Stunden-Betriebes in der Befugnis des Bundes und nicht allein des Landes liegt.
Keine Studie beweist gesundheitliche SchädenBislang jedoch liegt keine Studie vor, die diesen Nachweis unanfechtbar belegen konnte. Staatssekretär Berend Lindner, im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium für den Flughafen zuständig, kündigte im Gespräch mit dieser Zeitung den Beginn eines neuen Nachbarschaftsdialogs frühestens für Ende 2018 an. Er hält es für wahrscheinlich, dass nach einer Evaluierung der bestehenden Grenzwerte im Bundesfluglärmschutzgesetz, die ebenfalls derzeit läuft, der Katalog der nachts in Langenhagen verbotenen Flugzeugtypen erweitert wird.
Die Initiative BON-HA lädt für Mittwoch, 29. August, 19 Uhr, alle Interessierten ins Dorfgemeinschaftshaus Krähenwinkel ein. Sie will dort über ihre Klage informieren. Diese kann erst eingereicht werden, wenn – so Poppe – mindestens 50.000 Euro zusammengekommen sind. Poppe gibt sich zuversichtlich. „Wir haben in den ersten Wochen bereits einen fünfstelligen Betrag einsammeln können.“ Sollte das Geld nicht zusammenkommen, ergänzt Poppe, „dann ist der Grad der Betroffenheit offenbar nicht hoch genug“. Zudem hofft Poppe auf einen persönlichen Termin mit Staatssekretär Lindner. Man habe mehrfach vorgesprochen, eine konkrete Antwort allerdings stehe aus.
Von Rebekka Neander
HAZ 19.09.2018
Anwohner wollen gegen Nachtflugregelung am Flughafen klagenBis Ende 2019 muss das Wirtschaftsministerium in Hannover den Nachtflugbetrieb für Langenhagen neu regeln. Zeitgleich formieren sich lärmgeplagte Anwohner in einer neuen Initiative und wollen klagen.
Langenhagen/Isernhagen/Garbsen
Fluglärm ist kein einfaches Thema. Wer dies verstehen möchte, setzt sich an einem Sommertag ein, zwei Stunden auf die Terrasse von Wolfgang Langrehr. Der SPD-Ratsherr wohnt in einem der Dörfer Langenhagens. Alle fünf bis zehn Minuten legt sich an diesem Ferientag über die Unterhaltung ein „Lärmteppich“. So nennen Gesetzesautoren, was im besten Fall nur etwas kratzig das Gespräch umhüllt. Das wirkliche Leben aber fühlt sich anders an: Mal schrill-stechend, mal dumpf-vibrierend. Mal kurz und heftig, dann wieder nervend langgezogen. Je nach Größe der Maschine, nach Gewicht, nach Wind, nach dem Punkt, an dem die Maschine tatsächlich die Bahn verlässt, überrascht das „Lärmereignis“ auf neue Weise. Erahnen lässt sich dies nicht. Und es kommt immer bedrohlich von oben. Das macht den Fluglärm so schwierig.
Zahl der Nachtflüge steigtAuch und gerade für Gesetzgeber. Wolfgang Langrehr wohnt in seinem Dorf seit Kindertagen. Er kennt es nicht anders. Auch dass die Zahl der Flüge steigt – vor allem in der Nacht. Allein von 2014 auf 2015 nahm die Zahl der Nachtflüge von 10.958 auf 12.019 zu, kletterte bis 2017 weiter auf 12.959. An den Tagen sank sie von 65.073 (2014) auf 63.026 (2017). Zugleich stieg die Zahl der Passagiere von 5,29 Millionen (2014) auf 5,87 Millionen (2017). Wegziehen würde Langrehr deshalb nie. Lieber hat der Kommunalpolitiker im Langenhagener Rat jüngst eine Resolution der Grünen unterstützt, nach der die Niedersächsische Landesregierung aufgefordert wird, „bei der Verlängerung der Betriebsgenehmigung für den Flughafen Hannover-Langenhagen Ruhepausen im Nachtflugverkehr anzuordnen“. Und auch das zeigt, wie schwer verständlich der Fluglärm selbst für Politiker ist.
