Niederländisches Gericht stoppt Klärschlammverbrennung
Die Presse berichtete: Die "Bürgerinitiative "Saubere Luft Ostfriesland" hat eine Klage gegen die Umweltgenehmigung für die Klärschlamm-Verbrennungsanlage von EEW Energy from Waste (Linie 4) in Delfzijl/Niederlande gewonnen. Die Rechtbank Noord-Nederland mit Sitz in Groningen hat die Genehmigung annulliert. Gründe waren die Quecksilberemissionen und deren Berechnung. Die Initiative hatten auf die Minimalisierungspflicht für besonders besorgniserregende Stoffe nach EU-Recht verwiesen und sich damit durchgesetzt.
Die Gemeinde Borkum, die niederländische Partnerorganisation der deutschen Bürgerinitiative, Vereniging Zuivere Energie (VZE), sowie die Organisation Mobilisation for the Environment (MOB) waren ebenfalls an der Klage beteiligt. Der Richter hatte laut einer Pressemitteilung von „Saubere Luft“ bereits bei der Verhandlung am 21. April 2022 seine Verwunderung darüber geäußert, dass erst eine Bürgerinitiative aus Deutschland in die Niederlande kommen müsse, damit die genehmigende Behörde die Minimalisierungspflicht ernsthaft beachtet.
Inbetriebnahme für 2024 geplant
Die umweltrechtliche Genehmigung wurde bereits am 27. Oktober 2020 erteilt. Am 8. Juli 2022 hat EEW den Baustart für die Anlage in den Niederlanden bekannt gegeben. Mit der Inbetriebnahme der Rammmaschine auf der Baustelle hat der Bau der neuen Anlage auf dem EEW-Gelände in Delfzijl begonnen. Welche Auswirkungen das Urteil darauf haben könnte, ist derzeit noch unklar. „Wir prüfen das Urteil und werden uns zu einem späteren Zeitpunkt dazu äußern“, sagte ein EEW-Sprecher auf ZfK-Anfrage.
Die Klärschlamm-Monoverwertungsanlage (KVA) soll 2024 in Betrieb gehen und bis zu 185.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verarbeiten, um Energie zu gewinnen und Phosphat zu recyclen, teilt EEW mit. Die Anlage hat eine thermische Leistung von 18 Megawatt. Ab 2026 wird das Unternehmen mit der Rückgewinnung von Phosphat aus der nach der Verarbeitung verbleibenden Asche beginnen. (hp)
Die Gemeinde Borkum, die niederländische Partnerorganisation der deutschen Bürgerinitiative, Vereniging Zuivere Energie (VZE), sowie die Organisation Mobilisation for the Environment (MOB) waren ebenfalls an der Klage beteiligt. Der Richter hatte laut einer Pressemitteilung von „Saubere Luft“ bereits bei der Verhandlung am 21. April 2022 seine Verwunderung darüber geäußert, dass erst eine Bürgerinitiative aus Deutschland in die Niederlande kommen müsse, damit die genehmigende Behörde die Minimalisierungspflicht ernsthaft beachtet.
Inbetriebnahme für 2024 geplant
Die umweltrechtliche Genehmigung wurde bereits am 27. Oktober 2020 erteilt. Am 8. Juli 2022 hat EEW den Baustart für die Anlage in den Niederlanden bekannt gegeben. Mit der Inbetriebnahme der Rammmaschine auf der Baustelle hat der Bau der neuen Anlage auf dem EEW-Gelände in Delfzijl begonnen. Welche Auswirkungen das Urteil darauf haben könnte, ist derzeit noch unklar. „Wir prüfen das Urteil und werden uns zu einem späteren Zeitpunkt dazu äußern“, sagte ein EEW-Sprecher auf ZfK-Anfrage.
Die Klärschlamm-Monoverwertungsanlage (KVA) soll 2024 in Betrieb gehen und bis zu 185.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verarbeiten, um Energie zu gewinnen und Phosphat zu recyclen, teilt EEW mit. Die Anlage hat eine thermische Leistung von 18 Megawatt. Ab 2026 wird das Unternehmen mit der Rückgewinnung von Phosphat aus der nach der Verarbeitung verbleibenden Asche beginnen. (hp)
Droht eine drastische Erhöhung der Abwasserpreise?
Isernhagen entsorgt sein Abwasser über die Kläranlage Langenhagen. Dies führte nach dem Starkregen um Weihnachten herum zu vollen Kellern. Die Kläranlage Langenhagen hatte die Abnahme begrenzt.
Jetzt droht ein anderes Problem, auf das wir am Rande des Erörterungsverfahrens für die geplante Klärschlammverbrennungs-Anlage Hildesheim (KNRN), an der sich auch Langenhagen beteiligen will, aufmerksam gemacht wurden:
Am Markt liegt der Preis für die Klärschlammentsorgung derzeit bei 70 bis 80 Euro pro Tonne einschließlich Asche-Entsorgung. Die Anlage der KNRN kalkuliert dagegen mit 173 €.
Weitere Zins- und Baukostenveränderungen sind dabei noch nicht berücksichtigt!
Zum Vergleich: Die nächst gelegene Anlage zur Klärschlammverbrennung wird in Hannover-Lahe betrieben und entsorgt den Klärschlamm zu den o.a. günstigeren Kosten.
Die Sprecherin des „Arbeitskreises Klärschlamm“ im Umweltschutzverein, Heidrun Lemke, warnt nachdrücklich vor dem Festhalten an nachteiligen Beschlüssen angesichts dieser Marktsituation.
Der Umweltschutzverein favorisiert bekanntlich eine dezentrale Lösung für die Klärschlammverwertung nach dem Frohnbacher Modell. Klimapolitisch ist das auf jeden Fall die bessere Methode.
Aber es macht nun überhaupt keinen Sinn, am Bauvorhaben einer neuen Verbrennungsanlage festzuhalten, wenn die Anlage vor der Haustür nur halb ausgelastet ist und offenbar genügend Kapazitäten frei hat.
Der Verein appelliert daher dringend an die politisch Verantwortlichen in Isernhagen und Langenhagen, sich angesichts der aktuellen Situation neu zu beraten und sich für eine klimapositive Lösung zu entscheiden.
PM 29.01.24
Jetzt droht ein anderes Problem, auf das wir am Rande des Erörterungsverfahrens für die geplante Klärschlammverbrennungs-Anlage Hildesheim (KNRN), an der sich auch Langenhagen beteiligen will, aufmerksam gemacht wurden:
Am Markt liegt der Preis für die Klärschlammentsorgung derzeit bei 70 bis 80 Euro pro Tonne einschließlich Asche-Entsorgung. Die Anlage der KNRN kalkuliert dagegen mit 173 €.
Weitere Zins- und Baukostenveränderungen sind dabei noch nicht berücksichtigt!
Zum Vergleich: Die nächst gelegene Anlage zur Klärschlammverbrennung wird in Hannover-Lahe betrieben und entsorgt den Klärschlamm zu den o.a. günstigeren Kosten.
Die Sprecherin des „Arbeitskreises Klärschlamm“ im Umweltschutzverein, Heidrun Lemke, warnt nachdrücklich vor dem Festhalten an nachteiligen Beschlüssen angesichts dieser Marktsituation.
Der Umweltschutzverein favorisiert bekanntlich eine dezentrale Lösung für die Klärschlammverwertung nach dem Frohnbacher Modell. Klimapolitisch ist das auf jeden Fall die bessere Methode.
Aber es macht nun überhaupt keinen Sinn, am Bauvorhaben einer neuen Verbrennungsanlage festzuhalten, wenn die Anlage vor der Haustür nur halb ausgelastet ist und offenbar genügend Kapazitäten frei hat.
Der Verein appelliert daher dringend an die politisch Verantwortlichen in Isernhagen und Langenhagen, sich angesichts der aktuellen Situation neu zu beraten und sich für eine klimapositive Lösung zu entscheiden.
PM 29.01.24
Seit dem Bekanntwerden der Pläne von Enercity eine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm (KVA) auf dem Deponiegelände in Hannover-Lahe zu errichten beschäftigt sich unser Arbeitskreis mit diesem Thema.

Die Planung ist inzwischen weiter fortgeschritten und sogar eine erste Teilerrichtungsgenehmigung ist erteilt. Außerdem beteiligen sich immer mehr Kommunen aus der Region und Umkreis an einer geplanten zentralen KVA in Hildesheim, so dass Enercity den Schlamm von noch weiter entfernten Erzeugern antransportieren müßte. Der Abtransport des 75%igen Brüdenanteils hat man in der hannoverschen Ausschreibung einfach offen gelassen.
Unsere aktuelle Berichterstattung ist inzwischen sehr umfangreich. Daher haben wir ein umfassendes allgemeinverständliches Dossier erstellt, mit dem wir auch Neueinsteiger erreichen wollen.
2021 haben wir eine Petition verfasst (s. unten), die wesentlichen Fakten und unsere Argumente enthält und die man auch heute noch unterstützen kann.
Unsere aktuelle Berichterstattung ist inzwischen sehr umfangreich. Daher haben wir ein umfassendes allgemeinverständliches Dossier erstellt, mit dem wir auch Neueinsteiger erreichen wollen.
2021 haben wir eine Petition verfasst (s. unten), die wesentlichen Fakten und unsere Argumente enthält und die man auch heute noch unterstützen kann.
Aktuell zur Jahresversammlung am 10.10.2024
Berichte aus 2023/24:
29.11.2023 Teilnahme an Veranstaltung: Abfallbiomasse als Beitrag zur Klimaneutralität?!
Universität HANNOVER
06.12.23 Umweltschutzverein unterstützt EU-Beschwerde
Bei der Beschwerde, die von zahlreichen örtlichen BIs eingereicht wurde, geht es um die Umsetzung der bestverfügbaren Technik (BVT) in nationales Recht.
Entwicklung an der KVA Lahe:
Im letzten Abfallbeirat war zu hören, dass die Anlage z.Z. mit 56.000 Jahrestonnen Klärschlamm aus Hannover noch nicht mal zur Hälfte ausgelastet ist und man hofft weiter auf Material aus benachbarten Kommunen. Auch die MVA der EEW nimmt Klärschlämme an und steht damit in Konkurrenz zur neuen KVA von enercity.
Pro Stunde fallen 8m³ belastetes Brüdenwasser an, die nach Vorreinigung in einer empfindlichen Umkehr-Osmoseanlage zu 75% in die Hannoversche Kanalisation eingeleitet werden.
Die riesige Menge belasteter Asche, die bei dem Prozess entsteht, wird zur Zeit noch abgefahren und deponiert. Man hofft auf ein industriemäßiges Verfahren zur Phosphat-Rückgewinnung das 2029 verpflichtend eingeführt sein muß.
Das bessere Modell:
Wir stehen weiterhin in Kontakt mit der Pyrolyse-Anlage in Sachsen, die weltweit als Modell-Anlage besucht wird:
Bericht auch u.a. in der TAZ
Meldung von Dr. Heinrich ZV Frohnbach 11/2023:
“Unsere Pyrolyseanlage läuft nun schon im vierten Jahr ununterbrochen und zu unserer vollsten Zufriedenheit. Wir erzeugen ein hochwertiges Produkt, und die Einsparung der horrenden Klärschlamm-Entsorgungskosten hilft unserem Zweckverband sehr, die enormen Teuerungsraten der letzten Jahre auszugleichen. Wir konnten trotz der widrigen Umstände das Abwassergebührenniveau auf dem Stand von 1998 halten, und aller Voraussicht nach sollte bei der übernächstes Jahr wieder anstehenden Neukalkulation der Gebühren sogar eine Tarifabsenkung möglich sein.“
29.11.2023 Teilnahme an Veranstaltung: Abfallbiomasse als Beitrag zur Klimaneutralität?!
Universität HANNOVER
06.12.23 Umweltschutzverein unterstützt EU-Beschwerde
Bei der Beschwerde, die von zahlreichen örtlichen BIs eingereicht wurde, geht es um die Umsetzung der bestverfügbaren Technik (BVT) in nationales Recht.
Entwicklung an der KVA Lahe:
Im letzten Abfallbeirat war zu hören, dass die Anlage z.Z. mit 56.000 Jahrestonnen Klärschlamm aus Hannover noch nicht mal zur Hälfte ausgelastet ist und man hofft weiter auf Material aus benachbarten Kommunen. Auch die MVA der EEW nimmt Klärschlämme an und steht damit in Konkurrenz zur neuen KVA von enercity.
Pro Stunde fallen 8m³ belastetes Brüdenwasser an, die nach Vorreinigung in einer empfindlichen Umkehr-Osmoseanlage zu 75% in die Hannoversche Kanalisation eingeleitet werden.
Die riesige Menge belasteter Asche, die bei dem Prozess entsteht, wird zur Zeit noch abgefahren und deponiert. Man hofft auf ein industriemäßiges Verfahren zur Phosphat-Rückgewinnung das 2029 verpflichtend eingeführt sein muß.
Das bessere Modell:
Wir stehen weiterhin in Kontakt mit der Pyrolyse-Anlage in Sachsen, die weltweit als Modell-Anlage besucht wird:
Bericht auch u.a. in der TAZ
Meldung von Dr. Heinrich ZV Frohnbach 11/2023:
“Unsere Pyrolyseanlage läuft nun schon im vierten Jahr ununterbrochen und zu unserer vollsten Zufriedenheit. Wir erzeugen ein hochwertiges Produkt, und die Einsparung der horrenden Klärschlamm-Entsorgungskosten hilft unserem Zweckverband sehr, die enormen Teuerungsraten der letzten Jahre auszugleichen. Wir konnten trotz der widrigen Umstände das Abwassergebührenniveau auf dem Stand von 1998 halten, und aller Voraussicht nach sollte bei der übernächstes Jahr wieder anstehenden Neukalkulation der Gebühren sogar eine Tarifabsenkung möglich sein.“
06.12.23 Umweltschutzverein unterstützt EU-Beschwerde
Bei der Beschwerde, die von zahlreichen örtlichen BIs eingereicht wurde, geht es um die Umsetzung der bestverfügbaren Technik (BVT) in nationales Recht. Auch der Umweltschutzverein hatte sich in seiner Argumentation vor dem Verwaltungsgericht darauf bezogen und u.a. die in der EU gültigen Emissionsgrenzwerte verlangt.
Die Gegenseite verwies darauf, das diese in Deutschland noch nicht verbindlich wären.
Der Verein unterstützt die Beschwerde eines Rechtanwaltsbüros daher mit 1000€.
Die Gegenseite verwies darauf, das diese in Deutschland noch nicht verbindlich wären.
Der Verein unterstützt die Beschwerde eines Rechtanwaltsbüros daher mit 1000€.
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15.04.2022 Klärschlammbuch bringt Wissenschaft und Schönheit zusammen

Die aktuelle Veröffentlichung bestätigt uns:
Die dezentrale Klärschlamm-Veredelung mittels Pyrolyse ist in der Lage den Stoffkreislauf zu schließen und daher den zentralen Klärschlammverbrennungsanlagen vor zu ziehen!
