Bürger machen ihrem Ärger mit Kreuzen LuftWären sie gelb statt orange bemalt, könnte man sich im Wendland wähnen: Mit großen Holzkreuzen drückt die Bürgerinitiative (BI) Aktion L381 jetzt ihren Widerstand gegen die Verkehrsbelastung auf der Burgwedeler Straße aus.
Von Frank Walter
Isernhagen H.B./N.B.
Am Haselhöfer Vorfeld stehen bereits Kreuze, nahe Voltmers Hof, auch an der Kurve in Höhe der Bahnhofstraße – und nach Meinung der Organisatoren sollen es noch viel mehr werden. Tatsächlich hatten sich diese gedanklich bei der Anti-Castor-Bewegung im Umkreis von Gorleben bedient, als sie in einem mehrstündigen Arbeitseinsatz nun 18 kleine und drei große Holzkreuze aus Holzlatten anfertigten und orange ansprühten. „Aber mittlerweile ist das Protest-X ja schon etabliert“, erinnert BI-Sprecherin Heike Haeseler an den Einsatz solcher Symbole beispielsweise auch durch die Gegner der Stromtrasse Südlink.
Auffällig sind die Kreuze im Kommunal-Orange allemal, und gern dürfen es noch mehr werden – auch in Isernhagen N.B.: „Unser Wunsch ist ein Kreuz auf jedem Grundstück an der Burgwedeler Straße“, sagt Haeseler – egal, ob man diese bei der BI per E-Mail an [email protected] gegen eine kleine Spende erwerbe oder selbst zu Säge und Sprühfarbe greife und sich dem Protest in Heimarbeit anschließe.
"Nehmen das nicht mehr hin!“
Gerichtet sind die Kreuze gegen den Schwerlastverkehr und generell das hohe Verkehrsaufkommen auf der Landesstraße 381. „Unsere Botschaft an die Bevölkerung lautet: Wir nehmen das nicht mehr hin!“, so die BI-Sprecherin. Möglicherweise werde die Kreuz-Aktion noch durch Banner ergänzt, die anders als die kleinen Zettel an den Holzlatten auch vom fahrenden Lastwagen aus zu lesen sind – vielleicht, so die Hoffnung, würde dann künftig mancher Fahrer doch statt der Ortsdurchfahrt eher den Weg über die Autobahn nehmen.
Dass es so wie jetzt nicht weitergehen könne auf der L381, da sei man sich auf den verschiedenen politischen Ebenen zwar einig. „Aber es passiert nichts“, ärgert sich BI-Mitglied Arne Ungruh. „Ist erst einmal ein Kind überfahren, ist das Geheule groß“, prognostiziert der direkte Anwohner der Burgwedeler Straße und hat weniger den Lärm als die Verkehrssicherheit vor Augen.
Wie ihre Mitstreiter hoffen Haeseler und Ungruh auf stationäre Blitzer, die die Gemeinde im nächsten Jahr anschaffen will, und auf das „Modellprojekt Tempo 30 in Niedersachsen“. „Ich wünsche mir auch ein Lkw-Verbot über 7,5 Tonnen“, fügt die BI-Sprecherin hinzu. Doch bis es vielleicht so weit ist, müssen nun erst einmal die orangefarbenen Holzkreuze als Zeichen des Protestes herhalten.
L381: Bürger fordern VerkehrsberuhigungDer starke Verkehr auf der L381 ist seit Jahren ein Reizthema. Jetzt will sich eine Bürgerinitiative (BI) gründen, die die Verkehrsberuhigung auf der Ortsdurchfahrt zum Ziel hat.
Isernhagen H.B./N.B.
"Wir machen Isernhagen wieder l(i)ebenswert! – Bürger für die Beruhigung unserer Dorfstraße L381" steht auf den Aufrufen, die zuletzt in der gemeinsamen Sitzung der Ortsräte Isernhagen H.B. und N.B. verteilt wurden. Als verantwortlich genannt wird auf den Zetteln der Umweltschutzverein Isernhagen und Umgebung, doch dieser will der BI nur Starthilfe geben.