Denn an der Betriebsgenehmigung kann die Landesregierung gar nichts ändern. Seit dem 25. April 1952 verfügt der Flugplatz zwischen Langenhagen und Garbsen über eine Betriebserlaubnis für 24 Stunden am Tag. Eine Beschränkung des Nachtflugbetriebs zum „Schutze der Bevölkerung“ existiert laut Niedersächsischem Ministerialblatt seit 1969. Auf Initiative der Flughafengesellschaft legt das Wirtschaftsministerium in Hannover in regelmäßigen Abständen diese Regelung der Nachtflüge neu fest. Dies geschah bis 2009 mit Verweis auf „Prognoserisiken“ alle fünf Jahre. Auf Basis des 2007 verabschiedeten Bundesfluglärmgesetzes und seiner Umsetzung auf Landesebene mitsamt der seither geltenden Lärmschutzzonen setzte der damalige Niedersächsische Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) kurz vor Ende seiner Amtszeit seine Unterschrift unter eine Neuregelung für zehn Jahre. Bis Ende 2019 muss nun die Neuauflage fertig sein.
Festgehalten ist darin, welche Flugzeugarten mit dem damit verbundenen „Lärmzeugnis“ zwischen 23 Uhr und 5.59 Uhr in Langenhagen starten und landen dürfen. Das klingt einfach, ist aber auf Basis des Bundesfluglärmgesetzes für normale Menschen kaum zu verstehen. In einem „lärmmedizinischen Gutachten“ ist zwar definiert, dass eine „erhebliche Belastung“ ab 60 Dezibel am „Ohr des Schläfers“ eintritt (bei maximal gekipptem Fenster). Ebenso sind „gemittelte Überschreitungskriterien“ als Ausnahmenkatalog definiert mit Durchschnittswerten für die „sechs verkehrsreichsten Monate“. Überdies steigt die erlaubte Lautstärke eines Flugzeugs im Verhältnis zum Gewicht. Insgesamt weniger Flüge dank größerer Maschinen sind deshalb für die Anwohner kein echter Gewinn.
HAZ 19.09.2018
„Eindeutiges Interesse“ am DurchgangsbetriebMit der Nachtflugregelung ist aber auch schon Schluss mit der Weisungsbefugnis in Hannover. Der 24-Stunden-Betrieb in Langenhagen ist Bestandteil des Luftverkehrskonzeptes der fünf norddeutschen Bundesländer. Zudem hat die Bundesregierung „eindeutiges Interesse“ am Durchgangsbetrieb. Dies sagt Berend Lindner, für den Flughafen Langenhagen zuständiger Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Was das bedeutet, erlebte die Landesregierung Nordrhein-Westfalens 2015: Deren Beschluss, für den Flughafen Köln-Bonn eine Nachtflugpause einzulegen, wurde in Berlin kassiert.
NP 14.11.2018
Nachtfluggegner laden zu Info-Abend einDas Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) richtet am Mittwoch, 28. November, eine Informationsveranstaltung aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwalder Hotel Körber.
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018
Initiative sammelt Geld für Fluglärm-KlageUm gegen nächtlichen Fluglärm zu klagen, laufen sich derzeit Bürgerinitiativen der nordöstlichen Region warm. Nach einem Treffen in Langenhagen wollen die örtlichen Linken nun Geld von der Stadt.
Krähenwinkel
Nachts in Ruhe schlafen können. Diesen Wunsch will das lose Initiativen-Bündnis „BON-HA“ notfalls mit einer Klage sich und rund „30.000 im Umland Betroffenen“ erfüllen. Ziel ist ein Nachtflugverbot für den Flughafen in Langenhagen und dies am liebsten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Seit einigen Wochen sammelt das Bündnis im Umland Spenden, um die Klage finanzieren zu können. Jetzt machten die Organisatoren um den Altwarmbüchener Dieter Poppe in Krähenwinkel Halt. Rund 50 Gäste aus verschiedenen Kommunen folgten der Einladung an einen fast historischen Ort: Im Juni 2010 hatte sich ebendort Langenhagens erste Bürgerinitiative gegen Fluglärm aufgelöst.