Beschreibung:
„Das Buch beschreibt ein neuartiges thermisches Verfahren zur Veredlung von kommunalem Klärschlamm unmittelbar am Ort des Anfalls. Damit läßt sich der heute wegen verschiedener Begleitstoffe – wie synthetische Polymere, Krankheitserreger, Kunststoffpartikeln, Arzneimittelrückstände und andere Schadstoffe – ins Visier geratene »Abfall« etwa zu einem umweltfreundlichen, nachhaltigen und ertragssteigernden Hilfsmittel für die bodenbezogene Anwendung wandeln. Aus den menschlichen Hinterlassenschaften im Abwasser stammender lebenswichtiger Phosphor, viele andere Pflanzennährstoffe und essentielle Spurenelemente sowie wertvolle Mineralien gehen nicht länger verloren und werden dem Naturkreislauf wieder zugeführt – ob als Kompostierungszusatz, Geruchsbindemittel für Stallmist und Gülle oder als Additiv zur Steigerung der Ausbeute bei Biogasanlagen. Das vor allem Schwarzkohle und leicht pflanzenverfügbares Phosphat enthaltende, basisch wirkende Erzeugnis ist eben viel mehr als lediglich ein P-Dünger und potenzieller Ersatz für an Schwermetallen reiche Mineraldünger aus zu importierenden Phosphat-Erzen. Es wirkt auch der Übersäuerung der Böden entgegen, speichert Wasser und hemmt die Auswaschung verabreichter Nährstoffe ins Grund- und Oberflächenwasser. Zudem aktiviert die Kohle das Bodenleben, fördert die Humusbildung und hilft, die Bodenerosion zu verringern. Sie ist im Boden langzeitstabil und bleibt dort über Jahrhunderte erhalten. Rund 60 Prozent des organischen Kohlenstoffs im Klärschlamm können somit auf Dauer klimaschonend gebunden werden. Des weiteren zeigen sich im Garten wie auf dem Acker verminderte Ausgasungen von Ammoniak und Lachgas. All dies führt zu einem vorbildlichen ökologischen Fußabdruck. Es ergeben sich geschlossene Stoffkreisläufe, denn bei der Herstellung fallen praktisch keine Reststoffe an.
Klärwerke müssen also ihren Klärschlamm nicht mehr unbedingt in Verbrennungsanlagen geben und dort teuer als Abfall vernichten lassen. Lange Transportwege, in der Zukunft hinzukommende komplizierte chemische Aufbereitungsschritte und in Bergbauhohlräumen für ewig zu deponierende saure Asche-Reste sind nicht mehr ohne Alternative.
Gärtner, Bauern und Forstleute erhalten einen preiswerten, wirksamen und nachhaltigen Strukturbildner zum Humusaufbau. Den Klärwerksbetreibern bleiben hohe Klärschlamm-Entsorgungskosten erspart, was dazu beiträgt, die Abwassergebühren stabilzuhalten.
Das Verfahren beruht auf den beiden verfahrenstechnischen Grundoperationen Trocknung und Pyrolyse. Sie werden im Buch am Beispiel einer Pilotanlage auf der zentralen Kläranlage in Niederfrohna (Sachsen) ausführlich erläutert. Der Dokumentation technischer Daten und Betriebsparameter schließen sich umfassende Darlegungen zu Betriebsergebnissen und -erfahrungen an, gefolgt von einer Kosten-Nutzen-Analyse nebst Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Des weiteren geben die Autoren frei und offen zum praktischen Nutzen für die Allgemeinheit Hinweise für die Bemessung der Hauptkomponenten und zur Anlagengestaltung, was anderen Kläranlagenbetreibern für eine Anwendung nützlich sein könnte.
Die reich bebilderte und allgemeinverständliche Fachpublikation richtet sich an Gärtner, Bauern, Forstleute, landwirtschaftliche Berater, Betreiber von Klärwerken bzw. Kompostierungsanlagen, planende Ingenieure sowie an neugierige Nachdenker und Naturfreunde mit wachem Interesse für Zusammenhänge in Natur, Technik und Politik.“
Die dezentrale Klärschlamm-Veredelung mittels Pyrolyse ist in der Lage den Stoffkreislauf zu schließen und daher den zentralen Klärschlammverbrennungsanlagen vor zu ziehen!
Beschreibung:
„Das Buch beschreibt ein neuartiges thermisches Verfahren zur Veredlung von kommunalem Klärschlamm unmittelbar am Ort des Anfalls. Damit läßt sich der heute wegen verschiedener Begleitstoffe – wie synthetische Polymere, Krankheitserreger, Kunststoffpartikeln, Arzneimittelrückstände und andere Schadstoffe – ins Visier geratene »Abfall« etwa zu einem umweltfreundlichen, nachhaltigen und ertragssteigernden Hilfsmittel für die bodenbezogene Anwendung wandeln. Aus den menschlichen Hinterlassenschaften im Abwasser stammender lebenswichtiger Phosphor, viele andere Pflanzennährstoffe und essentielle Spurenelemente sowie wertvolle Mineralien gehen nicht länger verloren und werden dem Naturkreislauf wieder zugeführt – ob als Kompostierungszusatz, Geruchsbindemittel für Stallmist und Gülle oder als Additiv zur Steigerung der Ausbeute bei Biogasanlagen. Das vor allem Schwarzkohle und leicht pflanzenverfügbares Phosphat enthaltende, basisch wirkende Erzeugnis ist eben viel mehr als lediglich ein P-Dünger und potenzieller Ersatz für an Schwermetallen reiche Mineraldünger aus zu importierenden Phosphat-Erzen. Es wirkt auch der Übersäuerung der Böden entgegen, speichert Wasser und hemmt die Auswaschung verabreichter Nährstoffe ins Grund- und Oberflächenwasser. Zudem aktiviert die Kohle das Bodenleben, fördert die Humusbildung und hilft, die Bodenerosion zu verringern. Sie ist im Boden langzeitstabil und bleibt dort über Jahrhunderte erhalten. Rund 60 Prozent des organischen Kohlenstoffs im Klärschlamm können somit auf Dauer klimaschonend gebunden werden. Des weiteren zeigen sich im Garten wie auf dem Acker verminderte Ausgasungen von Ammoniak und Lachgas. All dies führt zu einem vorbildlichen ökologischen Fußabdruck. Es ergeben sich geschlossene Stoffkreisläufe, denn bei der Herstellung fallen praktisch keine Reststoffe an.
Klärwerke müssen also ihren Klärschlamm nicht mehr unbedingt in Verbrennungsanlagen geben und dort teuer als Abfall vernichten lassen. Lange Transportwege, in der Zukunft hinzukommende komplizierte chemische Aufbereitungsschritte und in Bergbauhohlräumen für ewig zu deponierende saure Asche-Reste sind nicht mehr ohne Alternative.
Gärtner, Bauern und Forstleute erhalten einen preiswerten, wirksamen und nachhaltigen Strukturbildner zum Humusaufbau. Den Klärwerksbetreibern bleiben hohe Klärschlamm-Entsorgungskosten erspart, was dazu beiträgt, die Abwassergebühren stabilzuhalten.
Das Verfahren beruht auf den beiden verfahrenstechnischen Grundoperationen Trocknung und Pyrolyse. Sie werden im Buch am Beispiel einer Pilotanlage auf der zentralen Kläranlage in Niederfrohna (Sachsen) ausführlich erläutert. Der Dokumentation technischer Daten und Betriebsparameter schließen sich umfassende Darlegungen zu Betriebsergebnissen und -erfahrungen an, gefolgt von einer Kosten-Nutzen-Analyse nebst Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Des weiteren geben die Autoren frei und offen zum praktischen Nutzen für die Allgemeinheit Hinweise für die Bemessung der Hauptkomponenten und zur Anlagengestaltung, was anderen Kläranlagenbetreibern für eine Anwendung nützlich sein könnte.
Die reich bebilderte und allgemeinverständliche Fachpublikation richtet sich an Gärtner, Bauern, Forstleute, landwirtschaftliche Berater, Betreiber von Klärwerken bzw. Kompostierungsanlagen, planende Ingenieure sowie an neugierige Nachdenker und Naturfreunde mit wachem Interesse für Zusammenhänge in Natur, Technik und Politik.“
Auf den Seiten 15-19 sind auch Beiträge unseres Vereins aus unserer Öffentlichkeitsarbeit gegen die zentrale Klärschlammverbrennung in Hannover-Lahe abgedruckt.
07.01.22 Stellungnahme zum Scoping-Verfahren für Klärschlamm-verbrennung in Hildesheim
Unser Verein arbeitet nicht nach dem NIMBY-Prinzip, sondern nach dem Motto "Global denken vor Ort handeln". Daher sind wir vernetzt und kümmern uns auch um andere Anliegen mit gleicher Zielrichtung!
Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e. V.
Dieter Poppe, 1. Vorsitzender
Lessingstr. 11
30916 Isernhagen
Tel. 01722049111
E-Mail: [email protected]
Datum: 07.01.2022
Staatliches Gewerbeaufsichtsamt
Hannover
Am Listholze 74
30177 Hannover
[email protected]
HI 907029494-109 vom 20.12.2021
BimSch-Verfahren KNRN Hildesheim
Sehr geehrte Damen und Herren,
Nach dem Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts müssen alle Maßnahmen auf die Klimafolgen-Auswirkungen für künftige Generationen überprüft werden. D.h. für das vorliegenden Projekt, dass für eine Laufzeit von 30-40 Jahren konzipiert wird, muss festgestellt werden, ob es nicht auch klimafreundlichere Alternativen gibt. Dieser Aufgabe muss sich auch das GAA stellen:
Als eindeutig falsch können die Aussagen unter 4.8 der Scoping-Unterlage bezeichnet werden: Weil der "Brennstoff mit hohem biogenem Anteil ... benötigte fossile Brennstoffe ersetzt" wird daraus gefolgert: "Auswirkungen des Vorhabens auf das Globalklima sind nicht zu erwarten, da es durch das Vorhaben nicht zu einer relevanten Emission klimarelevanter Gase kommt".
Nach unseren Berechnungen werden in einer KS-Verbrennungsanlage dieser Größenordnung für die Verbrennung von 130.000 Tonnen entwässerten Schlamm jährlich 31.590 Tonnen des Klimagases CO2 freigesetzt werden, etwa so viel wie 17.000 PKW im Jahr erzeugen.
Außerdem muss das Verbrennungsmaterial überwiegend von weit her angefahren und die Rückstände (Asche und 70% Jauche) zur "Entsorgung" abgefahren werden.
Dabei gibt es positive Alternativen der Klärschlamm-Behandlung, die Pyrolyse:
Im Endprodukt (Karbonisat) von dezentralen Pyrolyse-Anlagen (direkt an den jeweiligen Kläranlagen!) können zum Vergleich jährlich 5850Tonnen CO2 bodenverbessernd über lange Zeiträume gespeichert werden. Dieses Karbonisat wirkt wasserspeichernd und enthält pflanzenverfügbares Phosphat.(1)
Diese bereits ausgereifte Technik verhindert, da dezentral, ein hohes Verkehrsaufkommen.
Dagegen wird ein kompliziertes und teures Verfahren benötigt, um die für die Pflanzen lebensnotwendigen Phosphate wieder aus der verglasten Asche der Klärschlammverbrennung zurück gewinnen zu können.
Da auch unsere Abwässer in der Kläranlage Langenhagen landen, fordern wir die Verantwortlichen auf an diesem Beispiel zu prüfen, ob nicht auch dort eine dezentrale Klärschlamm-Veredelungsanlage mit einer klimapositiven Wirkung in Frage kommt.
Hinzu kommt, dass bereits in Hannover-Lahe eine KS-Verbrennungs-Anlage im Bau ist, so dass wir Überkapazitäten befürchten, die weitere Klimafolgen durch Klärschlamm-Transporte aus größerem Umkreis nach sich ziehen.
(1) Der Berechnung fußt auf die Veröffentlichung:
"Ökologischer Fußabdruck von Klärschlamm-Karbonisat und Klärschlamm-Asche im Vergleich" in der KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2020(67) Nr.3 (Fachzeitschrift des DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.)
Mit freundlichem Gruß
Dieter Poppe, 1. Vorsitzender
Siegfried Lemke, Stellvertrender Voritzender
Dieter Poppe, 1. Vorsitzender
Lessingstr. 11
30916 Isernhagen
Tel. 01722049111
E-Mail: [email protected]
Datum: 07.01.2022
Staatliches Gewerbeaufsichtsamt
Hannover
Am Listholze 74
30177 Hannover
[email protected]
HI 907029494-109 vom 20.12.2021
BimSch-Verfahren KNRN Hildesheim
Sehr geehrte Damen und Herren,
Nach dem Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts müssen alle Maßnahmen auf die Klimafolgen-Auswirkungen für künftige Generationen überprüft werden. D.h. für das vorliegenden Projekt, dass für eine Laufzeit von 30-40 Jahren konzipiert wird, muss festgestellt werden, ob es nicht auch klimafreundlichere Alternativen gibt. Dieser Aufgabe muss sich auch das GAA stellen:
Als eindeutig falsch können die Aussagen unter 4.8 der Scoping-Unterlage bezeichnet werden: Weil der "Brennstoff mit hohem biogenem Anteil ... benötigte fossile Brennstoffe ersetzt" wird daraus gefolgert: "Auswirkungen des Vorhabens auf das Globalklima sind nicht zu erwarten, da es durch das Vorhaben nicht zu einer relevanten Emission klimarelevanter Gase kommt".
Nach unseren Berechnungen werden in einer KS-Verbrennungsanlage dieser Größenordnung für die Verbrennung von 130.000 Tonnen entwässerten Schlamm jährlich 31.590 Tonnen des Klimagases CO2 freigesetzt werden, etwa so viel wie 17.000 PKW im Jahr erzeugen.
Außerdem muss das Verbrennungsmaterial überwiegend von weit her angefahren und die Rückstände (Asche und 70% Jauche) zur "Entsorgung" abgefahren werden.
Dabei gibt es positive Alternativen der Klärschlamm-Behandlung, die Pyrolyse:
Im Endprodukt (Karbonisat) von dezentralen Pyrolyse-Anlagen (direkt an den jeweiligen Kläranlagen!) können zum Vergleich jährlich 5850Tonnen CO2 bodenverbessernd über lange Zeiträume gespeichert werden. Dieses Karbonisat wirkt wasserspeichernd und enthält pflanzenverfügbares Phosphat.(1)
Diese bereits ausgereifte Technik verhindert, da dezentral, ein hohes Verkehrsaufkommen.
Dagegen wird ein kompliziertes und teures Verfahren benötigt, um die für die Pflanzen lebensnotwendigen Phosphate wieder aus der verglasten Asche der Klärschlammverbrennung zurück gewinnen zu können.
Da auch unsere Abwässer in der Kläranlage Langenhagen landen, fordern wir die Verantwortlichen auf an diesem Beispiel zu prüfen, ob nicht auch dort eine dezentrale Klärschlamm-Veredelungsanlage mit einer klimapositiven Wirkung in Frage kommt.
Hinzu kommt, dass bereits in Hannover-Lahe eine KS-Verbrennungs-Anlage im Bau ist, so dass wir Überkapazitäten befürchten, die weitere Klimafolgen durch Klärschlamm-Transporte aus größerem Umkreis nach sich ziehen.
(1) Der Berechnung fußt auf die Veröffentlichung:
"Ökologischer Fußabdruck von Klärschlamm-Karbonisat und Klärschlamm-Asche im Vergleich" in der KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2020(67) Nr.3 (Fachzeitschrift des DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.)