Initiatorin der neuen parteiübergreifenden BI ist die H.B.erin Nicole Schweitzer, die seit 16 Jahren an der Burgwedeler Straße wohnt. Seitdem habe der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt stark zugenommen, "Ältere kommen kaum noch über die Straße". Besonders beim Lastwagenverkehr seit die Zunahme beachtlich – mutmaßlich, um der Autobahnmaut zu entgehen, vermutet Schweitzer. "Da wollen wir sagen, das passt uns so nicht, und Verbesserungen erreichen."
Das wollte in der Vergangenheit auch immer wieder der Ortsrat Isernhagen H.B. Drei oder vier Anläufe hatte es in den vergangenen 25 Jahren gegeben, die eine Verkehrsberuhigung auf der L381 zum Ziel hatten – bislang ohne Erfolg. Damit abfinden wollen sich die politischen Parteien aber nicht, wie sie übereinstimmend im Wahlkampf verkündet hatten.
Das erste BI-Treffen am Mittwoch, 19. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Begegnungsstätte in H.B. Burgwedeler Straße 141c, soll dazu dienen, sich zu finden. "Wir wollen erst mal gucken, wie die Resonanz ist", so Schweitzer, die davon ausgeht, dass auch die politischen Parteien vertreten sein werden.
Zu einem zweiten Treffen sollen dann Vertreter der Firmen Rossmann und Fiege aus Großburgwedel eingeladen werden. Rossmann-Lastwagen sind häufig auf der L381 unterwegs, der Logistiker Fiege will im nächsten Jahr auf 7,5 Hektar hinter Rossmann sein regionales Hauptquartier ansiedeln – wovon viele Isernhagener eine weitere Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der L381 erwarten. Auf der größten europäischen Immobilien-Fachmesse hat die Stadt Burgwedel am Dienstag zudem um weitere Gewerbeansiedlungen auf den Ackerflächen zwischen Großburgwedel und Isernhagen H.B. geworben, die wegen der Autobahnnähe vor allem für Logistikbetriebe interessant sein dürften.
Von Frank Walter
Von Frank Walter
Isernhagen H.B./N.B.
Am Haselhöfer Vorfeld stehen bereits Kreuze, nahe Voltmers Hof, auch an der Kurve in Höhe der Bahnhofstraße – und nach Meinung der Organisatoren sollen es noch viel mehr werden. Tatsächlich hatten sich diese gedanklich bei der Anti-Castor-Bewegung im Umkreis von Gorleben bedient, als sie in einem mehrstündigen Arbeitseinsatz nun 18 kleine und drei große Holzkreuze aus Holzlatten anfertigten und orange ansprühten. „Aber mittlerweile ist das Protest-X ja schon etabliert“, erinnert BI-Sprecherin Heike Haeseler an den Einsatz solcher Symbole beispielsweise auch durch die Gegner der Stromtrasse Südlink.
Auffällig sind die Kreuze im Kommunal-Orange allemal, und gern dürfen es noch mehr werden – auch in Isernhagen N.B.: „Unser Wunsch ist ein Kreuz auf jedem Grundstück an der Burgwedeler Straße“, sagt Haeseler – egal, ob man diese bei der BI per E-Mail an [email protected] gegen eine kleine Spende erwerbe oder selbst zu Säge und Sprühfarbe greife und sich dem Protest in Heimarbeit anschließe.
"Nehmen das nicht mehr hin!“
Gerichtet sind die Kreuze gegen den Schwerlastverkehr und generell das hohe Verkehrsaufkommen auf der Landesstraße 381. „Unsere Botschaft an die Bevölkerung lautet: Wir nehmen das nicht mehr hin!“, so die BI-Sprecherin. Möglicherweise werde die Kreuz-Aktion noch durch Banner ergänzt, die anders als die kleinen Zettel an den Holzlatten auch vom fahrenden Lastwagen aus zu lesen sind – vielleicht, so die Hoffnung, würde dann künftig mancher Fahrer doch statt der Ortsdurchfahrt eher den Weg über die Autobahn nehmen.