Dabei ist das Thema nicht nur gleichbleibend aktuell, „wir haben jetzt außerdem ein kurzes Zeitfenster, um etwas zu unternehmen“, unterstrich Organisator Dieter Poppe in seiner Einleitung. Bis Ende 2019 muss die aktuell geltende Nachtflugregelung im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium neu aufgestellt werden. Sie definiert, welche Flugzeugtypen zu welcher Zeit in Langenhagen starten und landen dürfen und welche Lärm-Grenzwerte dieser Vereinbarung zugrunde liegen. Das Verfahren soll Anfang des Jahres starten.
Nur über „Körperverletzung“ Chance auf NachtflugpauseDas vor wenigen Monaten gegründete Interessens-Bündnis BON-HA (Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport) versucht nun einen Neuanfang: Mit einer Klage wegen „Körperverletzung“ soll die ansonsten rechtlich weitgehend unangreifbare Betriebsgenehmigung des Flughafens für einen 24-Stunden-Betrieb angefochten werden. „Wir haben nur ein einziges Ziel“, betonte Poppe immer wieder: „Wir sind nicht gegen den Flughafen oder generell gegen Fluglärm. Nur nachts soll er eine Pause machen.“ Damit hebt sich diese Initiative ab von den meisten bisherigen Anläufen lärmgeplagter Anrainer. „Wir wollen keine Verlegung von Routen, die dann nur die Nachbargemeinde belasten“, erläuterte Poppe. Damit hätten sich die Initiativen in der Vergangenheit nur gegenseitig blockiert.
Poppe sieht sich und seine Mitstreiter auf gutem Weg. „Wir haben zwei Arbeitsmediziner im Boot, einen Richter und einen Rechtsanwalt“, damit man keinen „Stockfehler“ im Verfahren mache, berichtete Poppe den Zuhörern. Über Bürgerinitiativen im Dunstkreis des Frankfurter Flughafens sei man bereits im Kontakt mit einer Fachanwältin, die sich in der Materie auskenne. „Sie macht uns einen Sonderpreis von nur 200 Euro pro Beratungsstunde“, ergänzte Poppe auf Nachfrage dieser Zeitung. Und so kalkuliere die Gruppe mit 50.000 bis 80.000 Euro, um sich vor Gericht auch über mehrere Instanzen vertreten lassen zu können. „Aktuell haben wir bereits 13.000 Euro sammeln können“, verkündete Poppe in Krähenwinkel. Bis Ende des Monats, ergänzte er am Freitag, rechne er mit 20.000 Euro. Gesammelt wird das Geld derzeit auf dem Konto des Umweltschutzvereins für Isernhagen und Umgebung. „Damit sparen wir die eigene Vereinsgründung und können Spendenquittungen ausstellen“, so Poppe. Das bereits gesammelte Geld reiche für die „die Erste Instanz“.
Langenhagens Linke wollen Stadt ins Boot holenDoch viele Fragen dazu sind noch unbeantwortet. „Wir werden im September das erste Gespräch mit der Anwältin führen“, verkündete Poppe am Freitag auf Nachfrage. „Dann werden wir wissen, wie genau unsere Strategie aussehen wird.“ Tatsächlich „Verletzte“, wie in Krähenwinkel einige Gäste vermuteten, benötige man für die Klage nicht. „Das Verwaltungsgericht in Stuttgart hat auch einzig aufgrund der Erkenntnis, dass Feinstaub gesundheitsschädlich ist, ein Fahrverbot ausgesprochen“, betonte Poppe. „Fünf hustende Menschen brauchten die dafür nicht.“
Die in Krähenwinkel spontan aufgeworfene Frage, ob denn nicht wenigstens jene Kommunen finanziell unterstützen könnten, die auch politisch sich per Resolution gegen Nachtflug ausgesprochen haben, haben Langenhagens Linke bereits aufgegriffen. 15.000 Euro, so heißt es in einem jetzt veröffentlichten Antrag (2018/339), solle die Stadt Langenhagen dazugeben. Ausgezahlt werden dürfe die Summe allerdings erst, wenn tatsächlich 50.000 Euro an Spenden zusammengekommen sind.
Von Rebekka Neander
NP 20.11.2018
Nachtfluglärm-Gegner verteilen ihre Flyer Mit Flyern und bei einem Infoabend werben die Befürworter eines Nachtflugverbots um neue Mitstreiter – und um Spenden, um klagen zu können.