Mit freundlichem Gruß
Dieter Poppe, 1. Vorsitzender
Siegfried Lemke, Stellvertrender Voritzender
10.10.21 Die Klärschlamm-Verbrennung in Lahe ist nicht mehr abzuwenden!
Gewonnen und doch verloren

Die Mitglieder des Vorstandes bzw. der Klärschlammgruppe nach der Verhandlung.
Der Rechtsstreit um Klärschlammanlage ist beigelegt, so der Aufmacher in der HAZ.
Man spricht von Einigung, Enercity darf weiterbauen, der Umweltschutzverein muss keine Kosten übernehmen. Wir seien mit dem Kompromiss zufrieden. Naja.
Was bleibt? Jetzt muss die Politik ran!
Das VG Hannover zeigte am Dienstag in seiner Verhandlungsführung sehr viel Verständnis für die Klage des Umweltschutzvereins gegen das GAA Hannover. David gegen Goliath!
Der Verein will die Einwohner*innen und rings rum die Natur vor Umweltschäden durch die Verbrennung von Klärschlamm schützen (und nicht zuletzt auch das Klima!). In der 4-stündigen Verhandlung wurde den Planern – sprich enercity contracting GmbH – vom Gericht angeboten, auf die von der EU vorgegebenen strengeren BVT Richtlinien einzugehen, sie einzuhalten und durchzuführen. Dem folgte die Enercity in wesentlichen Teilen. Damit haben wir einige Verbesserungen für Mensch und Umwelt in Isernhagen durch unsere Klage erzielen können.
Jedoch damit waren auch die rechtlichen Möglichkeiten erschöpft, die dem Verein die Hoffnung gegeben hatten, den Bau ganz zu stoppen.
Das Gericht stellte klar, das weitergehende Forderungen, für ein besseres Behandlungsverfahren wie Pyrolyse und damit eine Reduktion von CO2 und die Standortfrage, nicht Sache der Judikative sei. Das könne ein Gericht nicht anordnen, da sei die Politik gefragt. Wortwörtlich: “Da haben Sie die Möglichkeit im September zur Wahl!“
Der Umweltschutzverein stellt sich nun die Frage: legen wir die Hände in den Schoß und warten, warten, warten? Worauf denn? Fest steht, Umweltschutz ist überparteilich. Der Umweltschutzverein in Isernhagen ist es ebenfalls! Trotzdem hörten wir in der Vergangenheit wie heute von den meisten Parteien mit Ausnahme der Grünen in Isernhagen nur Weg weisende Sprüche: Ja, wir müssen etwas für den Klimaschutz tun, ja, es wird auch Veränderungen geben, die Geld kosten und ja, Klimaschutz ist uns sehr wichtig.
Wir schrieben an alle. An die Gemeinde, an die einzelnen Fraktionen im Rat, an die Landtagsabgeordneten und auch an die Grünen in Hannover, die ja mitverantwortlich für die Ausschreibung und Genehmigung für eine derartige „Klärschlammverbrennung“ waren.
ES GAB KEINERLEI UNTERSTÜTZUNG!
Gibt es denn nun, nach der erneuten Umweltkatastrophe im Westen der Republik gewählte oder zur Wahl stehende Menschen hier vor Ort, die ihr Mandat ernst nehmen und jetzt zumindest in ihren Parteien bis hoch zu ihren Spitzenpolitikern anfragen und darauf pochen wollen, sich dieser Sache anzunehmen? Wie sollen wir denn den immerwährenden Versprechungen, das Klima sei wichtig und die Umwelt schützenswert, glauben, wenn keine Taten folgen?
Ist es wirklich egal und gesund für uns, wenn Fäkalien aus weiter Entfernung über Autobahnen, Bundes- und Dorfstraßen hinter unser Erholungsgebiet am Altwarmbüchener See mit ebenfalls „Verbrennern“ gekarrt werden? Wollen wir nicht alle alles dafür tun, dass die Klimaziele eingehalten werden? Wenn das nicht mal vor Ort klappt, wo dann?
Fazit: Vor dem VG durften nicht die großen uns bedrängenden Fragen geklärt werden. Dennoch fordern wir weiter, dass der Klärschlamm dort, wo er zunächst anfällt, behandelt werden muss, um Mülltourismus zu vermeiden. Sehr klar ist: der entgiftete Klärschlamm mit seinem lebenswichtigen Phosphat gehört wieder auf den Acker. Nur das ist echter Kreislauf, schon seit Jahrtausenden!
Heidrun Lemke, AK Klärschlamm
Isernhagen, 5.08.2021
Man spricht von Einigung, Enercity darf weiterbauen, der Umweltschutzverein muss keine Kosten übernehmen. Wir seien mit dem Kompromiss zufrieden. Naja.
Was bleibt? Jetzt muss die Politik ran!
Das VG Hannover zeigte am Dienstag in seiner Verhandlungsführung sehr viel Verständnis für die Klage des Umweltschutzvereins gegen das GAA Hannover. David gegen Goliath!
Der Verein will die Einwohner*innen und rings rum die Natur vor Umweltschäden durch die Verbrennung von Klärschlamm schützen (und nicht zuletzt auch das Klima!). In der 4-stündigen Verhandlung wurde den Planern – sprich enercity contracting GmbH – vom Gericht angeboten, auf die von der EU vorgegebenen strengeren BVT Richtlinien einzugehen, sie einzuhalten und durchzuführen. Dem folgte die Enercity in wesentlichen Teilen. Damit haben wir einige Verbesserungen für Mensch und Umwelt in Isernhagen durch unsere Klage erzielen können.
Jedoch damit waren auch die rechtlichen Möglichkeiten erschöpft, die dem Verein die Hoffnung gegeben hatten, den Bau ganz zu stoppen.
Das Gericht stellte klar, das weitergehende Forderungen, für ein besseres Behandlungsverfahren wie Pyrolyse und damit eine Reduktion von CO2 und die Standortfrage, nicht Sache der Judikative sei. Das könne ein Gericht nicht anordnen, da sei die Politik gefragt. Wortwörtlich: “Da haben Sie die Möglichkeit im September zur Wahl!“
Der Umweltschutzverein stellt sich nun die Frage: legen wir die Hände in den Schoß und warten, warten, warten? Worauf denn? Fest steht, Umweltschutz ist überparteilich. Der Umweltschutzverein in Isernhagen ist es ebenfalls! Trotzdem hörten wir in der Vergangenheit wie heute von den meisten Parteien mit Ausnahme der Grünen in Isernhagen nur Weg weisende Sprüche: Ja, wir müssen etwas für den Klimaschutz tun, ja, es wird auch Veränderungen geben, die Geld kosten und ja, Klimaschutz ist uns sehr wichtig.
Wir schrieben an alle. An die Gemeinde, an die einzelnen Fraktionen im Rat, an die Landtagsabgeordneten und auch an die Grünen in Hannover, die ja mitverantwortlich für die Ausschreibung und Genehmigung für eine derartige „Klärschlammverbrennung“ waren.
ES GAB KEINERLEI UNTERSTÜTZUNG!
Gibt es denn nun, nach der erneuten Umweltkatastrophe im Westen der Republik gewählte oder zur Wahl stehende Menschen hier vor Ort, die ihr Mandat ernst nehmen und jetzt zumindest in ihren Parteien bis hoch zu ihren Spitzenpolitikern anfragen und darauf pochen wollen, sich dieser Sache anzunehmen? Wie sollen wir denn den immerwährenden Versprechungen, das Klima sei wichtig und die Umwelt schützenswert, glauben, wenn keine Taten folgen?
Ist es wirklich egal und gesund für uns, wenn Fäkalien aus weiter Entfernung über Autobahnen, Bundes- und Dorfstraßen hinter unser Erholungsgebiet am Altwarmbüchener See mit ebenfalls „Verbrennern“ gekarrt werden? Wollen wir nicht alle alles dafür tun, dass die Klimaziele eingehalten werden? Wenn das nicht mal vor Ort klappt, wo dann?
Fazit: Vor dem VG durften nicht die großen uns bedrängenden Fragen geklärt werden. Dennoch fordern wir weiter, dass der Klärschlamm dort, wo er zunächst anfällt, behandelt werden muss, um Mülltourismus zu vermeiden. Sehr klar ist: der entgiftete Klärschlamm mit seinem lebenswichtigen Phosphat gehört wieder auf den Acker. Nur das ist echter Kreislauf, schon seit Jahrtausenden!
Heidrun Lemke, AK Klärschlamm
Isernhagen, 5.08.2021
31.07.2021 vor dem Termin am Dienstag den 03.08. veröffentlicht das Verwaltungsgericht eine Pressemitteilung:
Verhandlung über Eilantrag gegen Genehmigung für Klärschlammverbrennungsanlage in Lahe
UMWELTVERBAND AUS ISERNHAGEN WENDET SICH GEGEN EINE ENERCITY ERTEILTE IMMISSIONSSCHUTZRECHTLICHE TEILGENEHMIGUNG
Das Verwaltungsgericht Hannover verhandelt am Dienstag, den 03. August 2021, über einen gegen die immissionsschutzrechtliche (Teil-)Genehmigung einer Klärschlammverbrennungsanlage gerichteten Eilantrag.
Antragsteller ist ein anerkannter Umweltschutzverband aus Isernhagen. Er wendet sich gegen eine vom Gewerbeaufsichtsamt Hannover (GAA) erteilte immissionsschutzrechtliche Teilgenehmigung für eine Klärschlammverbrennungsanlage, die dem kommunalen Energieversorger Enercity die Errichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage mit einer Durchsatzkapazität von 21 t/h von Klärschlamm (Abfall) gestattet. Das GAA hat die sofortige Vollziehung der Genehmigung angeordnet.
In der Anlage soll Klärschlamm aus Kläranlagen getrocknet und verbrannt werden. Bei der Klärschlammverbrennung wird Energie erzeugt, die in das Fernwärmenetz eingespeist werden soll.
Der Umweltverband hält die Genehmigung für rechtswidrig. Das gewählte Verfahren der Klärschlammverbrennung sei umweltschädlicher als die auch mögliche Pyrolyse von Klärschlamm. Der Standort sei falsch gewählt, weil es umweltfreundlicher sei, den Klärschlamm dort zu bearbeiten, wo er anfalle, nämlich am Standort von Kläranlagen, weil dies den Transport von Klärschlamm entbehrlich mache. Im Übrigen sei die Genehmigung rechtswidrig, weil EU-rechtliche Vorgaben nicht beachtet würden. Die Vorgaben aus einem sog. Durchführungsbeschluss der EU-Kommission vom 12. November 2019 über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) seien nicht hinreichend beachtet worden. Dies führe unter anderem dazu, dass Emissionsgrenzwerte zu hoch festgesetzt worden seien.
Das GAA und der beigeladene Anlagenbetreiber verteidigen die Genehmigung. Enercity spricht zudem dem antragstellenden Umweltschutzverein Isernhagen e.V. die Klagebefugnis ab.
Die mündliche Verhandlung findet am 03. August 2021 um 10.30 Uhr in Saal 4 des Fachgerichtszentrums statt.
Interessierte Pressevertreter und Zuhörer werden gebeten, sich bis zum 02. August 2021, 17.00 Uhr, bei der Pressestelle des Gerichts anzumelden und Sitzplätze zu reservieren. Die verbleibenden Sitzplätze werden der Öffentlichkeit nach Verfügbarkeit und der Reihenfolge des Erscheinens überlassen.
Az.: 4 B 1185/21
Anmeldung:
Artikel-Informationen
erstellt am:
29.07.2021
Ansprechpartner/in:
Dr. Nassim Eslami als Pressesprecherin
Verwaltungsgericht Hannover
Pressesprecherin
Leonhardtstraße 15
30175 Hannover
Tel: 0511 89750-359
E-Mail an Ansprechpartner/in
Verhandlung über Eilantrag gegen Genehmigung für Klärschlammverbrennungsanlage in Lahe
UMWELTVERBAND AUS ISERNHAGEN WENDET SICH GEGEN EINE ENERCITY ERTEILTE IMMISSIONSSCHUTZRECHTLICHE TEILGENEHMIGUNG
Das Verwaltungsgericht Hannover verhandelt am Dienstag, den 03. August 2021, über einen gegen die immissionsschutzrechtliche (Teil-)Genehmigung einer Klärschlammverbrennungsanlage gerichteten Eilantrag.
Antragsteller ist ein anerkannter Umweltschutzverband aus Isernhagen. Er wendet sich gegen eine vom Gewerbeaufsichtsamt Hannover (GAA) erteilte immissionsschutzrechtliche Teilgenehmigung für eine Klärschlammverbrennungsanlage, die dem kommunalen Energieversorger Enercity die Errichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage mit einer Durchsatzkapazität von 21 t/h von Klärschlamm (Abfall) gestattet. Das GAA hat die sofortige Vollziehung der Genehmigung angeordnet.
In der Anlage soll Klärschlamm aus Kläranlagen getrocknet und verbrannt werden. Bei der Klärschlammverbrennung wird Energie erzeugt, die in das Fernwärmenetz eingespeist werden soll.
Der Umweltverband hält die Genehmigung für rechtswidrig. Das gewählte Verfahren der Klärschlammverbrennung sei umweltschädlicher als die auch mögliche Pyrolyse von Klärschlamm. Der Standort sei falsch gewählt, weil es umweltfreundlicher sei, den Klärschlamm dort zu bearbeiten, wo er anfalle, nämlich am Standort von Kläranlagen, weil dies den Transport von Klärschlamm entbehrlich mache. Im Übrigen sei die Genehmigung rechtswidrig, weil EU-rechtliche Vorgaben nicht beachtet würden. Die Vorgaben aus einem sog. Durchführungsbeschluss der EU-Kommission vom 12. November 2019 über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) seien nicht hinreichend beachtet worden. Dies führe unter anderem dazu, dass Emissionsgrenzwerte zu hoch festgesetzt worden seien.
Das GAA und der beigeladene Anlagenbetreiber verteidigen die Genehmigung. Enercity spricht zudem dem antragstellenden Umweltschutzverein Isernhagen e.V. die Klagebefugnis ab.
Die mündliche Verhandlung findet am 03. August 2021 um 10.30 Uhr in Saal 4 des Fachgerichtszentrums statt.
Interessierte Pressevertreter und Zuhörer werden gebeten, sich bis zum 02. August 2021, 17.00 Uhr, bei der Pressestelle des Gerichts anzumelden und Sitzplätze zu reservieren. Die verbleibenden Sitzplätze werden der Öffentlichkeit nach Verfügbarkeit und der Reihenfolge des Erscheinens überlassen.