Dass es so wie jetzt nicht weitergehen könne auf der L381, da sei man sich auf den verschiedenen politischen Ebenen zwar einig. „Aber es passiert nichts“, ärgert sich BI-Mitglied Arne Ungruh. „Ist erst einmal ein Kind überfahren, ist das Geheule groß“, prognostiziert der direkte Anwohner der Burgwedeler Straße und hat weniger den Lärm als die Verkehrssicherheit vor Augen.
Wie ihre Mitstreiter hoffen Haeseler und Ungruh auf stationäre Blitzer, die die Gemeinde im nächsten Jahr anschaffen will, und auf das „Modellprojekt Tempo 30 in Niedersachsen“. „Ich wünsche mir auch ein Lkw-Verbot über 7,5 Tonnen“, fügt die BI-Sprecherin hinzu. Doch bis es vielleicht so weit ist, müssen nun erst einmal die orangefarbenen Holzkreuze als Zeichen des Protestes herhalten.
L381: Bürger fordern VerkehrsberuhigungDer starke Verkehr auf der L381 ist seit Jahren ein Reizthema. Jetzt will sich eine Bürgerinitiative (BI) gründen, die die Verkehrsberuhigung auf der Ortsdurchfahrt zum Ziel hat.
Isernhagen H.B./N.B.
"Wir machen Isernhagen wieder l(i)ebenswert! – Bürger für die Beruhigung unserer Dorfstraße L381" steht auf den Aufrufen, die zuletzt in der gemeinsamen Sitzung der Ortsräte Isernhagen H.B. und N.B. verteilt wurden. Als verantwortlich genannt wird auf den Zetteln der Umweltschutzverein Isernhagen und Umgebung, doch dieser will der BI nur Starthilfe geben.
Initiatorin der neuen parteiübergreifenden BI ist die H.B.erin Nicole Schweitzer, die seit 16 Jahren an der Burgwedeler Straße wohnt. Seitdem habe der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt stark zugenommen, "Ältere kommen kaum noch über die Straße". Besonders beim Lastwagenverkehr seit die Zunahme beachtlich – mutmaßlich, um der Autobahnmaut zu entgehen, vermutet Schweitzer. "Da wollen wir sagen, das passt uns so nicht, und Verbesserungen erreichen."
Das wollte in der Vergangenheit auch immer wieder der Ortsrat Isernhagen H.B. Drei oder vier Anläufe hatte es in den vergangenen 25 Jahren gegeben, die eine Verkehrsberuhigung auf der L381 zum Ziel hatten – bislang ohne Erfolg. Damit abfinden wollen sich die politischen Parteien aber nicht, wie sie übereinstimmend im Wahlkampf verkündet hatten.
Das erste BI-Treffen am Mittwoch, 19. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Begegnungsstätte in H.B. Burgwedeler Straße 141c, soll dazu dienen, sich zu finden. "Wir wollen erst mal gucken, wie die Resonanz ist", so Schweitzer, die davon ausgeht, dass auch die politischen Parteien vertreten sein werden.
Zu einem zweiten Treffen sollen dann Vertreter der Firmen Rossmann und Fiege aus Großburgwedel eingeladen werden. Rossmann-Lastwagen sind häufig auf der L381 unterwegs, der Logistiker Fiege will im nächsten Jahr auf 7,5 Hektar hinter Rossmann sein regionales Hauptquartier ansiedeln – wovon viele Isernhagener eine weitere Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der L381 erwarten. Auf der größten europäischen Immobilien-Fachmesse hat die Stadt Burgwedel am Dienstag zudem um weitere Gewerbeansiedlungen auf den Ackerflächen zwischen Großburgwedel und Isernhagen H.B. geworben, die wegen der Autobahnnähe vor allem für Logistikbetriebe interessant sein dürften.
Von Frank Walter