Mit den frisch gedruckten Flyern werben Doris und Karl-Heinz Figiel um Mitstreiter im Kampf gegen den nächtlichen Fluglärm. Quelle: Frank Walter
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagenDie Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.Informationsabend beim TSV
Speziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am HimmelDoris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter
HAZ 14.11.2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
HAZ 20.11.2018
Nachtfluglärm-Gegner verteilen ihre FlyerMit Flyern und bei einem Infoabend werben die Befürworter eines Nachtflugverbots um neue Mitstreiter – und um Spenden, um klagen zu können.
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagenDie Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.
Informationsabend beim TSVSpeziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
HAZ 20.11.2018
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am HimmelDoris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter
HAZ. 12.2.2019
Fluglärm-Gegner dürfen Ziele vorstellenDie Fluglärm-Gegner der Bürgerinitiative BON-HA können sich in einer der nächsten Sitzungen des Isernhagener Umweltausschusses der Öffentlichkeit vorstellen.
Unter BON-HA haben sich verschiedene Fluglärm-Initiativen aus dem nördlichen Umland zusammengeschlossen. Quelle: Rebekka Neander
Isernhagen
Die Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA) soll sich und ihre Ziele im Isernhagener Ratssaal einer größeren Öffentlichkeit vorstellen können. Um die Form der Veranstaltung gab es jetzt im Umweltausschuss aber einige Diskussionen.
In der Bürgerinitiative haben sich Kritiker des nächtlichen Fluglärms aus Isernhagen, Langenhagen, Burgdorf und Garbsen zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot für den Flughafen Hannover, Zwischenziel eine deutliche Reduzierung nächtlicher Flüge.
In einem gemeinsamen Antrag hatten SPD, Grüne und Bürgerstimme Isernhagen eine öffentliche Sondersitzung gefordert, bei der die Initiative dem Rat und sämtlichen Ortsräten ihre Ziele vorstellen kann. Schließlich werde das Ziel einer nächtlichen Ruhepause mitgetragen, wie die Ratsresolution gegen den Fluglärm deutlich mache.
Eine Sondersitzung soll es allerdings nicht geben, so der Tenor der Diskussion im Umweltausschuss. Für solch ein Forum für eine Privatinitiative sei die Gemeinde einerseits nicht zuständig. Andererseits würden dafür auch zusätzliche Sitzungsgelder fällig. Stattdessen soll die Gemeinde BON-HA zu einer der nächsten regulären Sitzungen des Umweltausschusses einladen. Auch dort können Bürger die Ziele der BI kennen lernen.
Von Frank Walter
HAZ 09.01.2019Fluglärm in Kirchhorst: Private Messstation hält neuen Rekord festDer Fluglärm soll über Kirchhorst im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen haben. Das berichtet der Sprecher der örtlichen Fluglärminitiative Siegfried Lemke. Im Juli soll es zu 827 nächtlichen Ruhestörungen gekommen sein. Ein neuer Rekord.
Kirchhorst
Seit Jahren gibt es in Kirchhorst eine privat betriebene Messstation, die den Fluglärm über dem Dorf aufzeichnet. Anerkannt werden die Ergebnisse dieser Messung von den offiziellen Stellen nicht. Dabei haben sie durchaus Aussagekraft, wie Sprecher Siegfried Lemke, der zeitweise sogar als Fluglärmschutzbeauftragter der Gemeinde Isernhagen aktiv war, stets betont. Die Ergebnisse der Messstation werden auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht.
Immer mehr Überflüge in der NachtIm Jahresbericht 2018 verzeichnet die Kirchhorster Messstation, die im Deutschen Fluglärmmessdienst (DFLD) arbeitet, mit 827 nächtlichen Überflügen im Monat Juli einen neuen Rekord. Die Auswertung der verkehrsreichsten sechs Monate bestätigt laut Lemke den Trend, dass immer mehr Flüge in die Nacht verlagert werden. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde in Kirchhorst eine Steigerung um fast 40 Prozent auf über 4000 in den Monaten Mai bis Oktober registriert. Während es vor vier Jahren noch Monate mit weniger als 400 nächtlichen Ruhestörungen in diesem Zeitraum gab, wurden 2018 selbst im Mai 569 und im Oktober 581 Überflügen verzeichnet.