Az.: 4 B 1185/21
Anmeldung:
Artikel-Informationen
erstellt am:
29.07.2021
Ansprechpartner/in:
Dr. Nassim Eslami als Pressesprecherin
Verwaltungsgericht Hannover
Pressesprecherin
Leonhardtstraße 15
30175 Hannover
Tel: 0511 89750-359
E-Mail an Ansprechpartner/in
Protest gegen den Weiterbau der Klärschlamm-Verbrennungsanlage
Bildunterschrift vlnr: Siegfried Lemke, Antje Schenke, Dr. Dietmar Merkel, Christoph Schroer, Dieter Poppe, Frank Bremer, Heidrun Lemke vor der Baustelle
03.06.2021
Zu einem spontanen Protest gegen den Bau der Anlage hatten sich Arbeitskreis- und Vorstandsmitglieder des Isernhagener Umweltschutzvereins zusammengefunden. Sie wiesen darauf hin, dass seit Ihrer Klage vor dem Verwaltungsgericht eigentlich ein Baustopp bis zur ersten Verhandlung Anfang August herrschen müsste. Wie das Gericht erklärte, baut Enercity contracting auf eigenes Risiko jetzt aber weiter. Arbeitskreissprecherin Heidrun Lemke dazu: „Wir befürchten, dass auf diese Weise mit vollendeten Tatsachen das Gericht unter Entscheidungsdruck gesetzt werden soll. Nach dem Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts können wir uns aber weitere Verbrennungsanlagen zu Lasten der nachfolgenden Generationen nicht erlauben“.
Der Anlass für den Fototermin war aber auch positiv:
Dr. Heinrich vom Zweckverband Frohnbach/Sachsen hatte den Arbeitskreis Klärschlamm gebeten ein Vorwort mit Bild für sein neues Buch "Vom Abfall zum Gartengold - Klärschlammveredlung mit Pyrolyse" (1) zu schreiben.
(1) Hintergrund:
Seit der Vorort-Besichtigung von Mitgliedern des Umweltschutzvereins, der Hildesheimer Klärschlamm-Initiative und der Grünen besteht eine enge Verbindung zum Frohnbacher Pyrolyse-Modell, das jüngst durch die Teilnahme an der Experten-Veranstaltung der grünen Bürgermeister-Kandidatin Dr. Burchard gefestigt wurde. Dr. Heinrich schreibt zu seinem Buch-Vorhaben:
„Es ist als Bürgerinformation gedacht - zudem für Anwender (Gärtner, Forstleute, Bauern, Kompostierer, ...) und für Kollegen, die uns auf unserem Weg, auch auf dem Gebiet der öffentlichen Abwasserbeseitigung umweltschonend und -wahrend Kreisläufe zu schließen, folgen möchten. Getreu Ihrem Motto: "Global denken - vor Ort handeln!" oder konkreter: "Stopp der Klärschlammverbrennung - es gibt positive Alternativen!". Da liegt es nahe, wenn aktive Bürger aus Isernhagen und Umgebung ein Grußwort an die Sachsen richten und ihnen sagen, wie es ihnen gerade mit dem Naturschutz, mit der Lebensqualität und dem Klärschlamm aus Hannover und von sonst woher so geht. Denn, was man nicht kennt, das kann man sich auch nicht recht vorstellen - im Positiven wie im Negativen, ob in Niedersachsen oder in Sachsen."
03.06.2021
Zu einem spontanen Protest gegen den Bau der Anlage hatten sich Arbeitskreis- und Vorstandsmitglieder des Isernhagener Umweltschutzvereins zusammengefunden. Sie wiesen darauf hin, dass seit Ihrer Klage vor dem Verwaltungsgericht eigentlich ein Baustopp bis zur ersten Verhandlung Anfang August herrschen müsste. Wie das Gericht erklärte, baut Enercity contracting auf eigenes Risiko jetzt aber weiter. Arbeitskreissprecherin Heidrun Lemke dazu: „Wir befürchten, dass auf diese Weise mit vollendeten Tatsachen das Gericht unter Entscheidungsdruck gesetzt werden soll. Nach dem Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts können wir uns aber weitere Verbrennungsanlagen zu Lasten der nachfolgenden Generationen nicht erlauben“.
Der Anlass für den Fototermin war aber auch positiv:
Dr. Heinrich vom Zweckverband Frohnbach/Sachsen hatte den Arbeitskreis Klärschlamm gebeten ein Vorwort mit Bild für sein neues Buch "Vom Abfall zum Gartengold - Klärschlammveredlung mit Pyrolyse" (1) zu schreiben.
(1) Hintergrund:
Seit der Vorort-Besichtigung von Mitgliedern des Umweltschutzvereins, der Hildesheimer Klärschlamm-Initiative und der Grünen besteht eine enge Verbindung zum Frohnbacher Pyrolyse-Modell, das jüngst durch die Teilnahme an der Experten-Veranstaltung der grünen Bürgermeister-Kandidatin Dr. Burchard gefestigt wurde. Dr. Heinrich schreibt zu seinem Buch-Vorhaben:
„Es ist als Bürgerinformation gedacht - zudem für Anwender (Gärtner, Forstleute, Bauern, Kompostierer, ...) und für Kollegen, die uns auf unserem Weg, auch auf dem Gebiet der öffentlichen Abwasserbeseitigung umweltschonend und -wahrend Kreisläufe zu schließen, folgen möchten. Getreu Ihrem Motto: "Global denken - vor Ort handeln!" oder konkreter: "Stopp der Klärschlammverbrennung - es gibt positive Alternativen!". Da liegt es nahe, wenn aktive Bürger aus Isernhagen und Umgebung ein Grußwort an die Sachsen richten und ihnen sagen, wie es ihnen gerade mit dem Naturschutz, mit der Lebensqualität und dem Klärschlamm aus Hannover und von sonst woher so geht. Denn, was man nicht kennt, das kann man sich auch nicht recht vorstellen - im Positiven wie im Negativen, ob in Niedersachsen oder in Sachsen."
Aktuelle Petition

05.02.2021
Allgemein gehalten (bundesweit unterstützbar)
"Stopp der Klärschlammverbrennung-
es gibt positive Alternativen!"
(Überschrift ganz oben bitte anklicken)
Allgemein gehalten (bundesweit unterstützbar)
"Stopp der Klärschlammverbrennung-
es gibt positive Alternativen!"
(Überschrift ganz oben bitte anklicken)
14.04.2021 Online-Veranstaltung der grünen zum Thema
Enercity informiert mit fehlerhaftem Vergleich 13.04.2021

"In der öffentlichen Veranstaltung des Planungsausschusses der Gemeinde Isernhagen
lies sich der Enercity-Vertreter Dr. Schüle auf einen Vergleich mit der dezentralen Pyroyse ein und präsentierte eine Auftragsstellungnahme aus der UNI Hannover.
Offensichtlich haben sich die Herren noch nie mit einer dezentralen Pyrolyse beschäftigt, die die vor Ort im Prozess gewonnene Energie einsetzt.
Wir haben versucht dies gegenüber der Gemeinde und dem Vortragenden zu korrigieren, haben aber bisher noch keine Antwort erhalten.
"Daher übersende ich Ihnen als Zusatz-Information für die Ausschussmitglieder eine von der Firma BIOMACON aus Rehburg (Hersteller der Pyrolyseanlage Frohnbach) korrigierte Version im Anhang, die zu einer CO2-Einsparung von rund 11.000 Tonnen pro Jahr kommt. Dabei ist noch nicht einmal die Möglichkeit der CO2-Speicherung im Karbonisat berücksichtigt."
lies sich der Enercity-Vertreter Dr. Schüle auf einen Vergleich mit der dezentralen Pyroyse ein und präsentierte eine Auftragsstellungnahme aus der UNI Hannover.
Offensichtlich haben sich die Herren noch nie mit einer dezentralen Pyrolyse beschäftigt, die die vor Ort im Prozess gewonnene Energie einsetzt.
Wir haben versucht dies gegenüber der Gemeinde und dem Vortragenden zu korrigieren, haben aber bisher noch keine Antwort erhalten.
"Daher übersende ich Ihnen als Zusatz-Information für die Ausschussmitglieder eine von der Firma BIOMACON aus Rehburg (Hersteller der Pyrolyseanlage Frohnbach) korrigierte Version im Anhang, die zu einer CO2-Einsparung von rund 11.000 Tonnen pro Jahr kommt. Dabei ist noch nicht einmal die Möglichkeit der CO2-Speicherung im Karbonisat berücksichtigt."
22.03.2021 Klagebegründung eingereicht!
Wir haben eine umfangreiche Begründung unserer Klage eingereicht, mit dem wir einen Stop der Bauarbeiten erreichen wollen. Kernpunkt ist, dass die Genehmigung gegen EU-Recht verstößt, da nicht alle Regelungen zu Best Verfügbaren Technik (BVT) eingehalten werden.
14.02.2021 Demo am Altwarmbüchner See
Der Umweltschutzverein lädt alle Interessierten ein
am Sonntag den 14.02.2021 um 14 Uhr am Altwarmbüchener See
beim Badestrand der Gemeinde Isernhagen
mit uns gemeinsam gegen die geplante Verbrennungsanlage zu demonstrieren.
am Sonntag den 14.02.2021 um 14 Uhr am Altwarmbüchener See
beim Badestrand der Gemeinde Isernhagen
mit uns gemeinsam gegen die geplante Verbrennungsanlage zu demonstrieren.
06.02.2021 Flyer und Aufkleber sind fertig!
Sie können bei uns abgerufen werden (Tel 051367847) oder hier herunter geladen werden.
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04.02.2021 Klage eingereicht!
Trotz des finanziellen Risikos, haben wir gemäß Vorstandsbeschluss Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht. Es blieb uns keine andere Wahl, da das GAA als Genehmigungsbehörde nicht auf unsere Argumente bezüglich der EU-BVT-Regelungen eingegangen ist. Wir können es gegenüber der Bevölkerung von Isernhagen und Umgebung nicht verantworten, dass uns eine Anlage vor die Nase gesetzt wird, die nicht den neustem Technik-Standard entspricht!
Wir danken unseren Unterstützern, die uns diesen Schritt ermöglichen und freuen uns wenn sich noch mehr Bürger*innen beteiligen.
Wir danken unseren Unterstützern, die uns diesen Schritt ermöglichen und freuen uns wenn sich noch mehr Bürger*innen beteiligen.
03.02.2021 HAZ bringt Leserbrief
Leserbrief zur Berichterstattung über das Bürgerbegehren zum Ausstieg aus der Kohle
Eingereichte Original-Version:
Dem Enercity-Vorstand Marc Hansmann fällt im Artikel „Wir brauchen das Kraftwerk“ vom 23.01.2021wieder nur Verbrennung zur Wärmeerzeugung ein. Er erwähnt als Beispiel die geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Lahe, die ganze sechs Prozent des Fernwärmebedarfs bringen soll. Offensichtlich hängt er damit auch dem Gedanken der „grünen Energie“ nach, mit dem der Versorger das Projekt bewirbt. Leider ist das nicht so: Auch die Verbrennung dieser Biomasse erzeugt das Klimagas CO2. Und zwar nicht zu knapp.
Inzwischen gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen man den Ausstoß des Klimagases auch für die in Hannover geplante Anlage berechnen kann:
Jährlich sollen für die Verbrennung geplanten130.000t Klärschlamm 38.880 t CO2 freigesetzt werden. Hinzu kommen noch die An- und Abtransporte des Verbrennungsmaterials und der
Aschen und Jauche zum und vom zentralen Verbrennungsstandort im Altwarmbüchner Moor.
Diese zentrale Anlage benötigt zur Auslastung obendrein zur Hälfte Material von außerhalb Hannovers.
Dagegen kann man für die dezentrale Pyrolyse wie in der Modellanlage Frohnbach/Sachsen sogar einen positiven ökologischen Fußabdruck ansetzen: Bei gleicher Menge in dezentralen Anlagen kann jährlich eine CO2-Menge von 5850t der Umwelt entzogen werden und als Karbonisat über hunderte von Jahren im Boden gespeichert werden. Zudem bringt dieses Material weitere Vorteile: Pflanzenverfügbares Phosphat und Schutz gegen Austrockung durch Wasserspeicherung.
Was bringt dagegen der sechs prozentige Beitrag zur hannoverschen Fernwärme? Verbrennungsanlagen sind CO2-Schleudern, gegen die die Jugend mit recht auf die Straße zieht. „Positive Energie“ mit der der Energieversorger wirbt, muss anders aussehen. Wir hoffen, dass er Hannover dabei unterstützt, denn: „Hannover-Erneuerbar“ ist der richtige Weg!
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Heidrun und Siegfried Lemke Umweltschutzverein Isernhagen
Eingereichte Original-Version:
Dem Enercity-Vorstand Marc Hansmann fällt im Artikel „Wir brauchen das Kraftwerk“ vom 23.01.2021wieder nur Verbrennung zur Wärmeerzeugung ein. Er erwähnt als Beispiel die geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Lahe, die ganze sechs Prozent des Fernwärmebedarfs bringen soll. Offensichtlich hängt er damit auch dem Gedanken der „grünen Energie“ nach, mit dem der Versorger das Projekt bewirbt. Leider ist das nicht so: Auch die Verbrennung dieser Biomasse erzeugt das Klimagas CO2. Und zwar nicht zu knapp.
Inzwischen gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen man den Ausstoß des Klimagases auch für die in Hannover geplante Anlage berechnen kann:
Jährlich sollen für die Verbrennung geplanten130.000t Klärschlamm 38.880 t CO2 freigesetzt werden. Hinzu kommen noch die An- und Abtransporte des Verbrennungsmaterials und der
Aschen und Jauche zum und vom zentralen Verbrennungsstandort im Altwarmbüchner Moor.
Diese zentrale Anlage benötigt zur Auslastung obendrein zur Hälfte Material von außerhalb Hannovers.
Dagegen kann man für die dezentrale Pyrolyse wie in der Modellanlage Frohnbach/Sachsen sogar einen positiven ökologischen Fußabdruck ansetzen: Bei gleicher Menge in dezentralen Anlagen kann jährlich eine CO2-Menge von 5850t der Umwelt entzogen werden und als Karbonisat über hunderte von Jahren im Boden gespeichert werden. Zudem bringt dieses Material weitere Vorteile: Pflanzenverfügbares Phosphat und Schutz gegen Austrockung durch Wasserspeicherung.
Was bringt dagegen der sechs prozentige Beitrag zur hannoverschen Fernwärme? Verbrennungsanlagen sind CO2-Schleudern, gegen die die Jugend mit recht auf die Straße zieht. „Positive Energie“ mit der der Energieversorger wirbt, muss anders aussehen. Wir hoffen, dass er Hannover dabei unterstützt, denn: „Hannover-Erneuerbar“ ist der richtige Weg!
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Heidrun und Siegfried Lemke Umweltschutzverein Isernhagen
02.02.2021
Flyer, Banner und Demo in Vorbereitung
Wir versuchen durch Aktionen noch den Bau der Anlage zu stoppen:
Flyer und Banner sind im Druck,
Demo am Altwarmbüchener See ist für den 14.02.2021 14:00 bis 15:00 Uhr angemeldet.
Flyer und Banner sind im Druck,
Demo am Altwarmbüchener See ist für den 14.02.2021 14:00 bis 15:00 Uhr angemeldet.

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18.01.2020 GAA contra EU-Recht?
In jüngst versandten kostenpflichtigen Widerspruchsbescheid behauptet das GAA, dass die Regelungen der EU über die Best-Verfügbare-Technik (BVT) für das vorliegende Verfahren noch nicht gelten. Wir haben sie daraufhin mit einer Gegenüberstellung auf die Rechtsauffassung des Umweltbundesamtes hingewiesen, nach der bestimmte Teile nach Veröffentlichung in der gesamten EU verbindlich sind. Leider geht das GAA bisher nicht darauf ein und verweist auf das Klagerecht!
Kernsätze des nachstehenden Dokuments:
UBA: .. sind verbindlich in allen EU-Mitgliedsstaaten anzuwenden. Sie gelten für neue Anlagen unmittelbar nach der Veröffentlichung..
GAA: ..Überführung der BVT-Schlussfolgerungen in nationales Recht erst durch Novellierung der 17. BImSchV erfolgt..
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10.11.2020 Fachaufsichtsbeschwerde gegen Genehmigungspraxis des GAA
Gegen die Praktiken des Gewerbeaufsichtamtes Hannover hat der Umweltschutzverein eine Beschwerde beim Niedersächsischen Umweltministerium eingereicht.
Im Wortlaut heißt es: "wir wenden uns heute an Sie, weil wir das Verfahren zur ersten Teilerrichtungsgenehmigung
für nicht rechtmäßig halten und bitten sie nach Prüfung des Sachverhalts die Einsetzung in den früheren Rechtsstand zu veranlassen."
Wie geht das GAA mit den Einwendern um:
Am 3.11.2020 bekommen wir die Mitteilung, dass das GAA vor 7 Wochen die sofortige Vollziehung der Baugenehmigung angeordnet hat!
Unser Fachgutachten zur Einhaltung der EU-BVT-Richtlinien wurde nicht berücksichtigt, denn der Bescheid wurde schon am 21.09.2020 erteilt.
Schon bei der Mitteilung der Genehmigung hatte das GAA sich Zeit gelassen:
05.08.2020 Genehmigung
10.09.2020 Mitteilung an uns mit der Möglichkeit einer einwöchigen (!) Einwendungsfrist.
Ein perfektes "Hase und Igel-Spiel", dass bei uns Zweifel an der Neutralität des Amtes weckt.
Im Wortlaut heißt es: "wir wenden uns heute an Sie, weil wir das Verfahren zur ersten Teilerrichtungsgenehmigung
für nicht rechtmäßig halten und bitten sie nach Prüfung des Sachverhalts die Einsetzung in den früheren Rechtsstand zu veranlassen."
Wie geht das GAA mit den Einwendern um:
Am 3.11.2020 bekommen wir die Mitteilung, dass das GAA vor 7 Wochen die sofortige Vollziehung der Baugenehmigung angeordnet hat!
Unser Fachgutachten zur Einhaltung der EU-BVT-Richtlinien wurde nicht berücksichtigt, denn der Bescheid wurde schon am 21.09.2020 erteilt.
Schon bei der Mitteilung der Genehmigung hatte das GAA sich Zeit gelassen:
05.08.2020 Genehmigung
10.09.2020 Mitteilung an uns mit der Möglichkeit einer einwöchigen (!) Einwendungsfrist.
Ein perfektes "Hase und Igel-Spiel", dass bei uns Zweifel an der Neutralität des Amtes weckt.
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10.10.2020 Gutachten begründet Widerspruch
Anschreiben an das Gewerbeaufsichtamt als Genehmigungsbehörde:
"im Anhang übersenden wir Ihnen das angekündigte Fachgutachten des IfU- Ingenieurbüro für Umwelttechnik und begründen damit unseren Widerspruch zum Genehmigungsverfahren und ergänzen unsere Stellungname zur sofortigen Vollziehung der Baugenehmigung.
Aus dem Gutachten geht hervor, dass die Genehmigung eine ganze Reihe von BVT-Schlußfolgerungen nicht berücksichtigt. Darüber hinaus sind die genehmigten Emissionsgrenzwerte, die der jeweiligen oberen Grenze der BVT-Bandbreite entsprechen, nicht akzeptabel, da mit der beantragten Anlagentechnik deutlich niedrigere Emissionskonzentrationen erreichbar sind. Weiterhin bitten wir um Überprüfung der Hinweise zur Störfallverordnung.
Daher fordern wir einen Neustart des Genehmigungsverfahrens mit entsprechender Neuauslegung der Unterlagen.
Wir hoffen unserer Widerspruch hinreichend begründet zu haben und erbitten Ihre Stellungnahme.
(korr. Gutachten hochgeladen am 27.10.2020)
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29.09.2020 Erkundung einer weiteren vorbildlichen Anlage zur dezentralen Klärschlamm-veredelung
Umweltschutzverein besichtigt dezentrale Klärschlamm-Pyrolyse in Sachsen
So kann es gehen! Alle Erwartungen erfüllt sahen die Vertreter des Isernhagener Vereins, Mitglieder der Hildesheimer Klärschlamm-Initiative und der Vorsitzende des Grünen Regionsverbandes Hannover in Sachen Emissionen und Transporte.
*Der Standort der Klärschlammbehandlung in Niederfrohna hat eine angepasste Größe und liegt direkt auf dem Kläranlagengelände; jedweder Transport fällt weg.
*Örtliche Klärgas- und Solaranlagen liefern die Energie für die Behandlung; sie gehören zum Klärwerk.
*Bei der Trocknung entsteht kein belastetes Wasser (Brüden) wie bei der geplanten zentralen Hochtemperatur-Verbrennungsanlage in Lahe; es sind also keine Abtransporte per Tankwagen nötig. Und weil man ganz ohne Brüden Kondensation auskommt, muss es auch keine Behandlung dieses sonst nach Trocknung anfallenden stark belasteten und geruchsintensiven Wassers geben.
*Auffallend war, dass die Besucher keinerlei Geruchsbelastung wahrnahmen; nahe Wohnbebauung ist also durchaus ohne einschränkende Abluft möglich.
Der Leiter Dr. Heinrich nahm sich sehr viel Zeit, um nicht nur die Funktion der Anlage, sondern auch die Beweggründe des Verbandes und die politischen Hemmnisse zu erläutern.
Denn bei so vielen Vorteilen sucht man natürlich immer auch die Nachteile.
Das Endprodukt, das Klärschlamm-Karbonisat ist schadstoffarm entsprechend der gesetzlichen Normen. Und es ist durch das pflanzenverfügbare Phosphat sehr gut zur Bodenverbesserung geeignet. Aber: Es ist (noch) nicht für die Landwirtschaft als verkehrsfähig zugelassen.
Will heißen: Der Klärschlamm des Zweckverbandes Frohnbach darf vor der Pyrolyse auf den Acker, nach der Pyrolyse und Reinigung ist das nicht mehr erlaubt!
Über das Warum kann man nur spekulieren. Kann man eventuell mit großen, zentralen Klärschlamm-Verbrennungs-Anlagen mehr verdienen? Haben größere Konzerne mehr Macht, ihre Interessen in der Gesetzgebung durchzusetzen?
Wir alle zahlen dafür – mit steigenden Kosten und mit einem kaputten Klima!
Zum Nachvollziehen und für Nichtteilnehmer das Video der Klärschlammveredelungs-Anlage
Bildunterschrift die Exkursion-TeilnehmerInnen vor der Pyrolyseanlage
(Hersteller Fa. BIOMACON aus Rehburg/Niedersachsen) Niedersachsen
Zweckverband Frohnbach:
Dr. Steffen Heinrich Leiter (Bildmitte)
Klärschlamm Initiative Hildesheim:
Kalle Kothe, Friedel Reinecke, Henry Becker (3 v.r.) vom Umweltschutzverein Isernhagen AK Klärschlamm:
Heidrun Lemke AK-Sprecherin (Bildmitte hinten)
Siegfried Lemke Stellvertr. Vorsitzender (ganz rechts) Bündnis 90/Die Grünen Region Hannover
Julia Stock Vorsitzende (Bildmitte vorn)
20.08.2020
Enercity bestreitet nichteinhaltung von EU-Emissions-Grenzwerte
In einem Schreiben wendet sie sich gegen unsere ursprüngliche Formulierung (rot und Fußnote) in unserem Artikel:
Noch mehr Schadstoff-Emissionen für Isernhagen?
wir veröffentlichen den Brief als Gegendarstellung und lassen die Werte durch einen Gutachter überprüfen!
Noch mehr Schadstoff-Emissionen für Isernhagen?
wir veröffentlichen den Brief als Gegendarstellung und lassen die Werte durch einen Gutachter überprüfen!
Aktuell 19.08.2020:
Einfach so nicht!
Die Monoverbrennung von Klärschlamm soll zukünftig tatsächlich in Lahe stattfinden.
Bis zum 19. August 2020 war die öffentliche Auslegung des Genehmigungsbescheides der Firma Enercity Contracting GmbH terminiert. Jeder Interessierte konnte den Bescheid prüfen. Wir haben ihn gespeichert, denn Widerspruch ist noch bis zum 26.08.2020 möglich.
Pünktlich - mitten in den Sommerferien ohne großen Aufhebens - soll also dieses mehr als fragwürdige Unternehmen seinen Lauf nehmen.
Worum geht es:
Über diese „Kleinigkeit“ ist jetzt der künftige Betreiber einer ähnlichen neuen Müllverbrennungsanlage für Klärschlamm in Stapelfeld gestolpert. „Die Änderungen seien so umfangreich, dass eine erneute Auslegung mit Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich sei“, so der LLUR ( Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) Sprecher Martin Schmidt.
Leider haben wir in Niedersachsen kein LLUR. Aber vielleicht eine ähnliche Institution als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger, deren Selbstzweck es sein sollte, die Umwelt für die Nachwelt bestmöglich zu erhalten.
Der Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V. will aufgrund des vorliegenden Gutachtens eines sachkundigen Anwalts rechtlich gegen dieses Vorhaben angehen und hat bereits Widerspruch eingelegt.
Wir sind davon überzeugt, dass auch unser Bürgermeister Arpad Bogya und der Rat großes Interesse daran haben werden, Nachteile für die Einwohner Isernhagens abzuwenden und uns dabei unterstützen, das geplante Vorhaben abzuwehren.
Wenn Sie nicht möchten dass Altwarmbüchen das „Klo“ von Niedersachsen wird, dann sollten Sie uns unterstützen.
Der Vorstand
Die Monoverbrennung von Klärschlamm soll zukünftig tatsächlich in Lahe stattfinden.
Bis zum 19. August 2020 war die öffentliche Auslegung des Genehmigungsbescheides der Firma Enercity Contracting GmbH terminiert. Jeder Interessierte konnte den Bescheid prüfen. Wir haben ihn gespeichert, denn Widerspruch ist noch bis zum 26.08.2020 möglich.
Pünktlich - mitten in den Sommerferien ohne großen Aufhebens - soll also dieses mehr als fragwürdige Unternehmen seinen Lauf nehmen.
Worum geht es:
- Wir alle wissen, dass die Gülle und Klärschlamm nicht mehr auf die Felder darf.
- Wir kennen mehrere Verfahren, die bereits im Einsatz oder in der Erprobung sind, um dieses Problem zu lösen.
- Die Verbrennung ist nicht alternativlos.
- Wir halten die Verbrennung für den schlechtesten Weg, da zu den Emissionen der Verbrennung noch die Emissionen durch die vielen tausenden von Transporten hinzukommen.
- Wir befürchten, dass die Verbrennung die kostspieligste Lösung ist, sofern überhaupt eine Gesamtbetrachtung stattfindet.
- Wir befürchten, dass ein Kampf um die Fäkalien entstehen wird, um überdimensionierte Anlagen auszulasten.
- Und vor allem:
Über diese „Kleinigkeit“ ist jetzt der künftige Betreiber einer ähnlichen neuen Müllverbrennungsanlage für Klärschlamm in Stapelfeld gestolpert. „Die Änderungen seien so umfangreich, dass eine erneute Auslegung mit Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich sei“, so der LLUR ( Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) Sprecher Martin Schmidt.
Leider haben wir in Niedersachsen kein LLUR. Aber vielleicht eine ähnliche Institution als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger, deren Selbstzweck es sein sollte, die Umwelt für die Nachwelt bestmöglich zu erhalten.
Der Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V. will aufgrund des vorliegenden Gutachtens eines sachkundigen Anwalts rechtlich gegen dieses Vorhaben angehen und hat bereits Widerspruch eingelegt.
Wir sind davon überzeugt, dass auch unser Bürgermeister Arpad Bogya und der Rat großes Interesse daran haben werden, Nachteile für die Einwohner Isernhagens abzuwenden und uns dabei unterstützen, das geplante Vorhaben abzuwehren.
Wenn Sie nicht möchten dass Altwarmbüchen das „Klo“ von Niedersachsen wird, dann sollten Sie uns unterstützen.
Der Vorstand
Noch mehr Schadstoff-Emissionen für Isernhagen?
Klärschlammverbrennung gegen EU-Regeln?
Neben den Luftschadstoffen von Fahrzeug- und Luftverkehr, der durch den zusätzlich LKW-Verkehr für An- und Abtransport für die neue Verbrennungsanlage enorm gesteigert werden soll, belastet der Ausstoß der Müllverbrennungsanlage unsere Atemluft. Deshalb bleibt der Umweltschutzverein bei der Planung der Klärschlammverbrennungsanlage von Enercity in Lahe weiter am Ball. Die erste Teilgenehmigung für die Errichtung ist erteilt worden.
Aus unseren bundesweiten Kontakten wissen wir aber, das es aktuelle EU-Richtlinien zur „best verfügbaren Technik“ (BVT) gibt, die ab sofort gelten, auch wenn sie noch nicht in nationales Recht umgesetzt wurden.
Diese Regelungen begrenzen die Emissionen solcher Anlagen unterhalb der beantragten Werte!
Daher (1), hat Verein form- und fristgerecht Widerspruch gegen diese Genehmigung eingelegt. Wir warten auf eine Stellungnahme von enercity, aus der hervorgeht, dass im Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren die neuesten EU-Werte berücksichtigt wurden.
Ermuntert werden wir dabei durch den Erfolg der Umweltbewegung im Landkreis Stormarn, die Recht bekommen hat, so dass der Antragsteller EEW für die Anlage Stapelfeld die Emissionswerte gegenüber dem ursprünglichen Antrag verbessern und diesen dann neu auslegen muss.
Kritisch waren dabei vor allem die Werte für Staub/Feinstaub, giftige Schwermetalle und Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Salzsäure und Dioxine/Furane, die nach dem EU-Recht zum Teil mehr als halbiert werden sollen.
Das muss auch unsere Forderung sein.
Die Isernhagener Grünen arbeiten ebenfalls an dem Thema und haben ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Die Ausführungen des Fachanwalts ermuntern uns ebenfalls rechtlich gegen das Vorhaben vor zu gehen.
Was hält uns noch davon ab?
Wir brauchen die Unterstützung der Isernhagener und anderer Betroffener:
Schreiben Sie (Leser-) Briefe an die Genehmigungsbehörde, die Gemeinde bzw. lokale Politiker, in denen Sie auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen und unterstützen Sie uns durch steuerlich absetzbare Spenden auf das Konto des Umweltschutzvereins unter dem Stichwort „Klärschlamm“ IBAN: DE76 2505 0180 1056 2027 30, BIC: SPKHDE2HXXX
Siegfried Lemke, Stellv. Vorsitzender
(Artikel für den Blick Nr.15/2020)
(1) Unsere ursprüngliche Formulierung:
"Da die Emissionsbandbreiten, die vom Europarecht vorgegeben sind, in über der Hälfte aller beantragten Emissionswerte von ENERCITY nicht eingehalten werden "
nehmen wir zurück, da wir auf eine Bestätigung von enercity zu diesem Thema warten.
Klärschlammverbrennung gegen EU-Regeln?