Die Wirkung dieser Zahlen kennt der Kirchhorster nur zu gut: „Da dies leider die Verantwortlichen nicht zum Handeln drängt, bleibt allein die Hoffnung, dass die Betroffenen sich dagegen organisieren“, sagt Lemke. Das tun sie inzwischen orts- und kommunenübergreifend. Die Initiative „Besser ohne Nachtflug am Hannover Airport“ (BON-HA) hat inzwischen bereits mehr als 40.000 Euro für die rechtliche Auseinandersetzung gesammelt, um ein Nachtflugverbot durchzusetzen. Denn bis Ende diesen Jahres muss das Wirtschaftsministerium den Nachtflugbetrieb für den Flughafen in Langenhagen neu regeln. Wer die Initiative unterstützen möchtet, finden Ansprechpartner im Internet auf www.bon-ha.de.
Von Carina Bahl
HAZ 29.11.2018
Nachtflug: Initiative stellt ihre Ziele vorDie Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ hat bei einer Versammlung im Hotel Körber in Osterwald ihre Anliegen vorgestellt. Ihr Ziel ist ein Nachtflugverbot.
Dieter Poppe stellt Anliegen und Ziele der Bürgerinitiative vor. Quelle: Anke Lütjens
Osterwald
Ein Verbot der Nachtflüge auf dem Flughafen Hannover zwischen 22 und 6 Uhr: Das ist das Ziel der Bürgerinitiative „Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport“ (BON-HA). Ihre Anliegen und Argumente hat sie am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung im Hotel Körber vorgestellt. Rund 60 Teilnehmer waren gekommen. „Es freut uns sehr, dass so viele gekommen sind“, sagte Hans-Peter Wendorff aus Schloß Ricklingen. Er vertritt die Bürgerinitiative Garbsen und Umgegend (Bigum) in der BON-HA.
Bürgerinitiative ist gegen VerlängerungDie BON-HA hatte sich im Herbst 2017 mit Initiativen aus Garbsen, Isernhagen, Burgdorf, Langenhagen und Hannover gegründet, um wirksamer agieren zu können. Die Interessengemeinschaft ist entschlossen, gegen die Verlängerung der Nachtflug-Genehmigung, die im Dezember 2019 endet, zu kämpfen – auch mit einer Klage. Die Mitglieder führen politische Gespräche mit den Kommunen, dem Land, dem Bund und in Europa. Sie sind in den Medien präsent und haben die Zusage für einen Besuch des niedersächsischen Verkehrsministers Bernd Althusmann.
Gesundheit steht im MittelpunktFür die Vertreter der Bürgerinitiative steht die Gesundheit im Fokus. „Wir tolerieren keine fortgesetzte Gesundheitsschädigung durch den sich ständig vermehrenden Fluglärm“, heißt es in einem Schreiben der BON-HA. Dieter Poppe aus Isenhagen führte aus, dass die Zahl der Nachtflüge Anfang der Achtzigerjahre fünf bis sechs betrug. 2010 waren es 34. Inzwischen seien es 50 pro Nacht. Für 2017 gibt der Flughafen 14.042 Nachtflüge an, davon 9500 zwischen Mai und Oktober.
Ärztin spricht über Folgen von LärmÜber die Auswirkungen des nächtlichen Fluglärm sprach Neurologin und Psychiaterin Snefried-Oda Buchweitz-Klingsöhr. Sie belegte mit wissenschaftlichen Studien, dass Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Arteriosklerose, Depressionen und Lernstörungen bei Kindern die Folgen sein können. „Der Deutsche Ärztetag hat bereits 2012 ein Nachtflugverbot gefordert“, sagte die Ärztin.
HAZ 29.11.2018
Daten des Flughafens auf dem PrüfstandPoppe stellte die Daten des Flughafens im Hinblick auf Flugzahlen und Lautstärke auf den Prüfstand. „Der Flughafen argumentiert mit den Durchschnittswerten für die Lärmemissionen. Für die Auswirkungen auf den Menschen muss man aber die Einzelwerte nehmen“, sagte er. Außerdem widersprach er Aussagen des Hübl-Gutachtens über die Gefahr für Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplätze. Nach Angaben der Flughafengesellschaft drohe ein Abzug von 50 Prozent der hier stationierten Flugzeuge, der Nettoverlust von 1,45 Millionen Fluggästen, ein Umsatzeinbruch von 47 Millionen Euro und die Gefährdung von 2.400 Arbeitsverträgen in der Region. Das Gutachten von Prof. Lothar Hübl soll angeblich Grundlage sein für die Verlängerung der Nachtfluggenehmigung. Hübl stand bereit in den Achtzigerjahren auch in Fachkreisen in der Kritik, als er die Verlängerung der Nordbahn für unverzichtbar hielt, falls Hannover eine internationale Rolle spielen soll.
„In Frankfurt liegt die Zahl der Beschäftigten nach dem Nachtflugverbot konstant bei rund 20.000“, sagte Poppe. Flughäfen mit Nachtflugverbot wie Hamburg und Bremen verzeichneten steigende Zahlen an Fluggästen, während die Anzahl der Flugbewegungen in Hannover am Tag rückläufig sei.
Alles über das Thema Nachtflugverbot finden Sie auf haz.de/nachtflug.
Von Anke Lütjens
Jan. 2018
Die Lärmschutzinitiativen rund um den Flughafen Hannover haben sich neu organisiert. Sie wollen ein Nachtflugverbot erreichen. Denn jetzt kommen auch noch chinesische Frachtflieger nach Langenhagen.
Hannover
Flughafenkritische Lärmschutzinitiativen aus Langenhagen, Garbsen, Isernhagen und neuerdings auch Burgdorf haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Region-Hannover gegen Nachtfluglärm“ (hgnf) zusammengeschlossen. Ziel ist ein komplettes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Sprecher des Bündnisses ist Dieter Poppe aus Isernhagen-Altwarmbüchen, ein neues Gesicht in der Szene. „Mich haben die Ankündigungen des Flughafens aufgescheucht, dass der Verkehr und damit auch die Lärmbelästigung steigen sollen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt der 68-jährige ehemalige Chef einer Privatkrankenkasse.
Hannover-Langenhagen gehört zu den vier großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit sogenanntem offenem Himmel, also Flugbetrieb rund um die Uhr. Diese Regelung besteht seit Inbetriebnahme des Airports im Jahr 1952. Verankert ist sie in der Betriebserlaubnis, die regelmäßig überarbeitet und verlängert wird. Die aktuelle läuft Ende 2019 aus.
Nov. 2018
Garbsen
Nach einer Serie von Informationsabenden östlich des Flughafens, richtet das Initiativenbündnis Besser ohne Nachtflug – Hannover Airport (BoN-Ha) am Mittwoch, 28. November, seine erste Veranstaltung in Garbsen aus. Beginn ist um 19 Uhr im Osterwald Hotel Körber.
Anlass ist der Erlass einer neuen Betriebsgenehmigung, inklusive Regeln für den Nachtbetrieb ab 2020. Die Initiative will die Nachtflüge abgeschafft sehen und sammelt Geld für eine Klage. 22.000 Euro sind nach Angaben der BoN-Ha bisher an Spenden eingegangen. Im Arbeitskreis sind mehrere Initiativen zusammengeschlossen, darunter auch die Garbsener Bigum. „Wer in den Achtzigerjahren hierher gezogen ist, hat rund 1000 Nachtflüge pro Jahr erlebt. Für 2017 spricht die Bigum von mehr als 14.000 Nachtflugbewegungen. Dabei sei der Flughafen tagsüber nur noch zu 18 Prozent ausgelastet.
„Dass besonders Nachtfluglärm mit den hohen Spitzenpegeln krank macht, ist inzwischen unbestritten“, schreibt Hans-Peter Wendorff von der Bigum in seiner Einladung. Die BI habe den Mediziner Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz als Berater engagiert. BoN-Ha-Sprecher stellen aktuelle Ergebnisse der medizinischen Lärmforschung vor. Mehr Informationen stellt die BoN-Ha im Internet auf bon-ha.de zur Verfügung.
Isernhagen
Bislang hatten die Gegner des nächtlichen Fluglärms eher im Verborgenen agiert, doch das ändert sich nun: Mehrere Hundert von insgesamt 10.000 Flyern sind in Isernhagen bereits verteilt. Und für Mittwoch, 25. Juli, laden mehrere Bürgerinitiativen zu einem gemeinsamen Informationsabend nach Isernhagen H.B. ein.