Neben den Luftschadstoffen von Fahrzeug- und Luftverkehr, der durch den zusätzlich LKW-Verkehr für An- und Abtransport für die neue Verbrennungsanlage enorm gesteigert werden soll, belastet der Ausstoß der Müllverbrennungsanlage unsere Atemluft. Deshalb bleibt der Umweltschutzverein bei der Planung der Klärschlammverbrennungsanlage von Enercity in Lahe weiter am Ball. Die erste Teilgenehmigung für die Errichtung ist erteilt worden.
Aus unseren bundesweiten Kontakten wissen wir aber, das es aktuelle EU-Richtlinien zur „best verfügbaren Technik“ (BVT) gibt, die ab sofort gelten, auch wenn sie noch nicht in nationales Recht umgesetzt wurden.
Diese Regelungen begrenzen die Emissionen solcher Anlagen unterhalb der beantragten Werte!
Daher (1), hat Verein form- und fristgerecht Widerspruch gegen diese Genehmigung eingelegt. Wir warten auf eine Stellungnahme von enercity, aus der hervorgeht, dass im Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren die neuesten EU-Werte berücksichtigt wurden.
Ermuntert werden wir dabei durch den Erfolg der Umweltbewegung im Landkreis Stormarn, die Recht bekommen hat, so dass der Antragsteller EEW für die Anlage Stapelfeld die Emissionswerte gegenüber dem ursprünglichen Antrag verbessern und diesen dann neu auslegen muss.
Kritisch waren dabei vor allem die Werte für Staub/Feinstaub, giftige Schwermetalle und Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Salzsäure und Dioxine/Furane, die nach dem EU-Recht zum Teil mehr als halbiert werden sollen.
Das muss auch unsere Forderung sein.
Die Isernhagener Grünen arbeiten ebenfalls an dem Thema und haben ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Die Ausführungen des Fachanwalts ermuntern uns ebenfalls rechtlich gegen das Vorhaben vor zu gehen.
Was hält uns noch davon ab?
Wir brauchen die Unterstützung der Isernhagener und anderer Betroffener:
Schreiben Sie (Leser-) Briefe an die Genehmigungsbehörde, die Gemeinde bzw. lokale Politiker, in denen Sie auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen und unterstützen Sie uns durch steuerlich absetzbare Spenden auf das Konto des Umweltschutzvereins unter dem Stichwort „Klärschlamm“ IBAN: DE76 2505 0180 1056 2027 30, BIC: SPKHDE2HXXX
Siegfried Lemke, Stellv. Vorsitzender
(Artikel für den Blick Nr.15/2020)
(1) Unsere ursprüngliche Formulierung:
"Da die Emissionsbandbreiten, die vom Europarecht vorgegeben sind, in über der Hälfte aller beantragten Emissionswerte von ENERCITY nicht eingehalten werden "
nehmen wir zurück, da wir auf eine Bestätigung von enercity zu diesem Thema warten.
BauGenehmigung noch nicht erteilt!?
02.06.2020 Die Medien berichten, dass enercity den Zuschlag für die Verwertung des Hannoverschen Klärschlamms gewonnen hat. Dem uninformierten Leser wir dabei suggeriert, dass das Genehmigungsverfahren gelaufen ist.
Auch bestärkt die Baufeldvorbereitung den Eindruck. Unseres Wissens liegt eine Baugenehmigung nicht vor, u.a. weil wir auf Grund eines Hinweises des Umweltnetznetzwerks Hamburg uns an die Genehmigungsbehörde (GAA=Gewerbeaufsichtamt Hannover) gewendet haben und die Anwendung der BVT-Richtlinie (Best verfügbare Technik) der EU gefordert haben. Nach unserer Ansicht muss das Verfahren neu ausgelegt werden, da der Antrag noch vor Veröffentlichung (November 2019) eingereicht wurde und diese sofort gilt. Das GAA sagte im Februar eine Prüfung zu. Die endültige Antwort steht noch aus.
aktualisiert: Heute Nachmittag kam die Nachricht des GAA, in der es heißt:
"Die Zulassung des vorzeitigen Beginns wurde der enercity Contracting GmbH mit Bescheid vom 07.02.2020 (Az. 911001991/H 19-048), unter postalischer Zustellung vom 12.02.2020, erteilt.
Über die vorgenannte Zulassung waren Sie nicht zu informieren. Das Zulassungsverfahren ist nach der Verfahrensordnung nichtförmlich, d. h. ohne Öffentlichkeitsbeteiligung zu führen.
Für einen Widerspruch gegen den Zulassungsbescheid gelten insofern die allgemeinen Regeln. Hierfür müssten Sie geltend machen, durch den konkreten Zulassungsgegenstand in Ihren Rechten verletzt zu sein."
Der Umweltschutzverein prüft nun, ob ein Widerspruch sinnvoll ist, weil die EU-Richtlinie zur Thema BVT (best verfügbare Technik) nicht Inhalt des Genehmigungsverfahrens war!
Auch bestärkt die Baufeldvorbereitung den Eindruck. Unseres Wissens liegt eine Baugenehmigung nicht vor, u.a. weil wir auf Grund eines Hinweises des Umweltnetznetzwerks Hamburg uns an die Genehmigungsbehörde (GAA=Gewerbeaufsichtamt Hannover) gewendet haben und die Anwendung der BVT-Richtlinie (Best verfügbare Technik) der EU gefordert haben. Nach unserer Ansicht muss das Verfahren neu ausgelegt werden, da der Antrag noch vor Veröffentlichung (November 2019) eingereicht wurde und diese sofort gilt. Das GAA sagte im Februar eine Prüfung zu. Die endültige Antwort steht noch aus.
aktualisiert: Heute Nachmittag kam die Nachricht des GAA, in der es heißt:
"Die Zulassung des vorzeitigen Beginns wurde der enercity Contracting GmbH mit Bescheid vom 07.02.2020 (Az. 911001991/H 19-048), unter postalischer Zustellung vom 12.02.2020, erteilt.
Über die vorgenannte Zulassung waren Sie nicht zu informieren. Das Zulassungsverfahren ist nach der Verfahrensordnung nichtförmlich, d. h. ohne Öffentlichkeitsbeteiligung zu führen.
Für einen Widerspruch gegen den Zulassungsbescheid gelten insofern die allgemeinen Regeln. Hierfür müssten Sie geltend machen, durch den konkreten Zulassungsgegenstand in Ihren Rechten verletzt zu sein."
Der Umweltschutzverein prüft nun, ob ein Widerspruch sinnvoll ist, weil die EU-Richtlinie zur Thema BVT (best verfügbare Technik) nicht Inhalt des Genehmigungsverfahrens war!
Veranstaltungsbericht
Leider war auf unserer Veranstaltung trotz Einladung keine Presse vertreten. Wir haben daher in Gemeinschaftsarbeit einen Bericht erstellt, der höffentlich auch im nächsten "Blick in die Gemeinde" erscheint. Ob die Lokalpresse den Bericht bringt ist fraglich.
Pflanzenkohle - ein heißes Thema für einen kühlen Planeten
Stellen Sie sich vor:
Hunderte Laster mit Klärschlamm -nicht nur aus Hannover - fahren Richtung Mülldeponie in Lahe/
Altwarmbüchen. Die LKW werden eingesetzt, um dort eine geplante große Monoklärschlamm-
Verbrennungsanlage zu füttern. Noch mehr Verbrennung, noch mehr schädliche Abluft, noch mehr
Verkehr an unserer Gemeindegrenze.
Ähnliche Schreckensbilder sind jetzt schon auf unseren Autobahnen zu erleben. Sie werden noch
mehr, wenn nach den Plänen von EEW, Enercity, Gelsenwasser u.a. der in Verruf geratene
Klärschlamm gewinnbringend in zentralen Großanlagen verbrannt werden wird. In der Diskussion
kam heraus, dass allein in Norddeutschland 8 neue Anlagen geplant werden (s. Bild).
Am 24.1.2020 hatten der Umweltschutzverein und die Grünen Isernhagen ins Gasthaus Dehne
eingeladen, um Alternativen für die Klärschlammbehandlung zu erörtern. Frau Dr. Ing. Veser, die
Vorsitzende des Fachverbands Pflanzenkohle e.V. aus Leonberg eröffnete mit ihrem Vortrag dem
zahlreich erschienenen fachlich interessierten Publikum allerdings sehr positive Ausblicke. Wir
wissen, dass zum Schutz von Böden und Grundwasser die Gesetzesregelungen zur
Klärschlammbehandlung (EU und Bund) vorsehen, dass Schadstoffe eliminiert und lebenswichtige
Phosphate wieder in den Kreislauf zurückzuführen sind. Wichtig ist auch zu wissen, dass eine
Hochtemperaturverbrennung nicht zwingend vorgeschrieben ist. Das Bundeskabinett schlug sogar
vor, die Forschung möge alternative Wege zur Verbrennung finden.
Die gespannt lauschende Zuhörerschaft bekam Einblicke in ein neues Verfahren über die Herstellung
von Pflanzenkohle. Aus pflanzlichen Reststoffen wie z. B. Grüngut entsteht unter sauerstoffarmen
Bedingungen Pflanzenkohle. Ebenso kann die Klärschlammbehandlung durchgeführt werden. Das
Verfahren nennt man Pyrolyse.
Bei diesem Verfahren ist der Phosphor pflanzenverfügbar noch vorhanden, somit sind komplizierte
und superteure Rückholverfahren obsolet. Der anwesende Hersteller einer Pyrolyseanlage
(Biomacon) aus Rehburg bestätigte , dass die Schadstoffe auch in diesen Anlagen entsprechend der
gesetzlichen Vorschriften eliminiert werden. Ebenso gelöst ist das Problem der Überdüngung.
Pflanzenkohle bzw. das Klärschlammkarbonisat wird durch Naturdung aufgeladen und gibt dann die
Nährstoffe über Mikroorganismen direkt an die Pflanze ab. Die Auswaschung von Nährstoffen in das
Grundwasser wird bis zu 80% reduziert. Während fossile Kohlen hauptsächlich als Brennstoff zum
Einsatz kommen, nutzt man Pflanzenkohle als festen Hilfsstoff für fruchtbare Böden, in der
Tierhaltung (analog zur Humanmedizin: Kohletabletten zur Schadstoffadsorption bei Magen/Darm-
Infekten), als Filter und in vielen anderen Bereichen. Der in ihr enthaltene Kohlenstoff bleibt zum
größten Teil über 2000 Jahre stabil im Boden und somit wird CO2 der Atmosphäre entzogen – eine
Hilfe beim Kampf gegen die Klimakrise.
Besonders smart bei diesen Verfahren ist die Möglichkeit, diese direkt an die Klärwerke anzubinden.
Die langen An- und Abtransporte, teilweise schon heute durchs ganze Bundesgebiet und bis ins
nahegelegene Ausland, entfallen.
Warum also soll hier eine große Monoklärschlamm-Verbrennungsanlage entstehen, wenn es billigere
und einfachere Möglichkeiten der Klärschlammbehandlung gibt? Diese Frage diskutierten wir mit
Bürgern und Bürgerinnen aus Hildesheim, Stapelfeld und anderen Orten, die ebenfalls die gleichen
Probleme vor die Haustür gesetzt bekommen sollen.
Seien Sie sicher. Es wird auf jeden Fall eine Vernetzung von Bürgerinitiativen geben, um den
„Entscheidern“ -unseren gewählten Volksvertretern- Informationen nach neuester Forschung und
Wissenschaft zu geben, damit sie im Sinne der Bürger und Bürgerinnen auch fundierte neue
Entscheidungen herbeiführen können. Wir sind es leid, immer mehr Schadstoffe einzuatmen und
dafür auch noch überhöhte Gebühren zu zahlen.
Wie Frau Dr. Veser am Schluss resümierte: Die Welt ist in Bewegung, und wir müssen uns anpassen
und nicht dagegenstellen.
Zusatzinfo: In der Diskussion und anderen Veranstaltungen wurde auf eine andere Pyrolyse-Anlage hingewiesen (neben der ganz unten dokumentierten von Pyreg). Dr. Heinrich vom Zweckverband Frohnbach (Sachsen) erläutert die Vorzüge (Min.8). Sie läuft inzwischen:
Pflanzenkohle - ein heißes Thema für einen kühlen Planeten
Stellen Sie sich vor:
Hunderte Laster mit Klärschlamm -nicht nur aus Hannover - fahren Richtung Mülldeponie in Lahe/
Altwarmbüchen. Die LKW werden eingesetzt, um dort eine geplante große Monoklärschlamm-
Verbrennungsanlage zu füttern. Noch mehr Verbrennung, noch mehr schädliche Abluft, noch mehr
Verkehr an unserer Gemeindegrenze.
Ähnliche Schreckensbilder sind jetzt schon auf unseren Autobahnen zu erleben. Sie werden noch
mehr, wenn nach den Plänen von EEW, Enercity, Gelsenwasser u.a. der in Verruf geratene
Klärschlamm gewinnbringend in zentralen Großanlagen verbrannt werden wird. In der Diskussion
kam heraus, dass allein in Norddeutschland 8 neue Anlagen geplant werden (s. Bild).
Am 24.1.2020 hatten der Umweltschutzverein und die Grünen Isernhagen ins Gasthaus Dehne
eingeladen, um Alternativen für die Klärschlammbehandlung zu erörtern. Frau Dr. Ing. Veser, die
Vorsitzende des Fachverbands Pflanzenkohle e.V. aus Leonberg eröffnete mit ihrem Vortrag dem
zahlreich erschienenen fachlich interessierten Publikum allerdings sehr positive Ausblicke. Wir
wissen, dass zum Schutz von Böden und Grundwasser die Gesetzesregelungen zur
Klärschlammbehandlung (EU und Bund) vorsehen, dass Schadstoffe eliminiert und lebenswichtige
Phosphate wieder in den Kreislauf zurückzuführen sind. Wichtig ist auch zu wissen, dass eine
Hochtemperaturverbrennung nicht zwingend vorgeschrieben ist. Das Bundeskabinett schlug sogar
vor, die Forschung möge alternative Wege zur Verbrennung finden.
Die gespannt lauschende Zuhörerschaft bekam Einblicke in ein neues Verfahren über die Herstellung
von Pflanzenkohle. Aus pflanzlichen Reststoffen wie z. B. Grüngut entsteht unter sauerstoffarmen
Bedingungen Pflanzenkohle. Ebenso kann die Klärschlammbehandlung durchgeführt werden. Das
Verfahren nennt man Pyrolyse.
Bei diesem Verfahren ist der Phosphor pflanzenverfügbar noch vorhanden, somit sind komplizierte
und superteure Rückholverfahren obsolet. Der anwesende Hersteller einer Pyrolyseanlage
(Biomacon) aus Rehburg bestätigte , dass die Schadstoffe auch in diesen Anlagen entsprechend der
gesetzlichen Vorschriften eliminiert werden. Ebenso gelöst ist das Problem der Überdüngung.