Fluglärm-Gegner wollen klagen
Die Altwarmbüchenerin Doris Figiel fasst es ganz knapp zusammen: „Das hält man nicht mehr aus“, kommentiert sie das Treiben, das sich Nacht für Nacht am Himmel über Isernhagen abspielt. Deswegen wolle man „ganz viel Geld sammeln, um zu klagen“.
In Isernhagen haben sich die Nachtfluglärm-Gegner im Umweltschutzverein zusammengefunden, Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gibt es aber auch in Burgdorf, Langenhagen und Garbsen. Gemeinsam kämpft man als Arbeitsgemeinschaft „Besser ohne Nachtflug –Hannover Airport“ (BON-HA) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Flyer stecken in den Briefkästen
„Gesunder Nachtschlaf ohne Fluglärm“, lautet denn auch einer der Kernsätze des neuen Flyers, der jetzt in einer ersten Verteilaktion in Altwarmbüchen den Weg in 450 Briefkästen in der Wietzeaue und im Dichterviertel gefunden hat – den Bereichen des Ortsteils, die am dichtesten an einer der beiden Einflugschneisen des Flughafens liegen. Weitere Verteilaktionen soll es auch in Isernhagen N.B. und H.B. geben, die die Flugzeuge in noch geringerer Höhe passieren. „Wir haben den ganzen Keller voller Flyer“, kündigt Doris Figiel für Isernhagen eine konzentrierte Informationskampagne an. Gleiches geschehe nun in weiteren Orten zwischen Burgdorf und Berenbostel.
Informationsabend beim TSV
Speziell an H.B.er und N.B.er, aber auch an weiteren Interessierte richtet sich der Infoabend, zu dem die Arbeitsgemeinschaft nun einlädt. Im Clubhaus des TSV Isernhagen, Auf der Heide 32, wollen die Organisatoren ihre Ziele am Mittwoch, 25. Juli, ab 19 Uhr ausführlich vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Auch soll die weitere Verteilung der Flyer organisiert werden. Doris und ihr Mann Karl-Heinz Figiel hoffen auf ähnlich viele Zuhörer wie bei einer Fluglärm-Veranstaltung im Herbst in Altwarmbüchen – damals waren mehr als 100 erschienen.
Vor allem braucht es nun aber Geld, denn die Fluglärm-Gegner sind fest entschlossen zu klagen. Dass innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Euro auf dem Unterkonto beim Umweltschutzvereins gelandet sind, ist zwar ein schöner Erfolg, kann aber nur ein Anfang sein: Mindestens 50.000 Euro, vielleicht sogar noch mehr, braucht es für eine kompetente Rechtsberatung samt vermutlich erforderlicher Gutachten.
Auch der Rat kämpft für mehr Nachtruhe am Himmel
Doris Figiel geht davon aus, dass die Spendensammlung ziemlich schnell eine fünfstellige Summe ergeben wird. Ob sich dann möglicherweise auch manche Anliegerkommune an den Kosten einer Klage gegen die Nachtflüge beteiligen wird, ist offen. Immerhin hatte sich zuletzt auch der Isernhagener Rat mit großer Mehrheit per Resolution für mehr Nachtruhe am Himmel starkgemacht. Und bei einem Gespräch bei Bürgermeister Arpad Bogya am Montag haben Doris und Karl-Heinz Figiel den Eindruck gewonnen, dass dieser dem Anliegen der Bürgerinitiative offen gegenübersteht.
Nach vielen Beschwerden aus der Bevölkerung über zunehmenden Fluglärm in Isernhagen hatte Bogya zuletzt selbst einen kritischen Brief an das zuständige Wirtschaftsministerium geschrieben und sich dort auch zu einem Gespräch getroffen. In der Sache angenähert hatte man sich dabei aber offenbar nicht.
Hauptthema des Bürgermeister-Schreiben war das testweise eingeführte Anflugverfahren, mit dem seit dem Frühjahr 2017 die Bewohner der Stadt Burgdorf entlastet werden sollen und das seitdem möglicherweise zu einer Mehrbelastung der Isernhagener führt. Die Stoßrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen macht laut Doris Figiel hingegen nicht an den Kommunengrenzen halt: „Wir wollen keine Änderung der Flugrouten. „Wir wollen alle nachts schlafen – egal, wo.“
Von Frank Walter