Pflanzenkohle bzw. das Klärschlammkarbonisat wird durch Naturdung aufgeladen und gibt dann die
Nährstoffe über Mikroorganismen direkt an die Pflanze ab. Die Auswaschung von Nährstoffen in das
Grundwasser wird bis zu 80% reduziert. Während fossile Kohlen hauptsächlich als Brennstoff zum
Einsatz kommen, nutzt man Pflanzenkohle als festen Hilfsstoff für fruchtbare Böden, in der
Tierhaltung (analog zur Humanmedizin: Kohletabletten zur Schadstoffadsorption bei Magen/Darm-
Infekten), als Filter und in vielen anderen Bereichen. Der in ihr enthaltene Kohlenstoff bleibt zum
größten Teil über 2000 Jahre stabil im Boden und somit wird CO2 der Atmosphäre entzogen – eine
Hilfe beim Kampf gegen die Klimakrise.
Besonders smart bei diesen Verfahren ist die Möglichkeit, diese direkt an die Klärwerke anzubinden.
Die langen An- und Abtransporte, teilweise schon heute durchs ganze Bundesgebiet und bis ins
nahegelegene Ausland, entfallen.
Warum also soll hier eine große Monoklärschlamm-Verbrennungsanlage entstehen, wenn es billigere
und einfachere Möglichkeiten der Klärschlammbehandlung gibt? Diese Frage diskutierten wir mit
Bürgern und Bürgerinnen aus Hildesheim, Stapelfeld und anderen Orten, die ebenfalls die gleichen
Probleme vor die Haustür gesetzt bekommen sollen.
Seien Sie sicher. Es wird auf jeden Fall eine Vernetzung von Bürgerinitiativen geben, um den
„Entscheidern“ -unseren gewählten Volksvertretern- Informationen nach neuester Forschung und
Wissenschaft zu geben, damit sie im Sinne der Bürger und Bürgerinnen auch fundierte neue
Entscheidungen herbeiführen können. Wir sind es leid, immer mehr Schadstoffe einzuatmen und
dafür auch noch überhöhte Gebühren zu zahlen.
Wie Frau Dr. Veser am Schluss resümierte: Die Welt ist in Bewegung, und wir müssen uns anpassen
und nicht dagegenstellen.
Zusatzinfo: In der Diskussion und anderen Veranstaltungen wurde auf eine andere Pyrolyse-Anlage hingewiesen (neben der ganz unten dokumentierten von Pyreg). Dr. Heinrich vom Zweckverband Frohnbach (Sachsen) erläutert die Vorzüge (Min.8). Sie läuft inzwischen:
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Handlungs-empfehlungenSeite 1 : Hier könnte unserer Abfallwirtschaftsbetrieb AHA ein wertvolleres Produkt als Kompost erzeugen und gleichzeitig etwas für die CO2-Rückholung tun
Seite 2: Hier gibt es Empfehlungen was Kommunen mit eigenen Kläranlagen (unter 100.000 EGW) tun können. Seite 3: hier ist zusammengestellt was sich Land Niedersachsen und angrenzend tut (Netzwerk gegen den Verbrennungswahn) |
Pflanzenkohle -
ein heißes Thema für einen kühlen Planeten

Der Umweltschutzverein lädt ein zu Vortrag und Diskussion:
am 24.01.2020 19:30 h,
Gasthaus Dehne, Am Ortfelde 59, 30916 Isernhagen NB
In der Tradition der Isernhagener Umweltgespräche soll eine Brücke geschlagen werden zwischen den aktuellen Themen Klimaschutz- und Bauernprotesten. Hintergrund: Anlässlich der Pläne der Stadt Hannover für eine neue zentrale Verbrennungsanlage für Klärschlamm im Altwarmbüchener Moor hat sich in Isernhagen ein Arbeitskreis gebildet. Dieser befasst sich seit 2 Jahren mit Alternativen zur Hochtemperaturverbrennung.
Über die thematische Verbindung zu einem dezentralen Verfahren der Klärschlammbehandlung
und über befreundete Verbände ist der Umweltschutzverein in Kontakt mit der Stoffstromexpertin
Frau Dr. Ing. Susanne Veser
aus Leonberg getreten. Sie leitet dort ein Ingenieurbüro und ist zugleich erste
Vorsitzende des Fachverbandes Pflanzenkohle.
Sie wird den einführenden Vortrag halten und danach ist Raum für eine abendfüllende Diskussion, in der auch Gelegenheit ist, die Rolle der Landwirtschaft in der aktuellen Klimadiskussion zu thematisieren. Auch dazu kann Frau Dr. Veser kompetente Antworten bieten, denn sie berät das Forschungsprojekt Landwirtschaft 5.0, das an der Hochschule Offenburg in Verbindung mit einigen Höfen in Süddeutschland durchgeführt wird.
Die Isernhägener Grünen unterstützen die Veranstaltung im Rahmen der Zusammenarbeit bei der Suche nach einer klimafreundlichen Alternative zur Klärschlamm-Verbrennung.
Es ist mittlerweile weithin akzeptiert, dass der Ausstoß von Kohlendioxid drastisch minimiert werden muss, um die Erderwärmung zu stoppen. Neue Untersuchungen belegen, dass allein diese Maßnahmen nicht ausreichen werden, um die Wende zu schaffen. Vielmehr gilt es, aktiv Kohlendioxid der Atmosphäre zu entziehen.
Wie können wir in der Region Hannover zum Schutz des Klimas beitragen?
Wie können die Phosphate des Klärschlamms noch weiterhin in der Landwirtschaft als Dünger genutzt werden?
Wie hoch wird jeder Haushalt mit der geplanten Klärschlammentsorgung durch Transport und Verbrennung belastet?
Nicht nur denen, die beim Gärtnern und Beackern der Felder die extremen Temperaturschwankungen bemerkt haben, kann dieser Abend Ideen und Anregungen bieten.
am 24.01.2020 19:30 h,
Gasthaus Dehne, Am Ortfelde 59, 30916 Isernhagen NB
In der Tradition der Isernhagener Umweltgespräche soll eine Brücke geschlagen werden zwischen den aktuellen Themen Klimaschutz- und Bauernprotesten. Hintergrund: Anlässlich der Pläne der Stadt Hannover für eine neue zentrale Verbrennungsanlage für Klärschlamm im Altwarmbüchener Moor hat sich in Isernhagen ein Arbeitskreis gebildet. Dieser befasst sich seit 2 Jahren mit Alternativen zur Hochtemperaturverbrennung.
Über die thematische Verbindung zu einem dezentralen Verfahren der Klärschlammbehandlung
und über befreundete Verbände ist der Umweltschutzverein in Kontakt mit der Stoffstromexpertin
Frau Dr. Ing. Susanne Veser
aus Leonberg getreten. Sie leitet dort ein Ingenieurbüro und ist zugleich erste
Vorsitzende des Fachverbandes Pflanzenkohle.
Sie wird den einführenden Vortrag halten und danach ist Raum für eine abendfüllende Diskussion, in der auch Gelegenheit ist, die Rolle der Landwirtschaft in der aktuellen Klimadiskussion zu thematisieren. Auch dazu kann Frau Dr. Veser kompetente Antworten bieten, denn sie berät das Forschungsprojekt Landwirtschaft 5.0, das an der Hochschule Offenburg in Verbindung mit einigen Höfen in Süddeutschland durchgeführt wird.
Die Isernhägener Grünen unterstützen die Veranstaltung im Rahmen der Zusammenarbeit bei der Suche nach einer klimafreundlichen Alternative zur Klärschlamm-Verbrennung.
Es ist mittlerweile weithin akzeptiert, dass der Ausstoß von Kohlendioxid drastisch minimiert werden muss, um die Erderwärmung zu stoppen. Neue Untersuchungen belegen, dass allein diese Maßnahmen nicht ausreichen werden, um die Wende zu schaffen. Vielmehr gilt es, aktiv Kohlendioxid der Atmosphäre zu entziehen.
Wie können wir in der Region Hannover zum Schutz des Klimas beitragen?
Wie können die Phosphate des Klärschlamms noch weiterhin in der Landwirtschaft als Dünger genutzt werden?
Wie hoch wird jeder Haushalt mit der geplanten Klärschlammentsorgung durch Transport und Verbrennung belastet?
Nicht nur denen, die beim Gärtnern und Beackern der Felder die extremen Temperaturschwankungen bemerkt haben, kann dieser Abend Ideen und Anregungen bieten.
26.01.2020 LBU schreibt an die Stadt Hannover:
"Der LBU fordert deshalb die Landeshauptstadt Hannover auf, ihr Konzept der Klärschlammentsorgung durch ein unabhängiges Gutachten im Vergleich zu Alternativen zu untersuchen. Ebenso ist darzulegen, welche Schadstoffbelastung des Klärschlamms vorliegt und wie man den Eintrag dieser Schadstoffe vermeiden kann." 23.01.2020 "Klärschlammverbrennung am Hildesheimer Hafen" Informationsveranstaltung in der voll besetzten Sporthalle Hasede, Kontakt mit der örtlichen BI 07.01.2020 Informationsgespräch mit Frau Dr. Zapreva Vorstand Enercity) 04.12.2019 10-16 Uhr Erörterungstermin des Gewerbeaufsichtsamt der Einwendungen zur KVA Lahe 30.11.2019 Mitgliederversammlung des LBU (Landesverband der Bürgerinitiativen Niedersachsen) Antrag zum Thema Klärschlamm-Alternativen wurde einstimmig angenommen. 20.11.2019 Besuch der Käranlage Burgdorf |
Weitere Termine des AK Klärschlamm
|
Heidrun Lemke von unserem Arbeitskreis zu Gast auf dem roten Sofa. Sie plädiert gegen zentrale Verbrennungsanlagen und für dezentrale Verfahren der Klärschlammbehandlung.
Presseberichte: HAZ-Burgdorf Altkreisblitz Marktspiegel Burgdorf |
Anhörung von Burgdorfer Parteien am 02.12.19:
|
Aktueller Artikel im Isernhagener Blick

Umweltschutzverein kritisiert Klärschlamm-Pläne der Stadt Hannover
Schon seit Bekanntwerden der Pläne für eine weitere Verbrennungsanlage an unserer Gemeindegrenze waren Mitglieder des Isernhagener Vereins skeptisch und kritisierten in einer Petition die anfallenden zusätzlichen Emissionen. Die Forderung nach einer neutralen Bewertung des Verfahrens wurde leider verworfen. Ein persönliches Vorsprechen unserer Arbeitskreismitglieder bei der zuständigen Umwelt-Dezernentin ließ nicht erkennen, dass über unsere Vorschläge nachgedacht wird. Auch nachdem nun das Ausschreibungsverfahren gestoppt wurde, hält die Stadt nicht inne und denkt neu nach! Mit über 30 schweren LKW pro Werktag soll der Klärschlamm nicht nur aus Hannover, sondern auch von außerhalb des Großraumes angefahren werden. Nach Einsicht in die Planungsunterlagen von Enercity kommen weitere brisante Fakten ans Tageslicht:
1) Die anfallenden 60.000 Tonnen pro Jahr(t/a) Brüdenkondensate (Jauche) sollen in Tanklastwagen zur Firma Nord GmbH nach Ganderkesee zur weiteren „Behandlung" transportiert werden. Dies bedeutet jeden Werktag 280 km Hin- und Rücktransport mit 10 schweren Tankwagen u.a. auf der überlasteten A1 südlich von Bremen.
2) 20.500 t/a Rost- und Kesselasche will Enercity staubförmig auf die Deponie Kolenfeld verbringen.
3) Dankenswerterweise hat das Umweltamt unserer Gemeinde ebenfalls Einspruch erhoben, weil u.a. die Emmissionen von Lärm und Abgasen (Feinstaub etc.) nicht auf unser Gemeindegebiet berücksichtigt wurden. Immerhin liegt Isernhagen in der Hauptwindrichtung.
Unser Arbeitskreis kritisiert in einem Brief an die hannoversche Erste Stadträtin dieses Verfahren der zentralen Klärschlamm-Verbrennung und bietet weitere Gespräche an. In Zeiten, in denen es um die Verminderung von Kohlendioxid-Emissionen geht, ist es unverandwortlich neue Verbrennungsanlagen zu bauen. Es ist wünschenswert, dass die Isernhagener Bevölkerung sich in dieser Frage, die angesichts der Klimaschutzdebatte auf den Nägeln brennt, engagiert. Unser Verein bietet dafür ein Forum. Näheres auf unserer Homepage: www.umweltschutzverein.de unter „Arbeitskreis Klärschlamm".
Wen interessiert das denn? (Nr. 14/12.07.2019)
In der Presse stand doch: Es ist eine „grüne Anlage“ und noch dazu win-win. Alles ist doch ok!
Wirklich?
Die Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm in Lahe, gleich neben der Müllverbrennungsanlage wird in der Südwest- Windrichtung zu Isernhagen entstehen. Unsere Hauptwindrichtung! Sie soll 135 000 t Klärschlamm pro Jahr verbrennen. Der Klärschlamm ist toxisch und darf laut Gesetz von 2017 wegen strengerer Düngeregelungen so nicht mehr auf die Felder verbracht werden.
So entsteht die Idee, wie auch beim Abfall, verbrennen wir ihn doch einfach und wir sind die Sorgen los.
Diese kommen aber gewiss wieder!!
Spätestens seit dem Klimaschutzbericht der Bundesrepublik weiß sogar jedes Schulkind, dass jegliche Verbrennung dem Klima schadet und sie daher vermieden werden muss.
Also, es muss eine Alternative her.
Im Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V. hat sich daraufhin eine sog. „Klärschlammgruppe“ gebildet. Nachdem in der Gemeinde das Konzept „Klärschlammmonoverbrennung“ vorgestellt wurde, haben wir uns schlau gemacht. Und siehe da, wir sind fündig geworden. Die Alternative steht im Rheinland und diese haben wir besichtigt.
In Linz-Unkel steht ein Pilotprojekt, die sog. Pyreg-Anlage.
Dort wird an der Kläranlage – am Standort wo der Klärschlamm anfällt – dieser durch ein Pyrolyseverfahren „entgiftet“.
Es entsteht ein Carbonisat, in dem die lebensnotwendigen Phosphate noch enthalten sind. Im Gegensatz zur Hochtemperaturverbrennung sind diese schon verfügbar und nicht in der Asche verglast. (Die Fachleute wissen wovon ich rede).
Der Standort direkt an der Kläranlage hat den weiteren Vorteil, dass durch das „Gas der Kläranlage“der Klärschlamm vor Ort vorgetrocknet wird, damit er überhaupt brennbar wird.
Dann wird unter Sauerstoff-Ausschluss der Klärschlamm bei ca. 600 °C verglüht. Die Toxine, Hormone, Medikamente und Schwermetalle etc. werden unschädlich gemacht bzw. in Aktivkohlefiltern aufgefangen.
Das auf diese Weise hergestellte Produkt ist nun pflanzenverfügbar und für die Landwirtschaft verwertbar. Ein echtes Recyclingprodukt. Wie schon hunderte Jahre vor uns, als die Fäkalien unbehandelt für die Ernährung der Menschen auf die Felder gebracht wurden.
Der Ausschuss „Planen und Bauen“ der Gemeinde Isernhagen wurde vor einigen Tagen von uns auf dieses Verfahren aufmerksam gemacht. Die Vertreter von Enercity, die für die Planung der Monoverbrennungsanlage zuständig sind, haben sich, ebenso wie die Gemeindevertreter sehr interessiert gezeigt.
Der Planer von Enercity bot an, ein weiteres Gespräch mit uns zu führen, da ihnen die Pyreg-Anlage zumindest bekannt sei.
Hoffen wir, dass die bereits laufenden Planungen noch flexible Handlungsmöglichkeiten zulassen.
Wir liegen nicht nur in der Abluftfahne, auch die An- und Abfahrten schwerer LKW zum jetzigen AHA-Gelände werden uns ebenfalls auf der A2 und A7 tangieren und uns zu schaffen machen. (Auf der A9 verunglückte diese Woche ein Gefahrguttransport mit Klärschlamm)
Ganz nebenbei gesagt soll unser Isernhagener Klärschlamm, der in Langenhagen lagert, nach Hildesheim gekarrt werden. Für Lahe werden dann Klärschlammlieferanten in noch weiterem Umkreis gesucht. (Der Treibstoff scheint immer noch zu billig und die Autobahn nicht voll genug zu sein.)
Unsere Meinung ist:
Die beste mittelfristige und bezahlbare Alternative ist zur Zeit die dezentrale Behandlung am Klärwerk. Sie ist ein „echtes“ Recycling und spart jede Menge CO2 ein. Mensch und Umwelt, ob in Isernhagen oder anderswo bundesweit werden davon profitieren.
Hast du Interesse bei uns mitzuarbeiten oder deine Erfahrungen und Kenntnisse mit einzubringen?
So bist du bei uns herzlich willkommen.
Heidrun Lemke
Schon seit Bekanntwerden der Pläne für eine weitere Verbrennungsanlage an unserer Gemeindegrenze waren Mitglieder des Isernhagener Vereins skeptisch und kritisierten in einer Petition die anfallenden zusätzlichen Emissionen. Die Forderung nach einer neutralen Bewertung des Verfahrens wurde leider verworfen. Ein persönliches Vorsprechen unserer Arbeitskreismitglieder bei der zuständigen Umwelt-Dezernentin ließ nicht erkennen, dass über unsere Vorschläge nachgedacht wird. Auch nachdem nun das Ausschreibungsverfahren gestoppt wurde, hält die Stadt nicht inne und denkt neu nach! Mit über 30 schweren LKW pro Werktag soll der Klärschlamm nicht nur aus Hannover, sondern auch von außerhalb des Großraumes angefahren werden. Nach Einsicht in die Planungsunterlagen von Enercity kommen weitere brisante Fakten ans Tageslicht:
1) Die anfallenden 60.000 Tonnen pro Jahr(t/a) Brüdenkondensate (Jauche) sollen in Tanklastwagen zur Firma Nord GmbH nach Ganderkesee zur weiteren „Behandlung" transportiert werden. Dies bedeutet jeden Werktag 280 km Hin- und Rücktransport mit 10 schweren Tankwagen u.a. auf der überlasteten A1 südlich von Bremen.
2) 20.500 t/a Rost- und Kesselasche will Enercity staubförmig auf die Deponie Kolenfeld verbringen.
3) Dankenswerterweise hat das Umweltamt unserer Gemeinde ebenfalls Einspruch erhoben, weil u.a. die Emmissionen von Lärm und Abgasen (Feinstaub etc.) nicht auf unser Gemeindegebiet berücksichtigt wurden. Immerhin liegt Isernhagen in der Hauptwindrichtung.
Unser Arbeitskreis kritisiert in einem Brief an die hannoversche Erste Stadträtin dieses Verfahren der zentralen Klärschlamm-Verbrennung und bietet weitere Gespräche an. In Zeiten, in denen es um die Verminderung von Kohlendioxid-Emissionen geht, ist es unverandwortlich neue Verbrennungsanlagen zu bauen. Es ist wünschenswert, dass die Isernhagener Bevölkerung sich in dieser Frage, die angesichts der Klimaschutzdebatte auf den Nägeln brennt, engagiert. Unser Verein bietet dafür ein Forum. Näheres auf unserer Homepage: www.umweltschutzverein.de unter „Arbeitskreis Klärschlamm".
Wen interessiert das denn? (Nr. 14/12.07.2019)
In der Presse stand doch: Es ist eine „grüne Anlage“ und noch dazu win-win. Alles ist doch ok!
Wirklich?
Die Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm in Lahe, gleich neben der Müllverbrennungsanlage wird in der Südwest- Windrichtung zu Isernhagen entstehen. Unsere Hauptwindrichtung! Sie soll 135 000 t Klärschlamm pro Jahr verbrennen. Der Klärschlamm ist toxisch und darf laut Gesetz von 2017 wegen strengerer Düngeregelungen so nicht mehr auf die Felder verbracht werden.
So entsteht die Idee, wie auch beim Abfall, verbrennen wir ihn doch einfach und wir sind die Sorgen los.
Diese kommen aber gewiss wieder!!
Spätestens seit dem Klimaschutzbericht der Bundesrepublik weiß sogar jedes Schulkind, dass jegliche Verbrennung dem Klima schadet und sie daher vermieden werden muss.
Also, es muss eine Alternative her.
Im Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V. hat sich daraufhin eine sog. „Klärschlammgruppe“ gebildet. Nachdem in der Gemeinde das Konzept „Klärschlammmonoverbrennung“ vorgestellt wurde, haben wir uns schlau gemacht. Und siehe da, wir sind fündig geworden. Die Alternative steht im Rheinland und diese haben wir besichtigt.
In Linz-Unkel steht ein Pilotprojekt, die sog. Pyreg-Anlage.
Dort wird an der Kläranlage – am Standort wo der Klärschlamm anfällt – dieser durch ein Pyrolyseverfahren „entgiftet“.
Es entsteht ein Carbonisat, in dem die lebensnotwendigen Phosphate noch enthalten sind. Im Gegensatz zur Hochtemperaturverbrennung sind diese schon verfügbar und nicht in der Asche verglast. (Die Fachleute wissen wovon ich rede).
Der Standort direkt an der Kläranlage hat den weiteren Vorteil, dass durch das „Gas der Kläranlage“der Klärschlamm vor Ort vorgetrocknet wird, damit er überhaupt brennbar wird.
Dann wird unter Sauerstoff-Ausschluss der Klärschlamm bei ca. 600 °C verglüht. Die Toxine, Hormone, Medikamente und Schwermetalle etc. werden unschädlich gemacht bzw. in Aktivkohlefiltern aufgefangen.
Das auf diese Weise hergestellte Produkt ist nun pflanzenverfügbar und für die Landwirtschaft verwertbar. Ein echtes Recyclingprodukt. Wie schon hunderte Jahre vor uns, als die Fäkalien unbehandelt für die Ernährung der Menschen auf die Felder gebracht wurden.
Der Ausschuss „Planen und Bauen“ der Gemeinde Isernhagen wurde vor einigen Tagen von uns auf dieses Verfahren aufmerksam gemacht. Die Vertreter von Enercity, die für die Planung der Monoverbrennungsanlage zuständig sind, haben sich, ebenso wie die Gemeindevertreter sehr interessiert gezeigt.
Der Planer von Enercity bot an, ein weiteres Gespräch mit uns zu führen, da ihnen die Pyreg-Anlage zumindest bekannt sei.
Hoffen wir, dass die bereits laufenden Planungen noch flexible Handlungsmöglichkeiten zulassen.
Wir liegen nicht nur in der Abluftfahne, auch die An- und Abfahrten schwerer LKW zum jetzigen AHA-Gelände werden uns ebenfalls auf der A2 und A7 tangieren und uns zu schaffen machen. (Auf der A9 verunglückte diese Woche ein Gefahrguttransport mit Klärschlamm)
Ganz nebenbei gesagt soll unser Isernhagener Klärschlamm, der in Langenhagen lagert, nach Hildesheim gekarrt werden. Für Lahe werden dann Klärschlammlieferanten in noch weiterem Umkreis gesucht. (Der Treibstoff scheint immer noch zu billig und die Autobahn nicht voll genug zu sein.)
Unsere Meinung ist:
Die beste mittelfristige und bezahlbare Alternative ist zur Zeit die dezentrale Behandlung am Klärwerk. Sie ist ein „echtes“ Recycling und spart jede Menge CO2 ein. Mensch und Umwelt, ob in Isernhagen oder anderswo bundesweit werden davon profitieren.
Hast du Interesse bei uns mitzuarbeiten oder deine Erfahrungen und Kenntnisse mit einzubringen?
So bist du bei uns herzlich willkommen.
Heidrun Lemke
Vergleich zentraler mit dezentraler Klärschlammbehandlung
Besichtigung der Kläranlage in Linz-Unkel

Besuch der Gruppenkläranlage Linz-Unkel/Rhein am 10.10.2018
Auf dem Scopingtermin zur o.g. Anlage am 15.8.2018 beim GAA Hannover wurde von der Vertreterin des BUND darauf hingewiesen, dass in Unkel/Rhein eine Klärschlammbehandlungsanlage in Betrieb sei, die als Endprodukt Asche mit 10 bis 15% pflanzenverfügbarem Phosphatanteil erzeugt.
Da der Internetauftritt der Lieferfirma: www.eliquostulz.com zu viele Fragen offen ließ, haben 9 Mitglieder des Arbeitskreises Klärschlammverbrennung des Umweltschutzvereins Isernhagen und der Grünen Isernhagen und Wedemark am 10.10.2018 die Anlage in Unkel besichtigt und ein umfassendes Gespräch mit dem Leiter der Kläranlage, Herrn Joachim Kröll, führen können.
Fazit:
Eine wirtschaftlich und umweltverträgliche Anlage gehört auf das Gelände einer entsprechend großen Kläranlage, um mit dem bei der anaeroben Faulung entstehenden Gas über die notwendige Energie zu verfügen und um eine Rückführung der bei der Trocknung der Klärschlämme anfallenden kondensierten Brüden in die Kläranlage zu ermöglichen. Von da aus ist der Standort von Enercity in Hannover falsch gewählt und wird Enercity auf dem Gelände von AHA keine Freude bereiten.
Die Klärschlammbehandlungsanlage mit Phosphorrecycling in Unkel erfüllt alle diese Anforderungen – ist also voll in die Kläranlage integriert – und machte einen guten Eindruck auf uns Besucher. Einziges Manko ist, dass die gegebene Anerkennung des erzeugten Produktes mit pflanzenverfügbarem Phosphat als Dünger zur Vermarktung zunächst erfolgt sei und während des Baus der Anlage wieder zurückgezogen wurde! Ein Antrag auf Zulassung läuft beim UBA. Derzeit muss das Endprodukt in eine Verbrennungsanlage entsorgt werden.
Nachtrag: Die Firma PYREG hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass inzwischen eine europaweite Zulassung für das Produkt vorliegt!
Im Einzelnen:
Patentinhaber ist die PYREG GmbH in Dörth; der Anlagelieferant ist die Firma ELIQUO Stulz in Grafenhausen.
Nach Zugabe von Polymeren wird der Klärschlamm mit 2% TS einer Schneckenpresse zugeführt und verlässt diese stichfest mit ca. 25% Trockensubstanz (TS). In einem anschließenden 2stufigen Bandtrockner wird der Klärschlamm auf 90% Trockensubstanz gebracht. Die notwendige Wärme stammt aus der später erwähnten Pyrolysetrommel und ggf. aus Faulgas. Nach Durchlaufen eines Wärmetauschers mit Kondensation der Brüden werden die gasförmigen Anteile einer sauren Wäsche zugeführt und entweichen danach über einen Schornstein. (Das Anlagenschema findet man im oben genannten Internetauftritt der Firma Stulz).
Der auf 90% getrocknete Klärschlamm wird dann zwei leicht nach oben geneigten Pyrolysetrommeln mit 500 KWth zugeführt und durchläuft diese bei Temperaturen mit ca. 600°C. Hier werden alle organischen Stoffe und Schadstoffe aus dem Klärschlamm ausgetrieben. Das so entstehende Pyrolysegas wird einer flammenlosen Brennkammer zugeführt mit einer Arbeitstemperatur von 1.000°C, wo die organischen Anteile unschädlich gemacht werden. Das so entstandene heiße Rauchgas streicht zwischen Pyrolysetrommel und einem Außenrohr entlang der Trommel, in der sich der getrocknete Klärschlamm befindet, und beheizt diesen um danach seine Wärme in einem Wärmetauscher dem Bandtrockner zur Verfügung zu stellen. Die Rauchgase werden einem Aktivkohlefiltert zugeführt und verlassen dann über einen zweiten Schornstein mit Einhaltung der Grenzwerte der 17. BImSchV die Anlage.
Das die Pyrolyse verlassende Carbonisat mit 10 bis 15% Phosphat-Anteil hat eine schwarze Farbe und behält wegen der 600 °C Behandlungstemperatur seine direkt pflanzenverfügbaren Eigenschaften bei, die eben das Besondere dieser Verfahrensanlage/Behandlungsanlage sind.
Bei einer Monoverbrennungsanlage würde wegen der höheren Verbrennungs-temperaturen das Phosphat glasförmig anfallen und deshalb nicht direkt pflanzenverfügbar sein und außerdem würde der gesamte Kohlenstoff in Form von CO2 an die Atmosphäre abgegeben.
Der Brennkammer wird ein wenig Luft zugeführt, Herr Kröll sprach von einer gestuften Verbrennung, um so auch Schwelprodukte (Teer etc.) sicher thermisch zu zerlegen. Auch die Polymere würden bei der Behandlung rückstandsfrei zerlegt.
Die Anlage wird wöchentlich zur Reinigung abgefahren und dann wieder mit Erdgas angefahren. Der Vorgang dauert gut einen Tag.
Das Pyrolyseaggregat und die Brennkammer sind in einen offenen 21ft-Container montiert. Zur Betreuung der Anlage ist derzeit wohl ein Mitarbeiter notwendig, wobei die Wartung noch von PYREG ausgeführt wird.
Der stündliche Durchsatz bei der Pyrolysetrommel beträgt 70 bis 80 kg.
Der Aktivkohlefilter (20 bis 30 kg mit Aktivkohle) sei nur alle 2 Jahre zu erneuern. Etwa die Hälfte der notwendigen elektrischen Energie wird mit einen 65 kW Generator erzeugt.
Zu den wirtschaftlichen Daten (Gesamtinvestition, Betriebskosten, etc.) konnte Herr Kröll keine Auskunft geben, zumal es sich ja um eine Pilotanlage mit Fördermitteln handelt, viele Dinge noch im Fluss sind und die düngerechtliche Zulassung des erzeugten Produktes noch aussteht. Warum die Zulassung zurückgezogen wurde, dazu konnte Herr Kröll verständlicherweise keine Aussagen machen.
Nach seiner Aussage liege eine solche düngerechtliche Zulassung (auf die man hier schon 2 Jahre wartet) in Schweden bereits vor!
Herr Kröll berichtete weiter, dass für die Anlage großes Interesse vorliege, nahezu jede Woche hätte er eine Besuchergruppe.
Eine weitere Anlage gäbe es in Homburg an der Saar.
Unserer Besuchergruppe fiel auf, dass in der gesamten Anlage der typische Gestank nach Abwasser fehlte. Dieser tritt nur in geschlossenen Armaturen auf und dringt im Betrieb nicht nach außen: Ein deutlicher Vorteil für die Akzeptanz in der Bevölkerung.
gez.: AK Klärschlammverbrennung im Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V.
Prof. W. Knobloch, C. Schroer, Dr. Ing. W. Zietz
Teilnehmer der Exkursion vor der Pyreg-Anlage